Olpe. Jens und Angela Muckenhaupt wollten den Sport populärer machen. Corona und Online-Handel wirkten sich negativ aus. Wann der Ausverkauf startet.

Ein bisschen traurig sind sie schon, obwohl ihre Existenz nie an dem Laden hing: Jens und Angela Muckenhaupt hatten vor gut fünf Jahren die Idee, den populären Dart-Sport nach vorne zu bringen und gleichzeitig ein Geschäft mit Dart-Artikeln zu eröffnen. Sozusagen die Geburtsstunde des Dart­shop Olpe, der Mitte 2018 in der Olper City, genauer gesagt in der Westfälischen Straße 22, öffnete. Für alle Fans des Sports, der nicht zuletzt durch die Halbfinalteilnahme von Gabriel Clemens aus Saarbrücken an den Dart-Weltmeisterschaften auch hierzulande für Furore sorgte. „Das hat wieder einen kleinen Schub gegeben“, sagt Jens Muckenhaupt, der vor mehr als 30 Jahren im Madras-Pub mit ein paar Kumpels den Dartclub „Fraggles“ gründete.

Ziel: Begeisterung wecken

Das große Geld hatten die Muckenhaupts nie im Sinn mit ihrem Geschäft. Eher den Wunsch, mit dem Angebot von Pfeilen, Zubehör und Dartautomaten die Begeisterung für den Sport zu wecken.

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Jens Muckenhaupt ist Diplom-Sozialpädagoge und arbeitet hauptberuflich in einem Kinderheim in Eckenhagen. Mit im Geschäft war die ganzen Jahre seine Frau Angela. Doch nicht zuletzt durch die schwierigen Corona-Jahre, den dadurch stark florierenden Onlinehandel, aber auch bedingt durch weniger Resonanz bei Kindern und Jugendlichen sei mit der Zeit klar geworden, dass der Umsatz nicht reichen würde, um das Geschäft mit schwarzen Zahlen zu führen. Die Energiekostensteigerung ist für jeden Einzelhandel ein weiterer negativer Faktor.

Dass man im Dartshop Olpe die Pfeile ausprobieren konnte, sprach für das Geschäftskonzept.
Dass man im Dartshop Olpe die Pfeile ausprobieren konnte, sprach für das Geschäftskonzept. © WP Olpe | Josef Schmidt

Zum Konzept des Dartshop Olpe gehörte neben dem reinen Verkauf auch ein Trainingsangebot für Kinder und Jugendliche. In einem hinteren Geschäftsraum stehen zwei elektronische Dartautomaten, an denen der Dart-Nachwuchs hätte trainieren können. Aber: „Das wurde viel weniger angenommen, als wir erhofft hatten“, räumt Muckenhaupt ein, „und es war ja gerade ein Ziel von uns, junge Menschen für unseren Sport zu begeistern.“

Insgesamt sei das Interesse in und rund um Olpe grundsätzlich etwas geschwunden. Was nicht zuletzt damit zusammenhänge, dass die Kneipen, in denen die elektronischen Geräte hingen, immer weniger wurden. Jens und Inge Muckenhaupt zählen durch und kommen auf fast ein Dutzend Gastronomien, die in Olpe früher Dartscheiben angeboten hätten. Und in denen sich Mannschaften für den Spielbetrieb fanden.

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Nicht zuletzt dadurch sei das Vereinsgeschehen in der heimischen Region rückläufig. „Früher gab es allein in der Stadt Olpe bis zu zehn Kneipen, die das anboten, heute sind es gerade mal zwei“, blickt Jens Muckenhaupt ernüchtert zurück.

Als Alternative bleibe für manche Clubs nur, sich offiziell zu einem eingetragenen Verein zusammenzuschließen und in eigenen Clubräumen zu spielen.

Ausverkauf ab 15. Februar

Jens und Angela Muckenhaupt möchten zum Abschied die Gelegenheit nutzen, ihren Kunden zu danken: „Es war schön und manchmal auch lustig, wir haben interessante Gespräch geführt“, blickt Angela Muckenhaupt mit etwas Wehmut zurück. Und letztlich sei zumindest der eine oder andere dazu animiert worden, sich dem Dartsport ernsthaft zu widmen.“

Jetzt geht der Blick nach vorne: Ab Mittwoch, 15. Februar, läuft der Ausverkauf. Am Samstag, 25. Februar, schließt sich die Türe des Dartshop Olpe zum letzten Mal.

Öffnungszeiten bis dahin: mittwochs bis freitags, 14.30 bis 18 Uhr, und samstags, 10.30 bis 14 Uhr.