Kreis Olpe. Auch im Kreis Olpe gab es bereits erste Fälle der sogenannten Salamanderpest. Die Naturschutzbehörde gibt Tipps, worauf Sie achten müssen.
Die Wälder und Bachtäler in Olpe bieten vielfältigen Lebensraum für den Feuersalamander. Insbesondere an regnerischen Tagen und in den Abendstunden kann man die Tiere zum Beispiel in bachnahen Laubwäldern und an feuchten Stellen beobachten.
Doch das Überleben der auffällig schwarzgelb gezeichneten Tiere ist durch eine wahrscheinlich aus Asien eingeschleppte Pilzkrankheit bedroht. Auch im Kreis Olpe gab es bereits erste Fälle der sogenannten Salamanderpest (Batrachochytrium salamandrivorans, kurz: Bsal). Weitere Fälle traten bisher in der Eifel, Bayern, dem Ruhrgebiet und am Rand des Bergischen Landes auf. Der Pilz befällt neben Salamandern auch Molche.
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Die Pilzerkrankung findet auf der feuchten Haut der kleinen Lurche optimale Lebensbedingungen. Der Erreger sorgt dafür, dass sich auf der Haut der Tiere Geschwüre bilden, die häufig durch einen schwarzen Rand gekennzeichnet sind. Die Haut verliert so nach und nach ihre Schutzfunktion und fällt auch für die Atmung der Tiere aus, denn Salamander atmen nicht nur über ihre Lungen. Letztlich führt die Infektion zum Tod der Lurche.
Die Verbreitung von Bsal erfolgt sowohl durch erkrankte Amphibien selbst als auch beispielsweise durch Vögel oder Wild, die den Pilz verschleppen können. Aber auch der Mensch kann bei einem Aufenthalt in Amphibienlebensräumen ungewollt zur Verbreitung von Bsal beitragen.
Jeder kann aber einen Beitrag dazu leisten, die Verbreitung der in feuchtem Schlamm oder Gewässern lange überlebensfähigen Pilzsporen einzudämmen. Häufig wird der Erreger über Schlamm an Schuhsohlen, Wanderstöcken oder auch Angelausrüstung unwissentlich von einem Habitat ins nächste getragen.
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Tote Tiere melden
Daher empfiehlt die untere Naturschutzbehörde des Kreises Olpe, keine Land- und Wasserlebensräume von Amphibien zu betreten und insbesondere Feuersalamander, die ohnehin leicht giftig sind, und Molche nicht zu berühren. Spaziergänger sollten auf den vorgegebenen Wegen bleiben, Bäche, Uferbereiche, Teiche und Tümpel meiden sowie möglichst nicht in wassergefüllte Wagenspuren im Wald treten. Hunde sollten im Wald an der Leine geführt werden. Nach Spaziergängen und Wanderungen in feuchten Wäldern und an Gewässern sollten die Schuhe, Stiefel und andere Ausrüstung vor Ort von Schlamm befreit werden. Im besten Fall werden sie anschließend mit 70-prozentiger Ethanol-Lösung desinfiziert. Besonders wichtig ist dies vor dem Wechsel in andere Täler und Gewässer. Wer tote Tiere ohne offensichtliche Todesursache wird gebeten, dies unter naturschutz@kreis-olpe.de zu melden.
Weiterführende Infos zur Salamanderpest gibt es unter www.lanuv.nrw.de/natur/artenschutz/amphibienkrankheiten.