Olpe. Ein Mann aus Olpe hat versucht, sich mit einem gefälschten Impfpass ein digitales Corona-Impfzertifikat zu erschleichen. So urteilt das Gericht.

Ein 32-jähriger Mann aus Olpe hatte versucht, mit einem gefälschten Impfpass ein digitales Covid-Impfzertifikat für sich und seine Ehefrau zu erschleichen. Weil sein Betrug in der Apotheke aufgefallen war und schließlich angezeigt wurde, musste sich der 32-Jährige nun wegen Urkundenfälschung vor dem Amtsgericht Olpe verantworten. Am Freitag verurteilte ihn das Gericht zu einer Geldstrafe in Höhe von 1200 Euro.

Gefälschter Impfpass fällt in einer Apotheke in Olpe auf

Wie aus der Anklageschrift hervorging, suchte der Mann am 21. Oktober 2021 eine Apotheke in Olpe auf. Dabei führte er zwei Impfpässe bei sich, die auf ihn bzw. seine mittlerweile 36-jährige Frau ausgestellt waren. Die Dokumente suggerierten, dass der Angeklagte am 8. Juni und am 13. Juli 2021 jeweils mit dem Corona-Impfstoff von Biontech geimpft worden sei, seine Frau soll am 20. Mai und am 1. Juli eine Impfung erhalten haben, ebenfalls mit dem Biontech-Vakzin. Als ausstellende Behörde war eine Impfstelle in Köln angegeben.

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„Damals waren viele gefälschte Impfpässe im Umlauf“, erinnert sich eine Pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA), die damals die Impfpässe des Angeklagten begutachtete und im Rahmen der Verhandlung als Zeugin geladen war. „Wir wurden in dieser Zeit dafür sensibilisiert, vorsichtig zu sein. Gerade bei Eintragungen, die außerhalb des Kreises vorgenommen wurden.“ Sei sei misstrauisch geworden und habe ihrem Vorgesetzten die Impfpässe gezeigt. Auch dieser äußerte den Verdacht, dass es sich bei den Dokumenten um Fälschungen handeln könnte. „Wir haben Kopien von den Impfpässen gemacht und dem Mann mitgeteilt, dass wir ihm kein digitales Impfzertifikat ausstellen werden“, so der 53-jährige Apotheker, der ebenfalls als Zeuge vor Gericht geladen war. Später habe man mit der Impfstelle in Köln, wo angeblich die Impfausweise ausgestellt worden waren, Kontakt aufgenommen, um die Angaben abzugleichen. „Danach waren wir uns sicher, dass es sich um Fälschungen handelt. Und haben Anzeige bei der Polizei erstattet“, so der Apotheker.

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Der Angeklagte selbst zeigte sich vor Gericht eher wortkarg, ließ aber über seine Verteidigerin Michaela Baumgartner ausrichten, dass er die Urkundenfälschung einräume. „Er hatte zu diesem Zeitpunkt ein Problem mit dem Impfen. Ihm war bewusst, dass es sich um eine Fälschung handelte. Es tut ihm leid.“ Wie er an den gefälschten Impfpass gelangt war, dazu wollte der 32-Jährige keine Angaben machen. Auch das „Warum“ konnte im Rahmen des Verfahrens nicht geklärt werden. Die Impfpässe selbst wurden nicht sichergestellt. Nach dem gescheiterten Digitalisierungsversuch in der Apotheke habe der Angeklagte nach eigenen Angaben die Impfpässe vernichtet.

Weil der Angeklagte seine Tat gestanden und bislang keine Vorstrafen hatte, verurteilte ihn das Amtsgericht Olpe unter dem vorsitzenden Richter Richard Sondermann zu einer verhältnismäßig milden Geldstrafe. Mit 30 Tagessätzen à 40 Euro (insgesamt 1200 Euro) folgte Richter Sondermann der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Ehefrau des 32-Jährigen, die ebenfalls angeklagt worden war, wurde freigesprochen. Im Rahmen des Verfahrens konnte ihr keine Mittäterschaft nachgewiesen werden.