Oberveischede. Franziska Korte aus Oberveischede hat einen Rückenmarksinfarkt erlitten. Der Dorfverein hat eine Spendenaktion gegründet – mit toller Resonanz.

Der Vater der 19-jährigen Franziska aus Oberveischede, Markus Korte, lässt seinen Emotionen im Gespräch mit unserer Redaktion freien Lauf: „Wir sind total geflasht über das, was dort passiert. Die Spendensumme liegt heute Nachmittag (Dienstag, 25. April, Anm. d. Red.) schon bei 55.500 Euro. Und das nach erst einem Tag. Wir sind überwältigt, meine Tochter natürlich ganz besonders. Ich glaube, dass diese riesige Anteilnahme Franziska noch einmal einen richtigen Schub gibt. Von meiner Seite noch einmal vielen, vielen Dank an die Oberveischeder, die diese Aktion ins Leben gerufen haben.“ Gleiches könne er für seine Tochter aus der Klinik übermitteln: „Franzi dankt den Oberveischedern für die Aktion und allen Spendern. Sie ist sehr berührt über die große Anteilnahme.“

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Die Vorgeschichte: Der Dorfverein „Wir für uns – in Oberveischede“ hatte die Spendenaktion ins Leben gerufen, um die Familie Korte finanziell zu unterstützen. Tochter Franziska hatte im Sommer 2022 aus heiterem Himmel einen seltenen Rückenmark-Infarkt erlitten und kämpft sich seitdem Stück für Stück ins Leben zurück. Unter anderem für einen Treppenlift, aber auch für eine professionelle Reha-Therapie benötigt die Familie vermutlich eine hohe fünfstellige Summe. Derzeit wird Franziska in einer Spezialklinik behandelt, in wenigen Tagen wird sie nach Oberveischede zurückkehren. Auf dem bekannten Spendenportal betterplace.org können sich Interessierte unter https://www.betterplace.org/de/projects/122062-franzi-19-jahre-kaempft-sich-zurueck-ins-leben beteiligen, ebenso auf der Homepage des Oberveischeder Vereins „Wir für uns - in Oberveischede“ unter http://www.wfu-oberveischede.de/index.php/spendenaktion.

Markus Korte berichtet hautnah über die aktuelle Situation, aber auch über die tragische wie bewegende Krankengeschichte seiner Tochter: „Der eigentliche Schlaganfall ist im Rückenmark passiert. Der medizinisch korrekte Begriff ist Rückenmarkt-Infarkt, man spricht auch von einer Ischämie. Passiert ist es an einem Sonntag, Franzi klagte über Rückenschmerzen und sagte zu meiner Frau: Mama, ich habe so starke Rückenschmerzen. Mir tut alles weh. Und als Franzi im Krankenhaus ankam, konnte sie ihre Arme schon nicht mehr bewegen.“ Vorherige Anzeichen habe es nicht gegeben.

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Jetzt gelte es, nach vorne zu schauen. Franziska werde seit Juli in einer Klinik außerhalb des Kreises Olpe behandelt und kehre am 27. April zurück. Zum baulichen Zustand im Hause Korte berichtet der Vater: „Es ist bereits ganz viel bei uns passiert, für den Treppenlift gibt es aber, wie für vieles derzeit, eine längere Lieferzeit.“ Franzis Zimmer sei bereits vom Dachgeschoss ins Wohnzimmer verlegt worden, damit sie auf der Etage leben könne, wo sich das Familienleben abspiele. „Als meine Tochter kurz nach dem Infarkt auf der Intensivstation lag, konnte sie nur mit dem Kopf nicken und ein bisschen mit der Schulter zucken. Dann kam immer mehr hinzu.“ Mit ihrer rechten Hand könne sie essen und schon wieder das Handy bedienen. Und sie schaffe es, sich selbstständig mit dem Rollstuhl fortzubewegen.

Fach-Abitur am St. Franziskus-Gymnasium Olpe

Vor ihrem Infarkt hatte Franzi gerade ihr Fachabitur am St. Franziskus-Gymnasium in Olpe gebaut, wollte gerade ihr Abitur angehen. Korte: „Jetzt gilt natürlich ihre ganze Konzentration dem Gesundwerden.“ Große Hoffnung setze man auf die Rehabilitationsmaßnahmen in einem Spezial-Zentrum. Korte: „Dabei handelt es sich um ein Reha-Zentrum in Pforzheim. Dort wird eine Intensivbehandlung durchgeführt, mit sechs Stunden Therapie am Tag.“ Und diese therapeutischen Ansätze, so Korte, machten große Hoffnung. Dass eine solche Therapie allerdings kostenintensiv sei, überrasche nicht: „Das bewegt sich in der Größenordnung von 5.000 Euro pro Woche.“ Die Therapie-Dauer werde auf acht bis 12 Wochen prognostiziert. Korte: „Wir setzen natürlich auch Hoffnungen auf die Krankenkasse, da Franziska ein Recht auf eine Rehabilitation hat.“ Ob dazu allerdings diese spezielle Reha gehöre, sei noch offen.