Niederhelden. In Niederhelden auf dem Hof Korte läuft die Erdbeersaison seit einigen Tagen. Doch für Erdbeer-Pflücker gibt es eine schlechte Nachricht.

Mitte Juni fiel der Startschuss. In Niederhelden auf dem Hof Korte ist die Erdbeersaison eröffnet. Und viele treue Kunden haben nur darauf gewartet, jetzt die süßen roten Früchte direkt zu bekommen und zu genießen. Doch es gibt einen Wermutstropfen.

Norbert kommt seit rund 50 Jahren aus Köln um die Erdbeeren in Niederhelden zu holen.
Norbert kommt seit rund 50 Jahren aus Köln um die Erdbeeren in Niederhelden zu holen. © Barbara Sander-Graetz

Schon in den frühen Morgenstunden sind Markus Korte und seine Erntehelfer auf dem Feld unterwegs. Auf rund 1,2 Hektar greifen sie gekonnt zu und ernten die roten Früchte, die in der Sonne leuchten. Die Reihen zwischen den Pflanzen sind mit Stroh ausgelegt. So liegen die Erdbeeren schön trocken. Aber selber pflücken ist in diesem Jahr nicht möglich. „Schuld ist das nasse Frühjahr“, erklärt Markus Korte. „Ich habe es gerade noch geschafft, den Dünger auszubringen. Danach war es einfach zu nass, um in die Erdbeerfelder zu fahren. So konnten wir auch dem Unkraut nicht beikommen. Daher ist das enorm gewachsen. Da die Erdbeere aber Licht braucht, ist auf diesem Feld keine Ernte zu erwarten.“

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In den frisch angelegten Feldern für dieses Jahr hingegen hatte das Unkraut keine Chance. Daher herrscht insgesamt keine Knappheit. „Wir haben genügend für den Hofladen und die üblichen Stationen, die wir täglich mit frischen Erdbeeren beliefern.“ Dabei gibt es mehrere Felder, denn es werden unterschiedliche Sorten angeboten, die zu unterschiedlichen Zeiten reifen, damit man bis Anfang August die Erdbeeren genießen kann.

Markus Korte auf den Erdbeerfeldern. Selberpflücken ist aufgrund des nassen Frühjahres leider nicht möglich.
Markus Korte auf den Erdbeerfeldern. Selberpflücken ist aufgrund des nassen Frühjahres leider nicht möglich. © Barbara Sander-Graetz

Auf dem Hof in Niederhelden herrscht Hochbetrieb. Wer zuerst kommt, hat die besten Chancen. Gerade noch auf dem Feld, jetzt schon im Verkauf. „Frischer geht nicht“, weiß Eva Korte, die zusammen mit ihrem Mann Markus den Hof betreibt. Petra aus Attendorn genießt erst einmal die Sonne und wartet den ersten Andrang gelassen ab. „Wenn man die Erdbeeren im Supermarkt kauft, sind die ja hart wie ein Apfel und schmecken nicht. Da warten wir lieber, bis es die hier gibt.“ Aber Petra und ihre Familie essen nicht nur die süßen Früchte gleich so, sondern sie kochen sie auch ein. „Entweder friere ich die Früchte ein oder ich püriere sie vor dem Einfrieren.“

Schon Tradition

Außerdem hat sie noch einen besonderen Tipp: „Wenn man die fertige Erdbeermarmelade einfriert, verliert sie ihre Farbe nicht. Einfach bei Zimmertemperatur auftauen lassen und genießen. Außerdem braucht man beim Einkochen nur Zucker im Verhältnis 1:2.“ Bei Lisa aus Maumke und ihrer Familie werden die Früchte es nicht zur Marmelade schaffen. „Die werden so genascht. Die Erdbeeren schmecken so herrlich, da braucht man nichts anderes.“ Der Preis spielt dabei eine Nebenrolle. „Klar ist das viel Geld, aber letztlich sind sie das auch wert.“

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Norbert kommt direkt aus Köln vorgefahren. Er macht seit rund 50 Jahren Urlaub im benachbarten Romantikhotel Platte. „Und jedes Jahr holen wir hier Erdbeeren,“ so der Kölner, „Das ist schon Tradition und da werden wir auch nicht drauf verzichten.“ Willi Schauerte aus Grevenbrück kommt mit seinem Mercedes 190 SL vorgefahren. Passend zu den Lederbezügen seines Oldtimers ist die Farbe der Erdbeeren. Er nimmt eine Palette mit. „Ein treuer Stammkunde“, weiß Eva Korte. So wie viele. „Zu einem richtigen Sommer gehören einfach die Erdbeeren von Korten dazu“, bringt es Petra auf den Punkt.