Attendorn. Die Schauspielerin, Kabarettistin und Autorin Lioba Albus kommt nach Attendorn. Sie stellt ihr neustes Buch vor. Karten jetzt erhältlich.
Es wird ein großer Auftritt in ihrer geliebten Heimat – Die Westfalenpost lädt zusammen mit der Buchhandlung Frey Lioba Albus am Donnerstag, 23. März, in die Aula des Rivius-Gymnasiums in Attendorn ein. Ab 20 Uhr wird die Schauspielerin und Kabarettistin mit Attendorner Wurzeln ihr neustes Buch „Zusammen ist man weniger gemein“ vorstellen – natürlich auf ihre ganz eigene Art. Und manchmal wird auch ihre Kabarett-Figur Mia Mittelkötter zu Wort kommen.
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Sie sind – obwohl Sie mittlerweile in Dortmund leben – noch häufig in Attendorn, richtig?
Ja, es ist leider ein bisschen weniger geworden, weil ich nur noch ganz wenig Verwandtschaft in Attendorn habe. Ich versuche es aber noch so oft wie möglich – obwohl es einem die Verkehrslage auf der A45 momentan wirklich nicht leicht macht.
Sie haben noch Verwandtschaft hier?
Mein Bruder lebt mit seiner Familie in Attendorn. Außerdem habe ich viele Cousins und Cousinen dort. Wir waren ja eine riesige Familie.
Und wahrscheinlich viele Freunde und Bekannte?
Ja. Ich habe auch eine beste Freundin in Attendorn. Und diese Freundschaft hat all die Jahre überlebt. Wir haben viel Zeit miteinander verbracht, waren zusammen in der Schule. Fast wie Geschwister haben wir uns gefühlt. Am Tag meiner Lesung werden wir uns auch auf einen Kaffee treffen – und da freue ich mich wahnsinnig drauf.
Schön, wenn eine Freundschaft so lange hält.
Egal, wie lange wir uns nicht gesehen haben, es ist immer so, als sei keine Stunde dazwischen vergangen. Wir sind uns immer noch total vertraut.
Was gefällt Ihnen in Attendorn besser als in Dortmund?
In Attendorn ist ja allein schon das Drumherum einfach fantastisch, das muss man ganz klar sagen. Und einen See in der Nähe zu haben, in dem man im Sommer schwimmen kann, das ist schon gigantisch. Das liebe ich sehr. Ich persönlich mag auch die Sauerländer Mentalität sehr, weil der Humor so wunderbar furztrocken ist.
Gibt es besondere Orte, die Sie jedes Mal besuchen, wenn Sie in Attendorn sind?
Ich bin wahnsinnig gern um und auf der Burg Schnellenberg. Den Wald drumherum liebe ich heiß und innig. Das ist ein totaler Lieblingsplatz von mir. Ich bin auch unheimlich gern an der Biggetalsperre. Und die Kapelle Waldenburg mag ich sehr.
Wann und wo standen Sie das letzte Mal in Attendorn auf der Bühne?
Das muss das letzte Gauklerfest gewesen sein, das ich noch moderiert habe. Das ist ungefähr vier Jahre her.
Dann wird es ja noch mal Zeit
Ja, es wird wirklich noch mal Zeit. Die Pandemie hat ja vieles verändert. Bis das Veranstaltungsgeschäft wieder anlief, hat es gedauert. Das fängt grade erst wieder so richtig an.
Also ist die Freude auf Ihre Buchvorstellung in Attendorn besonders groß
Ich freue mich wahnsinnig. Für mich ist das absolut etwas Besonderes, immer wieder an meine Wurzeln anzudocken. Das ist für mich eine besondere Atmosphäre. Ich freue mich auch immer, wenn ich im Publikum Menschen entdecke, die ich gut kenne.
Jetzt zu Ihrem Buch „Zusammen ist man weniger gemein“ – Wie lange haben Sie an dem Buch geschrieben?
Ein gutes halbes Jahr hat es gedauert, bis ich das Manuskript abgegeben hatte. Dann geht das ins Lektorat, dann wird es überarbeitet und dann kommt das zweite Lektorat. Das dauert dann natürlich noch.
Sie erzählen in ihrem Buch, die Geschichte von vier ganz unterschiedlichen Protagonisten, die vorübergehend in eine WG ziehen müssen. Und das natürlich nicht ohne Reibereien. Wie kamen Sie zu der Idee?
Ich habe gemerkt, dass viele Menschen in der Pandemie – und da zähle ich mich auch zu – unter Einsamkeit gelitten haben, weil man plötzlich aus seinem sozialen Umfeld herausgerissen wurde. Und gleichzeitig habe ich gemerkt, dass der Ton in den Social-Media-Kanälen viel rauer und aggressiver wurde. Ich hatte das Gefühl, dass das Vereinsamen und die Verunsicherung die Gesellschaft nicht netter gemacht haben. Deswegen ist es mir ein Anliegen, mit meinem Buch daran zu appellieren, dass Gemeinsamkeit immer die einzig richtige Lösung ist. Das ist das, was uns wirklich zum Menschen macht. Wir sind nicht dazu geschaffen, einsam zu sein.
Das sind schon vier ganz besondere - und nicht ganz einfache – Charaktere, die Sie in ihrem Buch beschreiben, oder?
Ja, es sind Charakter, die normalerweise nicht in einer Wohngemeinschaft zusammenleben würden. Das war mir wichtig. Ich habe mir immer in der Pandemie vorgestellt, wenn es für uns Selbstständige finanziell immer schwieriger würde, dass man dann ja zu Lösungen gezwungen wäre, die man vorher nicht ausprobiert hat.
Gibt es einen Charakter, an dem Sie aus persönlichen Gründen besonders hängen?
In meinem Buch geht es um die Komikerin Daniela Dies, ihr Techniker Franz und die Kostüm- und Modedesignerin Pia. Vierte im Bunde ist Filmdiva Etta Glück, die ihre riesige Wohnung zur Verfügung stellt. Es ist tatsächlich so, dass ich die Etta Glück sehr mag, weil sie so tapfer versucht, ihre eigenen Verletzungen gedeckelt zu halten. Sie ist zwar eine eitle Diva, aber im guten Sinne auch ein Freak, ein Hippie. Sie versucht, alte Werte aus den 60ern aufrechtzuerhalten. Und das finde ich sehr charmant.
Wie viel Lioba Albus steckt in Ihren Charakteren?
Natürlich fließen eigene Erfahrungen immer in Bücher mit ein. Aber die Charaktere habe ich weit von mir weggeschrieben. Man könnte natürlich denken, dass die Komikerin viel von Lioba Albus hat. Das ist aber nicht so. Ich habe tatsächlich versucht, sie so weit wie möglich von mit wegzuschreiben, weil ich es sonst schwierig gefunden hätte.
Wo und wann haben Sie geschrieben?
Ich schreibe seit 30 Jahren meine Kabarett-Programme selbst. Die Texte für die Bühne schreibe ich fast immer abends. Meine Romane schreibe ich aber morgens. Das ist ein ganz anderes Schreiben. Oft habe ich nachts sogar von den Figuren aus meinem Roman geträumt, was ich dann morgens festhalte. Nachdem ich meditiert habe, wird geschrieben. Und das mache ich zuhause in meinem Arbeitszimmer. Hier kann ich über die Dächer schauen, seheviele Bäume drumherum und ich höre Hähne krähen. Das ist für mich sehr inspirierend.
Worauf dürfen sich die Menschen bei Ihrer Buchvorstellung freuen?
Ich mache keine typische Wasserglas-Lesung. Ich lese die lustigsten Passagen aus dem Buch und erzähle zwischendurch viel. Und manchmal wird auch meine Kabarett-Figur Mia Mittelkötter zu Wort kommen, weil die manchmal das Geschehen im Buch auf ihrer Art kommentiert.
Gibt es schon Pläne für einen nächsten Roman?
Ja, tatsächlich. Mein dritter Roman ist fertig und kommt im nächsten Herbst raus. Und der spielt im Sauerland.
Ach, tatsächlich? Verraten Sie auch schon, wo genau?
Ich habe eine Fantasie-Ortschaft genommen, damit sich niemand auf die Füße getreten fühlt. Aber für mich ist es das Repetal.
+++ Karten sind nur begrenzt erhältlich +++
Die Buchvorstellung von Lioba Albus in der Aula des Rivius-Gymnasiums in Attendorn am 23. März um 20 Uhr ist eine Kooperation der Westfalenpost und der WP-Partner-Buchhandlung Frey in Attendorn. Die Karten sind ab sofort – in begrenzter Stückzahl – für 12 Euro in der Buchhandlung Frey erhältlich.