Drolshagen. Die neuen Gastronomen stammen aus Sizilien und wollen süditalienische Atmosphäre mitbringen. Und einen neuen Namen fürs Café haben sie auch.
„Wir wollen hier etwas Besonderes machen, abseits von Schnitzel und Currywurst. Unsere typisch sizilianische Küche wird eine Hauptrolle spielen.“ Mit diesen Worten unterstreicht der 54-jährige Michelangelo Pintaudi, warum er sich nach vielen gastronomischen Stationen für das Café am Markt in Drolshagen entschieden hat. An seiner Seite strahlt Ehefrau Catena, die genau für diese sizilianischen Köstlichkeiten steht. Komplettiert wird die Familie vom 14-jährigen Matteo.
Schürholz optimistisch
Der Besitzer der Immobilie, das Dräulzer Urgestein Heinz-Albert Schürholz, macht an diesem Vormittag schon mal neugierig, auf was sich die Drolshagener freuen dürfen: „Meine Frau und ich, wir haben uns die vormalige Gastronomie der Pintaudis in Hattingen angesehen und die Küche ausprobiert. Das wird hier in Drolshagen funktionieren. Auf so etwas warten die Menschen hier.“ Dass er die Pintaudis gerne langfristig als Pächter im Sauerland halten möchte, daraus macht der Unternehmer kein Geheimnis: „Von mir aus können sie bis zur Rente hier bleiben“, lacht er. Und wenn es die Resonanz hergebe, legt Schürholz nach, könne auch das außengastronomische Angebot ausgeweitet werden. Im Klartext: der Biergarten dürfe sich auf die gegenüberliegende Straßenseite in den Marktplatz hinein ausweiten.
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Torten in vielen Variationen, aber auch Waffelröllchen, gefüllt mit Ricotta, Hefeteigküchlein mit Rum und Vanille-Creme - das sizilianische Backhandwerk hat es in sich. Aber auch die regional typische Pinsa, eine ovale Pizza, wird auf der Speisekarte zu finden sein. „Eine Pizzeria sind wir aber nicht“, heben die Pintaudis hervor, während die Handwerker wenige Meter entfernt noch den Pinsel schwingen.
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Womit wir beim für neugierige Drolshagener wichtigen Thema sind: Wann geht es los? „Auf den Tag genau können wir es noch nicht sagen“, zuckt Michelangelo Pintaudi mit den Schultern, während er mit Toni Grivelis vom gleichnamigen Malerfachbetrieb aus Olpe, der dieses Jahr sein 15-jähriges Firmenjubiläum feiert, einige Details durchgeht. „Auf jeden Fall vor Ostern, lieber schon in zwei Wochen“, sagt Pintaudi. Auch die Öffnungszeiten sind noch nicht zementiert: „Es wird einen Ruhetag geben, den Mittwoch.“ Darüber hinaus schwebt den Gastronomen vor, täglich von 11 bis 19 Uhr zu öffnen, freitags und samstags von 11 bis 21 Uhr. Mit einer Mittags- und Abendkarte.
Keine Pizzeria, keine Schnitzel, keine Currywurst
Das Innenleben bleibt im Wesentlichen erhalten: An der zentralen Theke wird auch weiterhin frisches Pils gezapft. Rund 40 Sitzplätze sind auf zwei Räume verteilt, während im Kellergeschoss ein italienisches Schmankerl wartet: eine Vinothek. Pintaudi gerät ins Schwärmen: „Vorwiegend italienische Weine, darunter auch sizilianische Tropfen, werden wir hier anbieten.“
Marktplatz komplett
Michelangelo Pintaudi stammt aus Nord-Sizilien, gegenüber den liparischen Inseln. In einem Hotel auf diesen Inseln sammelte er erste gastronomische Erfahrungen. Im Jahr 2000 machte er sich erstmals mit einem Restaurant in Dortmund selbstständig. Einige Jahre zuvor war er in einem Olper Eiscafé beschäftigt. Zuletzt war er in einem gastronomischen Betrieb in Hattingen tätig. Der Kontakt zu Heinz-Albert Schürholz kam über einen Olper Freund, den Chef des L’isoletta, zustande.
Das neue sizilianische Café komplettiert das gastronomische Angebot des Drolshagener Marktplatzes, neben den Bäckereien Hesse und Voßhagen, dem Restaurant Schürholz und dem Eiscafé San Remo.
Ganz klar: Wer eine gewöhnliche Pizzeria sucht oder auf Schnitzeljagd gehen will, ist im neuen Café am Markt fehl am Platz. Dass übrigens einen neuen Namen erhalten soll: „Café Bistro Mara werden wir heißen“, sagt Pintaudi. Wobei der alte Schriftzug an der Eingangsfront ruhig erhalten bleiben könne: „Café am Markt“ eben. Das wird die traditionsbewussten Drolshagener freuen.
Ein bisschen umstellen müssen sie sich aber schon, macht der 54-Jährige mit dem berühmten Vornamen aber deutlich: „Wir wollen ein Stück Sizilien ins Sauerland holen.“