Lennestadt/Repetal/Olpe. Die Baustelle Kreisverkehr B 55/K 18 sorgt für Ärger. Straßen.NRW machte Hoffnung auf eine Freigabe am Freitag, aber daraus wurde wieder nichts.
Die Pendlerin aus Grevenbrück hat die Nase voll: „Die Staus rauben einem den letzten Nerv, ich nehme nach Olpe jetzt den Umweg durchs Repetal.“ So oder so ähnlich geht es dieser Tage vielen genervten Autofahrern, die sich verkehrstechnisch rund um die Kreisverkehrsbaustelle B 55/K 18 bewegen müssen. Oder wollen. Lähmende Autoschlangen, wohin das Auge reicht. Wer aus dem Lennestädter Beritt Richtung Kreisstadt unterwegs ist, muss ebenso eine Menge Geduld aufbringen wie die Menschen, die sich über den Fahlenscheid in Richtung Rahrbachtal fortbewegen wollen. Die Zufahrt in die Kreisstraße 18 ist wegen der Bauarbeiten gesperrt. Auch die Entsorger Hufnagel und Remondis können von den Problemen rund um das Nadelöhr auf der Griesemert ein Liedchen singen: „Bei uns fragen viele Kunden, wo sie denn jetzt herfahren sollen“, sagt eine Hufnagel-Mitarbeiterin auf Anfrage unserer Redaktion.
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Eine derart verkehrsverzögernde Baustelle verleitet ortskundige Fahrer dazu, illegale Schleichwege zu nutzen. Nicht wenige, sogar Lkw, nutzen deshalb einen Waldweg von Neuenwald zur K 18 und sorgen damit für dichte Staubwolken. Nur so kann man von Oberveischede oder von Griesemert kommend zum Fahlenscheid fahren, ohne größere Umwege in Kauf nehmen zu müssen. Der Grund: Der direkte Weg zum Fahlenscheid ist, wie erwähnt, versperrt. Aber auch ein rein technisches Problem sorgt am Kreisverkehr für Ärger: Weil die Autos, von Olpe kommend, momentan im Linksverkehr durch den Kreisverkehr fahren, biegen viele schon viel zu früh auf die entgegenkommende Fahrspur ab. Dadurch werden sie offenbar nicht mehr vom Sensor der Ampelanlage erfasst, die dann viel zu schnell auf rot schaltet. Das irritiert und verärgert nachfolgende Autofahrer, die ihre kurze Grünphase nicht hinnehmen wollen, bei rot einfach weiterfahren und den Gegenverkehr behindern, der schon wieder grün hat. Ärger ohne Ende also vorprogrammiert.
Mangelhafte Deckschicht
Besonders ärgerlich ist die längere Bauzeit am Kreisverkehr aber auch, weil sie selbst verschuldet ist. Die Pressesprecherin des Landesbetriebs Straßenbau (Straßen NRW), Julia Ollertz, hatte vor gut einer Woche in einer Presseerklärung eingeräumt, dass es bei den Arbeiten rund um den Kreisel eine fehlerhafte Ausführung gegeben habe. Wörtlich hieß es unter anderem: „...der erste Bauabschnitt auf der südlichen Kreiselhälfte muss erneut eingerichtet werden. Der Grund dafür ist eine mangelhafte Ausführung der Deckschicht, die im Zuge der Baumaßnahme nochmals erneuert werden muss. Dafür wird die Vollsperrung der K 18 in Richtung Rahrbach für voraussichtlich eine Woche bis Anfang Juli wieder eingerichtet. Die B 55 bleibt weiterhin halbseitig mit einer Ampelregelung befahrbar.“
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Auf unsere aktuelle Nachfrage bei der Pressestelle von Straßen.NRW, wann denn mit der Fertigstellung der Baumaßnahme zu rechnen sei, teilte Pressesprecherin Julia Ollertz aktuell mit: „Wenn alles gut läuft, wetterabhängig, kann der Kreisel am Freitag im Laufe des Tages freigegeben werden.“
Eine Stichprobe am frühen Freitagnachmittag zeichnete allerdings ein anderes Bild: Immer noch Baustelle und lange Staus, von Bauarbeitern keine Spur. Da werden sich die Autofahrer wohl noch in Geduld üben müssen.