Wegeringhausen. Große Freude: Der St.-Hubertus-Schützenverein Wegeringhausen 1898 und der Musikverein Wegeringhausen feiern Jubiläum.

Zum Doppeljubiläum 125 Jahre St.-Hubertus-Schützenverein Wegeringhausen 1898 und 100 Jahre Musikverein Wegeringhausen fand am Mittwoch ein abendfüllender Festakt mit Grußworten, einer Festrede des heimischen Bundestagsabgeordneten Florian Müller (CDU), den Ehrungen und dem V.I.P. Auftritt von Wolfgang Mette alias Cilly Alperscheid statt.

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Zunächst begrüßte der Vorsitzende des älteren Schützenvereins, Dieter Vollmer, die zahlreichen Menschen im proppenvollen Festzelt. Auch den am vergangenen Samstag weitläufig diskutierten Auftritt von Ballermann-Sänger Ikke Hüftgold ließ der Schützenchef nicht unerwähnt: „Aber liebe Freunde, wir können mit Stolz behaupten, dass in Wegeringhausen nicht darüber diskutiert wird, ob überhaupt ein Gottesdienst an so einem Fest gefeiert wird, sondern, welcher von gleich zwei wo gefeiert wird, und deshalb brauchen wir kein schlechtes Gewissen über den Auftritt von Ikke Hüftgold zu haben.“

Viel Freude an der Musik

Andreas Wigger als Vorsitzender des jüngeren Jubiläumsvereins ergriff anschließend das Wort: 100 Jahre Musikverein Wegeringhausen sind sicher ein wichtiger Anlass, ein großes Fest zu feiern. Viel Freude an der Musik, menschliche Gemeinsamkeiten, eine lebendige Kameradschaft, musikalische Erfolge, aber auch Not und Leid haben diese Wege unseres Vereins begleitet und gekennzeichnet.“

Die zahlreichen Redebeiträge wurden durch die Musikeinlagen des Musikvereins Wegeringhausen oder durch den Gesang des Chores „Via Nova“ aus Schreibershof auflockernd unterbrochen, wobei besonders das gemeinsam vorgetragene Musikstück „You’ll Never Walk Alone“ starken, anerkennenden Beifall erhielt. Der Liedtext handelt davon, vertrauensvoll in die Zukunft zu blicken.

Schirmherr, Bürgermeister Uli Berghof verteidigte das Dorfleben in seinem Redebeitrag. „Heute kommen junge Menschen nach Ausbildung und Studium wieder gerne zurück“, sagte er. „Wegeringhausen ist nicht nur existent, sondern mehr als quicklebendig.“ Die beiden Jubelvereine bezeichnete der Erste Bürger als „Paradebeispiele für ein funktionierendes Land- und Dorfleben“. Aus der städtischen Kasse erhielten die beiden Vereine eine gemeinsame Anerkennung. Sprachs und überreichte das Flachgeschenk. Die stellvertretende Landrätin Sandra Ohm konstatierte, dass man in Wegeringhausen nicht „ich“, sondern „wir“ sagt. Sie empfand es als Freude und Ehre, die Glückwünsche des Kreises Olpe zu überbringen und „am allerliebsten mache ich das in einem Festzelt im Raum Drolshagen.“

Ehrenplakette des Landes NRW

Landtagsabgeordneter Jochen Ritter (CDU) kam auch nicht mit leeren Händen. Er überreichte „seinem Lieblingsverein im Oberbergischen Schützenbund“ für das 125-jährige Bestehen die Ehrenplakette des Landes NRW und für den Musikverein hatte Ritter eine Karte mit einer persönlichen Widmung von NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) mitgebracht. Pfarrer Johannes Hammer, der mit Pastor Stefan Wigger gekommen war, wies auf die Bandbreite - die über die Festtage geboten wird - hin: „Von Ikke Hüftgold bis zur Heiligen Messe“, die er an Christi Himmelfahrt in der Kapelle feierte und am Sonntag im Festzelt zelebrieren wird.

Für den Bundestagsabgeordneten Florian Müller (CDU) sind die beiden Jubiläumsvereine „Orte der Gemeinschaft, der Zusammengehörigkeit und Orte der Tradition“. Müller plauderte in seiner Festrede Erlebnisse aus Kindertagen aus. Er sah es als „großes Ärgernis“ an, dass er es nie geschafft hat, Kinderschützenkönig zu werden. Florian Müller hatte eine dekorative Schiefertafel für den Schützenverein mitgebracht, aus der hervorgeht, dass der Parlamentskreis Schützenwesen des Deutschen Bundestages dem 125-jährigen Schützenverein gratuliert und den Mitgliedern großen Dank für die dem Schützenwesen und unserer Gesellschaft erbrachten Dienste ausspricht.

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Unter den folgenden Grußworten war auch Johannes Sondermann, Vorsitzender des Kreismusikverbands Olpe. Er prangerte die Bürokratie in Deutschland an: „Steuererklärungen für Musikvereine sind so überflüssig wie ein Kropf.“ Er fand, dass ein Vereinsvorstand für seinen unermüdlichen Einsatz in der Kultur, mit dem stundenlangen Ausfüllen einer Steuererklärung bestraft wird und fuhr fort „das schlägt über die Grenzen des Zumutbaren hinaus“. An Florian Müller richtete er die Bitte, das in Berlin vorzutragen, denn „es geht auf 12 Uhr zu“.

Zahlreiche Ehrungen und Beförderungen bei den Jubelvereinen schlossen sich an, gemeinsam wurde der Schützenmarsch gesungen und ein Großer Zapfenstreich in der Dorfmitte beendete den Festtag.