Drolshagen/Hützemert. Warum die Stadt Drolshagen so viel Geld in den Schulstandort Hützemert investiert.

Die Zeiten, in denen Städte und Gemeinden für 660.000 Euro neue Schulgebäude oder Turnhallen bauen konnten, sind lange vorbei. Brandschutz- und Klimaschutzauflagen, aber explodierte Baukosten spiegeln sich in jedem Bauprojekt wieder. So auch jetzt in Hützemert, wo die Stadt Drolshagen für oben genannte 660.000 Euro unter anderem eine neue Toilettenanlage bauen und im Innern des Schulgebäudes großzügige Flure in Unterrichtsbereiche verwandeln möchte. Rainer Lange, Kämmerer und Gebäudemanager der Stadt stellt klar, dass die Mitte der 50-er Jahre erbaute Schule mit Hilfe der jetzt geplanten Investitionen zukunftsfest aufgestellt sei: „Die Toilettenanlage war nicht mehr zeitgemäß, zudem geht von ihr eine chronische Geruchsbelästigung aus.“ Der Versuch vor einigen Jahren, dem Problem mit einer Sanierung beizukommen, habe keine durchschlagende Wirkung erzielt. Deshalb werde jetzt abgerissen und neu gebaut. Lange: „Im Rahmen des Neubaus wird die künftige Toilettenanlage auch verlegt und in das Schulgebäude integriert.“

Grundschule Hützemert Drolshagen
Grundschule Hützemert Drolshagen © Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Grundsätzlich, so Lange zum Gesamtprojekt, werde die Stadt „einige Dinge mehr machen, als ursprünglich geplant. Im Haushaltsplan 2023 sind die kompletten Kosten für das Projekt aber eingeplant.“ Allein die Verlegung der Toilettenanlage und der Bau des neuen Pavillons (Unterstand/Außenklasse) werde mit rund 400.000 Euro kalkuliert.

Größere Kompetenzen für Berghof

Beraten wird über das Bauprojekt Grundschule Hützemert im Ausschuss Stadtentwicklung und Umwelt, der am Dienstag, 14. März (17 Uhr) im Alten Kloster in Drolshagen tagt. Dort geht es u. a. darum, Bürgermeister Uli Berghof größere finanzielle Kompetenzen einzuräumen, damit Aufträge mit einem Volumen von 20.000 bis 100.000 Euro von ihm vergeben werden können, ohne sie vorher vom Ausschuss Stadtentwicklung und Umwelt absegnen lassen zu müssen. Grund, so Kämmerer Rainer Lange: „Damit es schneller geht. Wir wollen zeitoptimiert agieren und Aufträge vergeben können, ohne an die Sitzungsblöcke gebunden zu sein.“

Die Bauarbeiten sollen bis Ende 2023 abgeschlossen sein.

Der Pavillon auf dem Schulhof, der auch als Außenklasse genutzt werden könne, sei auch deshalb erforderlich, da durch den Wegfall des alten Toilettenvorbaues keine Möglichkeit mehr bestehe, sich beispielsweise in den Pausen im Außenbereich regen- oder sonnengeschützt unterzustellen. Der neue Pavillon werde in Richtung Schulweg vorgezogen und neben der Sporthalle frei stehen.

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Neben den eigentlichen Baumaßnahmen, so der Kämmerer weiter, müsse die Stadt einen zusätzlichen Löschwassertank mit einem Fassungsvermögen von 100 Kubikmetern nahe der Schule in die Erde einlassen. Auch diese Kosten seien in den 400.000 Euro enthalten. Last not least sei es auch erforderlich, die vorhandene Not-Treppe zu verlegen und zu erneuern. Unter anderem für die Umwandlung der Flure in Lernbereiche, so die Stadt, seien diese zahlreichen brandschutztechnischen Anforderungen (...) zwingend umzusetzen. Für diesen Teilbereich der Maßnahme, so Lange, könnten Finanzmittel aus dem Landesförderprogramm „Gute Schule 2020“ eingesetzt werden, fast 60.000 Euro.

Auf die Frage, ob das ebenso alte Schulgebäude in naher Zukunft bautechnisch auch angepackt werden müsse, verneinte Lange: „Im Inneren der Schule ist immer mal wieder etwas investiert worden.“ Zuletzt sei die Innenbeleuchtung noch auf LED umgestellt werden.

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Mit dem Bauprojekt folge die Stadt den Vorschlägen den Schulbau-Experten des Büros gpe aus Meschede. Fazit der Stadt im Beschlusspapier für die Ausschusssitzung: „Der Grundschulstandort Hützemert wäre mit der Umsetzung der (...) Maßnahmen zukunftsweisend aufgestellt. Das Schulgebäude hätte neue Funktionalitäten (...) ein neues Gesicht und eine deutlich besser erkennbare Eingangssituation.“

Betreut wird das Projekt von der Dumicker Architektin Eva Nebeling.