Brachthausen/Hilchenbach. Kirchhundem und Hilchenbach wollen gemeinsam ein Gewerbegebiet installieren, das komplett auf dem Areal einer der beiden Kommunen liegt.

Die Wanderer im Bereich des Parkplatzes Vorspanneiche an der Landesstraße 728 zwischen Brachthausen und Hilchenbach wissen es schon. Der idyllische, von viel Grün umgebene Wanderparkplatz ist nicht wiederzuerkennen. Der Borkenkäfer hat auch hier zugeschlagen und bietet jetzt den freien Blick Richtung Sportplatz Brachthausen. Womöglich wird sich die Optik hier in den nächsten Jahren nochmals grundlegend verändern und es rücken statt Wiesen und Weiden Firmengebäude in den Blick des Betrachters. Denn genau hier könnte das erste interkommunale Gewerbegebiet der Stadt Hilchenbach und der Gemeinde Kirchhundem entstehen. Neu sind die Pläne nicht, aber jetzt liegt eine Machbarkeitsstudie auf dem Tisch, die das Vorhaben durchaus realistisch einschätzt.

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Was die beiden Kommunen, die seit wenigen zusammen mit der Stadt Lennestadt die neue Leader-Region „SauerSiegerland“ bilden, eint: „Wir suchen beide händeringend nach neuen Gewerbeflächen“, sagt Kirchhundems Bürgermeister Björn Jarosz. Grund genug, um die Akten über die rund 15 Jahre alte „Suchraumkulisse“, seinerzeit zusammen mit der Industrie- und Handelskammer Siegen angestoßen, wieder herauszusuchen. Auf Basis der Daten haben die beiden Kommunen eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Die Ingenieurgesellschaft Leacon aus Kirchhundem hat sich Erschließung, Topographie, mögliche Energieversorgung, naturschutzliche Gegebenheiten und mehr näher angeschaut, mit dem Ergebnis, dass immerhin rund 14 Hektar des ursprünglich 50 Hektar großen Suchraumes für Gewerbeansiedlungen durchaus in Fragen kommen könnten.

„Wir sind noch ganz am Anfang“, sagen der Bürgermeister der Stadt Hilchenbach, Kyrillos Kaioglidis, und Björn Jarosz unisono. Die Regionalplanung bescheinigt Hilchenbach ein Defizit von rund zehn Hektar Gewerbegebiet. Kirchhundem hat mit der Erweiterung des Gewerbegebietes Am Heid in Welschen Ennest noch ein paar Flächen in der Hinterhand.

Die erste Resonanz aus dem politischen Raum ist in beiden Kommunen positiv. Mit den aktuellen „Machbarkeits-Daten“ wollen beide Gemeinden das Projekt demnächst der Bezirksregierung in Arnsberg vorstellen und rechnen sich gute Chancen aus, dass das Interkommunale Gewerbegebiet nicht im Reißwolf handelt. Unabhängig davon seien viele Fragen, insbesondere der Wirtschaftlichkeit noch ungeklärt, so der Kirchhundemer Verwaltungschef. Außerdem: Die möglichen Gewerbeflächen befinden sich allesamt im Privatbesitz.