Kreis Olpe/Saßmicke. Die Gelsenwasser AG stellte ihre Pläne beim Besuch von CDU-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen in Olpe-Saßmicke vor. Was zu erwarten ist.
Die Marschrichtung der nordrhein-westfälischen Landesregierung ist klar: Vorfahrt für die Windenergie in Wald und Forst, vor allem auf den Flächen, die der Borkenkäfer in Fichtenfreie Zonen verwandelt hat. Das wurde auch am Montag Nachmittag auf dem fast 500 Meter hohen Löhkopf bei Olpe-Saßmicke beim Besuch der NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen deutlich: „Wir müssen mit der Windenergie auch in den Wald gehen. Daran führt kein Weg vorbei. Aber wir wollen dabei vorwiegend solche Kahlflächen wie hier nutzen, nicht etwa wertvolle Laubwälder.“
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Wie solche Flächen ganz konkret für solche Vorhaben genutzt werden könnten, stellten mehrere Vertreter der Firma Gelsenwasser vor. Bekannt ist, dass Gelsenwasser in Kooperation mit dem Landesbetrieb Wald und Holz sechs Windenergie-Anlagen auf Waldflächen entlang der A 4 errichten will, jeweils zwei in Olpe, Wenden und Drolshagen.
Zahlreiche Gäste auf dem Löhkopf mit dabei
Den Besuch von NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen begleiteten mehrere regionale und überregionale Vertreter aus Politik und Landesforstverwaltung sowie von der Firma Gelsenwasser:
Neben den heimischen Landtagsabgeordneten Jochen Ritter (CDU), Dr. Gregor Kaiser (Grüne) und Marie-Christin Stamm (SPD) waren Landrat Theo Melcher ebenso auf den Löhkopf gekommen wie Wendens Bürgermeister Bernd Clemens und Arne Bubenheim vom Olper Bauplanungsamt. Mit dabei auch der Leiter des Landesbetriebs Wald und Holz NRW, Andreas Wiebe, sowie Dirk Waider, Vorstandsmitglied von Gelsenwasser und Projektleiter Michael Ramrath. Die Waldgenossenschaft Saßmicke wurde vertreten vom Vorsitzenden Edgar Gummersbach.
Und Gelsenwasser-Projektleiter Dipl.-Ing. Michael Ramrath machte kein Geheimnis daraus, dass sein Unternehmen nach zähem Planungsverlauf (Beginn 2017) der vergangenen Jahre jetzt Gas geben wolle. Mit Blick auf den Kreis Olpe als Genehmigungsbehörde sagte Ramrath: „Es war ja nicht immer ganz einfach hier in der Ecke, aber die Vorzeichen haben sich grundlegend gewandelt.“
Nicht mehr mit VSB Neue Energien
Gelsenwasser habe sich für sein Projekt im Kreis Olpe von seinem ehemaligen Projektpartner VSB Neue Energien gelöst, setze den Bau der sechs Windenergieanlagen (WEA) jetzt alleine um: „Ursprünglich hatten wir mal vor, elf Anlagen an der A 4 zu bauen, jetzt werden es nur noch sechs.“ Dabei rechnet das Unternehmen damit, den Bauantrag bis Ende 2023 einreichen zu können, mit der Genehmigung durch den Kreis Olpe kalkuliert Gelsenwasser für Anfang 2025. Baubeginn soll dann 2026 sein, die ersten Windräder könnten sich Anfang 2027 drehen.
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Neben der Zahl der Anlagen, so Ramrath, habe sich auch der Typ der WEA mit den Jahren den technischen Möglichkeiten angepasst: „Wir planen jetzt mit WEA der Klasse 6 bis 7 Megawatt, die eine Gesamthöhe von rund 250 Metern erreichen.“
Gelsenwasser kalkuliert mit einer Stromerzeugung von insgesamt über 100 Millionen Kilowattstunden. Damit könnten rechnerisch rund 28.000 Drei-Personen-Haushalte in einem Jahr mit Strom versorgt werden.
CO 2-Einsparung: Rund 75.000 Tonnen pro Jahr.
Kein Bürgerwindpark
Ramrath erklärte auf Anfrage unserer Redaktion, dass es sich bei den sechs Anlagen um keinen Bürgerwindpark handeln werde. Er schloss aber nicht aus, dass eine der Anlagen nach Fertigstellung an Kaufinteressenten aus der Region veräußert werden könne. Auch eine Zusammenarbeit mit heimischen Energieversorgern sei denkbar.
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Klar sei, dass die beteiligten Städte und Gemeinden, also Olpe, Drolshagen und Wenden, finanziell vom Windpark erheblich profitieren würden: „Je Anlage dürfen die Kommunen mit einer Steuereinnahme von rund 50.000 bis 70.000 Euro pro Jahr rechnen.“ Wie viel die Waldbesitzer an Pacht einnehmen, sagte Ramrath nicht.
Flächenverbrauch je Anlage: rund 3.500 bis 5.000 Quadratmeter.