Olpe. Die Olper Grünen führen weitere Argumente für die Weiternutzung des Rathauses für Wohnzwecke an. Dabei widersprechen sie der Verwaltung.
Die Zukunft des Bahnhofsgebäudes ist Hauptthema der Sondersitzung, zu der Bürgermeister Peter Weber (CDU) am Montag den Olper Rat zusammenruft. Aber auch die mögliche Folgenutzung des derzeitigen Rathauses, vom Olper Architekten Axel Stracke vorgeschlagen und von den Grünen zum Antrag erhoben, steht auf der Tagesordnung. „Zur Untermauerung unseres Antrags“, so die Grünen in einem Schreiben an die Redaktion, „haben wir im Vorfeld einige Recherche-Arbeit betrieben“. Die von der Stadtverwaltung vorgebrachten Argumente gegen Strackes Pläne halten den Grünen zufolge nach einer Ortsbegehung „in keiner Weise Stand“.
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Die durch einen Abriss entstehende Sichtachse zum neuen Bürgerhaus sei eigentlich keine. An der Westfälischen Straße öffne sich der Blick auf das Bahnhofsareal frühestens ab dem Parkplatz der Sparkasse – allerdings auch nur für die Fußgänger auf der rechten Seite des Gehweges. „Die Fußgänger auf der linken Seite des Gehweges kommen in diesen Genuss erst nach dem Ende der Bebauung an der Westfälischen Straße.“ Aufgrund der vorhandenen Ampelanlagen an der Winterberg- und der Mühlenstraße würden und sollten Fußgänger und Radfahrer aus Gründen der Verkehrssicherheit auch künftig diese beiden Wege zur Kreuzung der Franziskanerstraße auf dem Weg zum Bahnhof bevorzugen. „Überhaupt, die Mühlenstraße ist jetzt schon der natürlich bevorzugte Weg in Richtung des Bahnhofsareals.
Durch den geplanten Abriss eines Teils der Überdachung der Tiefgarage zum Alten Lyzeum hin ergäbe sich laut Aussage der Grünen „ausreichend Platz für eine Fortführung der Treppe vom Rathausvorplatz in Richtung Altes Lyzeum“. Zwischen Schnittkante und Altem Lyzeum entstünde ein freier Querschnitt von elf bis zwölf Metern, so die Grünen, mit Ausnahme auf einer Länge von sieben Metern entlang des Treppenhauses des Alten Lyzeums. Hinzu komme aber noch der „gefühlte“ Raum der verbleibenden Parkflächen. „In der Summe sprechen wir also über einen ,Sichtraum’ von mindestens 14 bis 15 Metern.“
Die Situation der vorhandenen Pumpstation
Unklar, aber äußerst wichtig ist die Situation der vorhandenen Pumpstation zwischen Rathaus und Bahnhofsareal. „Verbleibt dies unverändert an Ort und Stelle, wovon auszugehen ist, wäre jegliche Diskussion um eine Sichtachse ad absurdum geführt. Der geneigte Fußgänger würde dann in der linken Hälfte seines Blickfeldes auf die Pumpstation und, weiter oberhalb, auf Bäume schauen. In der rechten Hälfte seines Blickfeldes hat er, aufgrund der vorhandenen Brücke, dann eher einen freien Blick auf den ,Turm’ von Expert Klein. Dafür kann man unmöglich 3 bis 4 Millionen Euro Abrisskosten ausgeben. Ganz zu schweigen von noch nicht bezifferten Kosten für eine Treppenanlage, die das alte Rathaus, als Brücke zur neuen Mitte, ersetzen soll. Ein Erhalt des Rathauses zu Wohnzwecken schone nicht nur den Haushalt der Stadt Olpe, sondern „könnte ein Vorbild für Nachhaltigkeit und verantwortungsbewussten Umgang mit Bestandsgebäuden werden“.