Kirchhundem. Kirchhundem kann 2024 mit neuen Gewerbeflächen werben. Warum dies existenziell für die Gemeinde ist.
„Wir mussten ein Tal durchschreiten“, sagt Kirchhundems Bürgermeister Björn Jarosz und meint damit ein Tal des Wartens, Hoffens, Vertröstens. Nach mehr als zwei Jahren voller Planung, Gutachten, Beratung und Diskussion wird der Gemeinderat voraussichtlich am 27. April den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 29 Gewerbegebiet Am Heid II fassen. Wenn dann noch die Bezirksregierung in Arnsberg grünes Licht gibt, kann die Gemeinde endlich wieder neue Gewerbeflächen für bestehende und neue Firmen erschließen. Damit die Bezirksregierung hier auf Tempo drückt, will Jarosz mit den Akten persönlich nach Arnsberg fahren.
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Denn in den letzten Jahren musste die Waldgemeinde zusehen, wie Firmen sich woanders als in Kirchhundem ansiedelten, weil die Gemeinde keinen Quadratmeter Gewerbefläche mehr anbieten konnte. Deshalb ist „Am Heid II“ so wichtig, gerade im prosperierenden Ort Welschen Ennest, der seit Jahren eine sehr positive Entwicklung in fast allen Bereichen verzeichnet.
Noch in privatem Eigentum
Im direkten Anschluss an das bestehende Gewerbegebiet Am Heid I sollen auf der jetzt noch grünen Wiese vier Hektar neue Gewerbeflächen entstehen. Noch sind die Flächen im Privatbesitz, „aber wir sind mit den Eigentümern klar“, so der Bürgermeister. Sobald die Genehmigung aus Arnsberg da ist, wird die Gemeinde die Flächen erwerben. Die Finanzmittel für Anlauf und Erschließung sind im Haushaltsplan 2023 verankert.
Noch in diesem Jahr will die Gemeinde in die Erschließung einsteigen. Die Nachfrage nach den Flächen in nur leichter Hanglage und in relativer Autobahnnähe werde da sein, hofft der Bürgermeister. Nach dem Aufstellungsbeschluss vor drei Jahren hätten viele Unternehmen Interesse gezeigt, nicht nur aus der Gemeinde, sondern auch von auswärts. Zulässig sind „nicht erheblich belästigende“ Gewerbebetriebe. Welche das genau sind, dazu will die Gemeinde einen Kriterienkatalog aufstellen. „Das neue Gewerbegebiet ist für die Entwicklung der Gemeinde und des Rahrbachtals enorm wichtig“, sagt auch Michael Färber (CDU), der örtliche Gemeindevertreter aus Welschen Ennest. Er geht davon aus, dass die vier Hektar den gesamten Bedarf der lokalen Wirtschaft nicht befriedigen werde. „Wir müssen weiterdenken und weitere Möglichkeiten ausloten.“ Er denkt dabei an die Kalamitätsflächen, auf denen jetzt kein schützenswerter Wald mehr stehe.
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„Wichtig ist, die Bürgerinnen und Bürger dabei mitzunehmen“, so Färber. Auch der Bürgermeister denkt bereits über Am Heid II hinaus. „Eine solche Situation, dass wir keine Flächen mehr anbieten können, möchte ich nicht noch einmal haben“, sagt Jarosz, der dabei nicht nur an ein interkommunales Gewerbegebiet mit der Stadt Hilchenbach bei Brachthausen denkt. Für dieses Projekt existiere bisher nur eine technische Machbarkeitsstudie, man sei noch am Anfang.