Wenden/Elben. Nach erfolgreichem Auftakt steht Fortsetzung des neuen Angebots an. Kommt das an, soll der Plattdeutsch-Stammtisch durch die Gemeinde „wandern“.

Es ist eine Besonderheit des Wendener Landes, das „Wendsch Platt“, das laut Heimatforscher Walter Wolf, der selbst aus Altenhof stammt, „ein außergewöhnlicher Dialekt“ ist. Die niederdeutsche, fränkische Mundart habe sich mit eigenständigem Vokabular und eigener Aussprache erhalten. Wurde noch vor wenigen Jahren in vielen Dörfern im Wendschen im privaten Alltag Platt gesprochen, hat sich dies in der jüngeren Vergangenheit grundlegend geändert. Die Sprache droht auszusterben. Um dies zu verhindern, gab es jüngst eine Initiative: einen Stammtisch, an dem Platt gesprochen wird, und zwar ausdrücklich nicht nur von den verbliebenen „Könnern“, sondern auch von Neulingen, die das Wendsch Platt nicht oder nur bruchstückhaft beherrschen. Der erste „Aufschlag“ des Stammtischs war ein voller Erfolg. Nach der erfolgreichen und stimmungsvollen Premiere folgt nun die Fortsetzung: Der zweite „Wendsch Platt“-Stammtisch findet am Sonntag, 21. Mai, ab 10 Uhr im Pfarrheim in Elben statt.

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Das Elbener Pfarrheim: zweite Station des neugegründeten
Das Elbener Pfarrheim: zweite Station des neugegründeten "Wendsch Platt"-Stammtischs. © Privat

Ursprünglich war geplant, alle interessierten Bürgerinnen und Bürger stets für den ersten Donnerstag im Monat zum „Stammtisch“ einzuladen, doch gab es hier terminliche Hindernisse. Nun folgte der Arbeitsgruppe „Stammtisch“ dem Wunsch von Ortsvorsteher Peter Niklas aus Elben, den Stammtisch im Rahmen des dort beliebten Bürger-Frühschoppens an einem Sonntag auszurichten.

Der Dorfverein Elben wird also nun Ausrichter sein, die Bewirtung übernehmen und für den einen oder anderen unterhaltsamen Beitrag an diesem Morgen sorgen. Veranstalterin des Stammtisches ist die Gemeinde Wenden.

Eine Tagesordnung wird es wieder nicht geben. Vielmehr sollen diese Stammtisch-Treffen von einer lockeren, launigen Atmosphäre getragen werden, um das „Wendsch Platt“ zu erlernen, zu pflegen, zu verbessern oder gar zu lehren. Bei der Premiere im Dorfgemeinschaftshaus in Möllmicke klappte die Umsetzung dieses Ansinnens – auch infolge der gut gelaunten Möllmicker Gastgeber – hervorragend.

Wie berichtet, hat die Gemeinde Wenden die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, zum Erhalt des „Wendsch Platt“ beizutragen. Die Resonanz entwickelte sich überaus positiv. So wurden Arbeitsgruppen gebildet, die sich nun engagiert daran machen, die Wendender Mundart in verschiedenster Form in die Zukunft zu tragen. Eine dieser gebildeten Arbeitsgruppen widmet sich dem „Wendsch Platt“-Stammtisch. Zu diesen Stammtischen sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen und zugleich aufgerufen, sich an den Dialogen in kleinen oder größeren Gruppen zu beteiligen. Themen und Inhalte sind frei wählbar. Die Organisatoren (um Holger Böhler als Sprecher der Arbeitsgruppe „Stammtisch“) hoffen, dass nun auch in Elben im Rahmen guter Laune viele am „Wendsch Platt“ interessierte „Wendsche“ – egal welchen Alters und Geschlechts – für das gemeinsame Ziel zu gewinnen sind, „unsere wunderbare und einzigartige Mundart zu pflegen und bestenfalls zu retten“.

Sollte das Interesse anhaltend groß sein, gehen die folgenden Stammtische auf Tournee kreuz und quer durch die Gemeinde.