Kreis Olpe. Beim Besuch eines Schützenfestes im Kreis Olpe erlebte eine junge Frau im August einen schlimmen Vorfall. Der Täter kommt nicht ungestraft davon.
Es war ein alkoholreicher Tag an jenem Schützenfest-Samstag Anfang August im Ihnetal. Für einen 27-jährigen Werkzeugmechaniker aus Attendorn, der das Fest der Listerscheider Schützen besuchte, endete der feuchtfröhliche Abend mit einem Filmriss – und im Nachhinein mit einer Verurteilung wegen sexueller Belästigung. Der Mann, gestand er am Montagvormittag im Olper Amtsgericht, könne sich allerdings an nichts mehr erinnern. Also auch nicht daran, dass er einer 24-Jährigen in den Intimbereich gegriffen hatte, was für Richter Richard Sondermann außer Frage stand.
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Fakt ist: Der Werkzeugmechaniker hatte an dem Tag ordentlich „getankt“. Mit rund zwei Promille im Blut traf er am späten Samstagabend im Eingangsbereich der Schützenhalle im Ortsteil Weschede auf die junge Frau, die zu diesem Zeitpunkt nichtsahnend mit ihrer besten Freundin quatschte und das Schützenfest in vollen Zügen genoss. Bis sie plötzlich die nasse Hand des 27-Jährigen, der sich ihr von hinten genähert hatte, zwischen ihren Beinen spürte.
Situation nicht eskaliert
Eigentlich wollte sie um diesen für sie äußerst unangenehmen Zwischenfall keinen großen Bohei machen, auch an eine Anzeige hatte die Attendornerin zunächst nicht gedacht. Doch weil „so etwas immer wieder passiert“ und der Werkzeugmechaniker an diesem Abend mindestens ein weiteres Mal eine Grenze überschritt – aus diesem Grund wird er sich ein weiteres Mal vor Gericht verantworten müssen –, stellte die 24-Jährige doch Anzeige.
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Der jungen Frau war es gar zu verdanken, dass die Situation an jenem Abend um kurz vor Mitternacht nicht eskaliert, denn der Bruder ihrer besten Freundin hatte Wind von dem Zwischenfall bekommen. „Und ich hatte das Gefühl, dass er ihm eine reinhauen wollte, doch davon habe ich ihn abgehalten“, berichtete die 24-Jährige vor Gericht. Um den Angeklagten „kümmerte“ sich dann das Sicherheitspersonal. Der junge Mann jedenfalls, der nicht nur schwer alkoholisiert war, sondern sich auch aggressiv verhalten haben soll, zeigte am Montag Reue und entschuldigte sich für den Vorfall: „Das hätte ich auch schon eher gemacht, aber ich wusste nicht, wie sie reagieren würde“, sagte er kleinlaut.
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Anlass, den jungen Mann aufgrund seines Alkoholpegels gänzlich freizusprechen, sah Richter Richard Sondermann allerdings nicht. Genau das hatte nämlich dessen Anwalt gefordert. Bis zur Schuldunfähigkeit hätte der Mann aber noch deutlich mehr Alkohol im Blut haben müssen. Sondermann verurteilte den Werkzeugmechaniker, der bislang ohne Vorstrafen war, wegen sexueller Belästigung zu einer Geldstrafe von 40 Tagessätzen a 70 Euro. Schon bald wird sich der junge Mann wegen eines ähnlich gelagerten Falls erneut vor dem Olper Amtsgericht verantworten müssen.