Attendorn. Die Initiative „Jüdisch in Attendorn“ hatte am Jahrestag der Befreiung von Auschwitz zum öffentlichen Reinigen der 14 Stolpersteine eingeladen.
Unter dem Motto „Geh denken“ hatte die Initiative „Jüdisch in Attendorn“ am Jahrestag der Befreiung von Auschwitz zum öffentlichen Reinigen der 14 Stolpersteine eingeladen. Die kleinen Granitquader mit eingelegter Messingplatte hat der Kölner Künstler Gunter Demnig in den Jahren 2006 und 2008 an vier Standorten in der Innenstadt verlegt. Damit soll auch das Gedächtnis der Bevölkerung an die während der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten umgekommenen jüdischen Einwohner „aufpoliert“ werden.
Das war damals nicht unumstritten und ist es heute auch nicht. So erinnerte Hartmut Hosenfeld von „Jüdisch in Attendorn“ an „Anpöbelungen“ am Telefon und per Mail sowie Meinungsverschiedenheiten im Stadtrat vor 17 Jahren. Erst vor ein paar Tagen gab es negative Kommentare (mit Klarnamen) auf der Facebookseite der Initiative. Das hält Hosenfeld und seine Mitstreiter aber nicht davon ab, das ehemalige jüdische Leben weiter zu erforschen. „Das Puzzle ist längst noch nicht gelegt“, berichtete Tom Kleine. Mindestens drei neue Stolpersteine könnten gelegt werden, neue Spuren jüdischen Lebens in Attendorn sind aufgetaucht.
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Neu verlegt wurden die drei Stolpersteine in der Niedersten Straße. Nicht ganz freiwillig, wie am Freitag zu hören war. Nach der Innenstadtsanierung liegen die Gedenksteine jetzt vor dem Café Harnischmacher. Dafür ist „Jüdisch in Attendorn“ Konditormeister Markus Harnischmacher sehr dankbar. Hartmut Hosenfeld hat noch einen großen Traum: einen eigenen Raum für die jüdische Geschichte Attendorns. Am liebsten im ehemaligen Cohn-Gebäude in der Wasserstraße. Hosenfeld: „Die Stadt weiß das.“