Altenhundem. Bürger sauer: In Lennestadts City fallen nicht nur Parkplätze weg - es werden auch mehr Knöllchen verteilt.

Für die einen ist es aktive Parkplatzvernichtung, für die anderen die notwendige Entschärfung eines Gefahrenpunkts. Fest steht: Die Neuordnung der Parkplätze im Bereich Alte Post, Rossmann, Biomarkt, Volksbank, Foto Gehrig in Altenhundem sorgt auch nach Wochen für Ärger.

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Einer der Betroffenen ist Dr. Bruno Heide. „Ich habe jahrelang auf einem Platz neben dieser neuen Markierung vor der Volksbank unbehelligt geparkt, wenn ich freitags zum Markt gegangen bin. Am 24. Februar bekam ich ein Knöllchen dort“, so der Meggener. Die Stadt hatte den Parkplatz ersatzlos gestrichen, bzw. nicht markiert. Denn Parken ist jetzt nur noch auf markierten Parkflächen erlaubt. Am 15. März klemmte wieder ein Schreiben unter Dr. Heides Scheibenwischer. „Ich kaufte bei Rossmann ein. Alle markierten Parkplätze waren besetzt und deshalb parkte ich direkt vor Rossmann in der mit Knöpfen auf dem Boden begrenzten Fläche, auf der ich früher schon immer geparkt hatte. Prompt gab es wieder ein Knöllchen.“ Dr. Heide zahlte und grollte: „Es ist unmöglich, dass in der Stadtmitte etwa 14 Parkplätze vernichtet werden und die Stadt dies durch übereifriges Knöllcheneinsammeln durchsetzt.“

Die Verwaltung sieht die Lage anderes. Man habe die wilde Parkerei dort aus Sicherheitsgründen nicht mehr dulden können, so Karsten Schürheck, Beigeordneter. Unstrittig ist, dass sich der Bereich nach der Neueröffnung des Rossmann-Drogeriemarkts und dem Ausbau der Parkanlage „Schneiders Hof“ zu einem Verkehrs-Hotspot entwickelt hat. Und das, so Schürheck, erhöhe die Gefährdung auf dem Schulweg zum Gymnasium. Deshalb habe man die Parkplätze direkt am Bahndamm komplett gestrichen. Vor Rossmann sei immer nur ein einziger Parkplatz gewesen. „Wir haben das Parken dort bis jetzt immer nur geduldet“, so Schürheck.

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Die Parkplätze im Herzen des Zentrums sind sehr begehrt, mit der Neuordnung durch die Stadt sind viele nicht einverstanden. 
Die Parkplätze im Herzen des Zentrums sind sehr begehrt, mit der Neuordnung durch die Stadt sind viele nicht einverstanden.  © Volker Eberts

Die Gemengelage ist kompliziert. Die Stadt ist nicht Alleineigentümer, auch die Anrainer besitzen Parkflächen. Weil oft alle Parkflächen belegt sind, hat der Biomarkt zwei Exklusiv-Parkplätze für die eigene Kundschaft ausgewiesen, für die aber auch Parkscheine am städtischen Automaten gezogen werden müssen. Dennoch ist die Stadt mit der jetzigen Lösung, die mit allen Eigentümern und dem Aktionsring abgestimmt worden sei, zufrieden. „Eine Win-Win-Situation für alle“, so der Beigeordnete.

Das sieht Dr. Heide anders. Durch die Parkplatzreduzierung werde „gehbehinderten, älteren Menschen das Leben ganz schwer gemacht“. Das von Heide kritisierte „übereifrige Knöllcheneinsammeln“ weist die Stadt zurück. „Wir kontrollieren da nicht schärfer, aber wir haben einen Blick drauf“, so Schürheck. Heide appelliert nun an die Stadtverordneten, die alten Parkplätze wieder möglich zu machen. Dazu wird es wohl kaum kommen, aber es wird Veränderungen geben. Um den Schulweg noch sicherer zu machen, denkt die Stadt über einen festen Fußgängerweg mit Hochborden am Bahndamm bis zum Eingang Fußgängerunterführung nach. Ein weitere Gefahrensituation sind Linksabbieger von der Hundemstraße. Linksabbiegen ist eigentlich per Schilder untersagt, viele halten sich aber nicht daran. Für eine eigene Linksabbiegespur aus Richtung Kirchhundem fehlt jedoch der Platz.