Lennestadt. Bürger in Lennestadt und Umgebung müssen sich auf neue Baustellen mit Sperrungen einrichten.
Die gute Nachricht - besonders für die Bürger in Meggen - ist: Der Eiling in Meggen bleibt von zwei Seiten erreichbar und die Anliegerstraßen Vor der Hermecke, An der Kahle, Am Gradeberg etc. können weiterhin mit dem Auto vom Ohl aus angefahren werden. Weil die Brücke in Höhe der Firma Heinrichs nicht gesperrt werden muss. Die schlechte Nachricht: Auf die Stadt kommen in den nächsten Jahre erhebliche Kosten für die Instandsetzung von Brückenbauwerken zu.
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Viele Brücken sind alt und marode, nicht nur, aber auch in Lennestadt. Dazu gehört auch das Brückenbauwerk Nr. 9 am Eiling in Meggen über das Faulebutter-Siepen. Das Bruchsteingewölbe der Brücke mit unbekanntem Baujahr weist starke Schäden an allen Teilbauwerken auf. „Die Sicherheit des öffentlichen Verkehrs sowie die dauerhafte Erschließung des Wohngebietes sind in Gefahr“, spricht die Vorlage der Stadt eine klare Sprache. Im Dezember 2022 erfolgte eine detaillierte Bauwerksprüfung. Dabei wurden erhebliche Schadensbilder festgestellt, „so dass zwingender Handlungsbedarf besteht“, so steht in der Information für die Stadtverordneten
Der Handlungsbedarf bleibt bestehen, allerdings konnte die Verwaltung im Stadtwerkeausschuss zumindest etwas Entwarnung geben. „Wir haben zunächst gedacht, wir müssten die Brücke abreißen und neu bauen“, so Bürgermeister Tobias Puspas. Glücklicherweise stellte sich dann heraus, dass die Schäden doch nicht so eklatant sind und die Stadt um einen Neubau herumkommt. Auch eine sofortige Sperrung ist nicht nötig. „Wenn wir die Durchfahrt sperren müssten, hätten wir ein großes Problem gehabt“, so der Bürgermeister. So wie es jetzt aussieht, lässt sich die dauerhafte Verkehrssicherheit mit dem Einbau einer Betonplatte herstellen. Ein Fachingenieurbüro soll zügig eine Planung für die sinnvollste Lösung erstellen, beschloss der Aussschuss. Prophylaktisch hat die Stadt die Brückenkante zur Lenne hin mit einem Bauzaun abgesperrt.
Die Eiling-Brücke ist nicht das einzige Sorgenkind unter den insgesamt 98 Brücken, die die Stadtwerke regelmäßig warten und unterhalten müssen. „Wir müssen in den nächsten Jahren einen ganzen Batzen an Brücken sanieren und erneuern und dafür viel Geld in die Hand nehmen“, gibt der Bürgermeister schon mal die Richtung vor.
Im Schnitt sind die öffentlichen bzw. städtischen Brücken 40 Jahre alt, viele sind wesentlich älter. Prominentester Sanierungsfall ist die Lennebrücke in der Helmut-Kumpf-Straße in Altenhundem, in der beim Neubau im Jahr 1954 ein „spannungsrisskorrossionsgefährdeter Spannstahl verbaut wurde“, heißt es in einer Information der Stadtverwaltung. Deshalb hatte die Brücke im Juli 2022 eine Tonnagebeschränkung von max. 3,5 Tonnen erhalten. Eine beschränkte Nutzung ist derzeit möglich. Die Planung eines Ersatzneubaus soll in diesem Jahr starten.
Auch die Brücke am Bilsteiner Markt in Bilstein wurde im letzten Jahr auf 3,5 Tonnen beschränkt; die Begegnung von zwei Fahrzeugen wird durch eine bauliche Verengung verhindert. Drittes prominentes Beispiel ist die Lennebrücke Auf der Jenseite in Saalhausen, ebenfalls mit Erschließungsfunktion für einen größeren Ortsteil. Diese soll im Frühjahr abgerissen werden, der Neubau wird rund ein Jahr dauern. Für Fußgänger und Radler wird eine provisorische Brücke gebaut, Autofahrer müssen lange Umwege in Kauf nehmen.
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Im letzten Jahr hatte die Stadt bereits Brücken in Oedingen und Grevenbrück erneuert, hier unter anderem eine komplette Fahrzeugbrücke von der Kölner Straße (B 55) zur Twiene in Höhe der Kirche. Weitere werden folgen. Dazu kommen die Brücken, bei denen die Stadt nicht als Auftraggeber mit im Boot sitzt, zum Beispiel im Zuge der Neuordnung des Knotens Johannesbrücke (B 236/B55) an der Lenne in Grevenbrück.