Oberhundem. Großeinsatz in Oberhundem: Der Dachstuhl eines Fachwerkhauses brennt am Freitag komplett ab. Die Polizei geht von einem technischen Defekt aus.
+++ Update +++
Nach dem Dachstuhlbrand in einem Fachwerkhaus in Oberhundem Ende vergangener Woche geht die Polizei davon aus, dass das Feuer durch einen technischen Defekt in der Elektrik des Hauses ausbrach. Hinweise auf ein Fremdverschulden gebe es laut Thorsten Scheen, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde in Olpe, nicht. Das Fachwerkhaus nahe der Ortsmitte stand am frühen Freitagmorgen in Flammen und brannte komplett aus.
Am Donnerstag hatte sich die Feuerwehr Kirchhundem noch zur Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehaus-Anbaus in Heinsberg getroffen. Am frühen Freitagmorgen war dann nicht mehr Feierstimmung, sondern echter Brandeinsatz gefragt. Gegen 4.50 Uhr alarmierte die Einsatzleitstelle die Feuerwehr der Gemeinde Kirchhundem zu einem brennenden Dachstuhl in Oberhundem. Der Rauch, der sich schnell über dem Ort ausbreitete, war schon von weitem sichtbar. Als die örtliche Löschgruppe an der Einsatzstelle am Kalberweg eintraf, war schnell klar, dass der Dachstuhl nicht zu retten ist. Die beiden Bewohner des Wohnhauses hatten das Gebäude schon eigenständig verlassen. Ein junger Mann wurde nach Informationen unserer Zeitung vorsorglich zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.
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Da sich das Fachwerkhaus unmittelbar neben der Halle einer großen Schreinerei befindet, wurden sehr schnell weitere Feuerwehrkräfte aus der Gemeinde sowie die Löschgruppe Saalhausen aus Lennestadt nachalarmiert. „Ziel war es, ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Gebäude zu verhindern“, so Feuerwehrsprecher Marco Hatzfeld, darunter neben der Schreinerei ein moderneres Wohnhaus. Vom etwa 150 Meter entfernten Hundembach sowie aus dem Wasserleitungssystem wurde die Wasserversorgung aufgebaut. Von der Drehleiter aus gelang es der Kirchhundemer Feuerwehr, die Flammen von der Straße vor dem Haus aus in Schach zu halten.
„Gleichzeitig hat die Einheit Selbecke von einem Flachdach von der anderen Hausseite mit massivem Wassereinsatz eine Riegelstellung aufgebaut, um einen Überschlag der Flammen zu verhindern“, erklärt Thomas Beckmann, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Kirchhundem. Die Taktik ging auf. Nach einer Stunde konnte der Einsatzleiter vermelden: „Feuer aus“. Nur noch kleinere Nachlöscharbeiten waren nötig, um ein weiteres Aufflammen des Feuers zu verhindern. Um kurz nach 10 Uhr rückten die Feuerwehr-Einheiten wieder ab.
Anschließend nahmen Brandermittler der Polizei sowie Techniker des Strom- und Gasversorgers ihre Arbeit auf, um die Versorgungsleitungen zu kappen bzw. zu sichern. Durch das Feuer war der Dachreiter mit den Stromleitungen vom Dach gestürzt. Dabei waren die Leitungen abgerissen.
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Der Feuerwehr gelang es, das Abbrennen des Obergeschosses unterhalb des Dachbodens zu verhindern. Ob es möglich ist, das Haus zu sanieren bzw. wieder aufzubauen, ist unklar. Thomas Beckmann geht davon aus, dass das Haus aufgrund des massiven Löschwassereinsatzes unbewohnbar ist. Insgesamt waren 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, DRK, Polizei und Ordnungsamt vor Ort. Da die Kirchhundemer Wehr die Lage schnell im Griff hatte, musste der Einsatzleitwagen (ELW) des Kreises Olpe nicht mehr eingreifen, auch der zunächst angeforderte ABC-Abrollcontainer wurde wieder zurückbeordert. Der Brand war der erste Großeinsatz der Feuerwehr Kirchhundem in diesem Jahr.