Drolshagen/Hützemert. Die Zahl der Geflüchteten in Drolshagen steigt immer weiter. Jetzt plant die Stadt das nächste Wohnheim – und zwar das bislang größte.
Die Stadtverwaltung Drolshagen schlägt den Ratspolitikern vor, ein Übergangswohnheim für Geflüchtete in Hützemert zu errichten. Das geht aus dem Infopapier unter anderem für die nächste Sitzung des Ausschusses Bildung, Soziales, Kultur und Sport hervor, der am Dienstag, 29. August (17 Uhr) im Alten Kloster tagt. Kämmerer und Gebäudemanager Rainer Lange bestätigt den Plan der Stadt, der mit Hilfe der neuen Genossenschaft „Wohnraum.Drolshagen. eG“ umgesetzt werden soll: „Von den Grundstücken, die für uns in Frage kommen, ist das das geeignetste. Es befindet sich in städtischem Besitz und es liegt an der Peripherie des Ortes.“ Auch Baurecht für ein Wohnheim bestehe dort. Lange: „Im Gegensatz zum derzeit im Bau befindlichen Wohnheim in der Wünne schwebt uns in Hützemert ein dreigeschossiges Gebäude vor, das Platz für mehr Menschen bietet als in der Wünne.“ Ob das baurechtlich möglich sei, sei noch zu prüfen. Notfalls müsse mehr in die Breite gebaut werden.
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Im kommenden Sitzungsblock sollen die Stadtpolitiker über das Vorhaben beraten und entscheiden. Getagt wird zum Thema Übergangswohnheim in Hützemert in drei Ausschüssen (29., 30. und 31. August) sowie im Stadtrat am 7. September.
Aus den Informationsunterlagen geht unter anderem hervor, dass die Stadt Drolshagen eine Fläche von rund 1500 Quadratmetern (...) als Sacheinlage in die Genossenschaft Wohnraum.Drolshagen eG einbringt. Das neue Wohnheim soll Platz für etwa 45 Geflüchtete bieten. Für das einzubringende Grundstück wird ein Wert von 72,50 Euro pro Quadratmeter zugrunde gelegt.
Immer mehr Geflüchtete unterzubringen
Die Vorgeschichte: Für die Unterbringung von Geflüchteten stehen in Drolshagen die alte Containeranlage In der Wünne zur Verfügung, die „Alte Schule“ und das „ehem. Jugendhaus“ in Bleche, die vorübergehend angemieteten Wohncontaineranlagen auf dem Festplatz „Lohmühle“ und privat angemietete Wohnungen. All das reicht perspektivisch aber nicht. Vor allem auch deshalb, weil das ehemalige CJD in Eichhagen, in dem sich ukrainische Geflüchtete befinden, absehbar aufgegeben wird.
In der Wünne entsteht ein Übergangswohnheim für rund 30 Menschen, mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme ist gegen Ende dieses Jahres zu rechnen.
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Problem laut Stadt-Info: „Drolshagen erhält weiterhin laufend Zuweisungen Geflüchteter, so dass akuter Bedarf besteht, die Unterbringungskapazitäten weiter zu erhöhen. Eine konkrete Bedarfsprognose ist aufgrund der weltweiten Flüchtlingsbewegungen unmöglich. Sicher erscheint derzeit allerdings, dass die Stadt Drolshagen weiterhin und dauerhaft eine deutlich größere Anzahl Geflüchteter unterbringen muss, als dies in der Vergangenheit der Fall war.“ Deshalb der Plan für das neue Wohnheim in Hützemert.
Zur Finanzierung des Projekts schreibt die Stadtverwaltung: „Die Finanzierung erfolgt durch die Aufnahme eines Förderdarlehens durch die Stadt Drolshagen bei der NRW.Bank, welches per Vereinbarung einschließlich Betrauungsakt (...) an die Genossenschaft weitergeleitet wird.“
Der konkrete Kreditbedarf könne erst nach Ausschreibung der Baumaßnahme festgestellt (...) werden.