Rothemühle. Rainer und Veronika Amling aus Rothemühle machen mit „Paw to born“ nachhaltige Mode. Ihr Hund Django liefert ihnen immer wieder Inspirationen.

Im Grunde laufen die Fäden bei Django zusammen. „Er ist unsere größte Inspiration“, sagt Veronika Amling aus Rothemühle. Mit Django sprudelten die Ideen, etwas eigenes auf die Beine stellen zu wollen. Aus tiefster Überzeugung und mit sozialem Anspruch. „Paw to born“ – frei übersetzt etwa „Pfötchengeben“ – möchte nachhaltige Mode in den Fokus rücken. Stylisch, cool, aber auch durchaus mit einem emotionalen Hintergrundgedanken.

Webshop „Happy Pfoten“ ging 2020 an den Start

Vor vier Jahren zog Chihuahua-Mischling Django bei Veronika Amling (43) und ihrem Mann Rainer (39) ein. „Und jeder, der schon mal einen Hund hatte, weiß, wie viel Geld man für so ein Tier ausgeben kann“, sagt Rainer und schmunzelt. Körbchen, Kissen, Decke, Futter, Leckerlis, Spielzeug, Pflegeprodukte – die Liste ist lang. „Der Markt ist riesig. Zumal es auch in diesem Bereich immer wieder Neuheiten gibt, die versprechen, noch besser zu sein“, so Rainer. Beim Geldausgeben für Django setzte sich immer mehr der Gedanke und Wunsch fest, die Produkte auch einfach selbst herstellen zu können. So ging Ende 2020 schließlich der Webshop „Happy Pfoten“ an den Start.

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Die Idee dahinter war, Produkte anzubieten, die möglichst aus Naturmaterialien bestehen und den „Waldorf-Ansatz“ verfolgen, erklärt Rainer. Das heißt: Das Spielzeug soll praxistauglich und vielfältige Spielmöglichkeiten bieten, damit alle Sinne beim Lernen und Spielen einbezogen werden. Veronika und Rainer Amling waren und sind überzeugt von dem Konzept. Das Logo mit dem zwinkernden Comic-Hund hat Rainer Amling selbst entworfen. Auch die Homepage und den Web-Shop hatte er selbst programmiert. Veronika kümmerte sich in erster Linie um den Social-Media-Auftritt. Doch der Erfolg blieb aus. „Trotzdem war das eine wertvolle Erfahrung“, meint Veronika. „Wir haben viel darüber gelernt, wie E-Commerce funktioniert, was Werbung und Marketing ausmacht.“ So ganz hat das Paar „Happy Pfoten“ noch nicht aufgegeben. „Theoretisch wäre die Seite mit einem Klick wieder online“, sagt Rainer.

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Trotz aller Begeisterung für die eigene Marke: Weder bei Veronika noch bei Rainer spielten Hundezubehör oder Mode bisher eine berufliche Rolle. Veronika ist gelernte Augenoptikerin und arbeitet derzeit im Einkauf eines Unternehmens in Dortmund, das sich auf Energieausrüstungen im Bereich der erneuerbaren Energien spezialisiert hat. Rainer ist gelernter Koch, verdient zurzeit aber als Musiker sein Geld. Dass beide jetzt mit „Paw to born“ einen neuen Versuch im E-Commerce starten, hat auch mit dem eigenen Konsumverhalten zu tun.

Umweltbelastung reduzieren

„Uns ist es wichtig, die Umweltbelastung durch die Modeindustrie zu reduzieren“, erklärt Rainer. Das beziehe sich nicht nur auf kurze Transportwege, sondern auch auf das Material und den Modestil selbst. „Wir haben uns deswegen für bio-zertifizierte Stoffe entschieden. Die sind frei von schädlichen Chemikalien und werden unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt“, so Veronika. Produziert und gedruckt wird in Köln. Zusätzlich biete Oversize-Kleidung im Unisex-Stil den Vorteil, dass die Stücke in der Regel länger getragen werden können, da sie länger passen. Dadurch würden langfristig weniger Ressourcen verbraucht.

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Vor etwa vier Wochen haben Rainer und Veronika den Web-Shop gelauncht. Zunächst mit einer kleinen Auswahl an Hoodies, Sweatshirts, T-Shirts und Jogginghosen. In naher Zukunft sollen aber noch mehr Kleidungsstücke im Basic-Casual-Stil angeboten werden. „Wir haben auch schon erste Bestellungen über Social Media bekommen. Die gingen nach Hamburg, München – ganz verteilt in Deutschland“, erzählt Rainer. „Ich bin optimistisch, dass das klappen wird.“

Sobald es wirtschaftlich rentabel ist, möchten Rainer und Veronika auch etwas zurückgeben – als Erlös für soziale und gemeinnützige Zwecke. Vor ein paar Wochen hat Veronika einen Kurs zur ehrenamtlichen Betreuerin im ambulanten Kinder- und Hospizdienst in Dortmund abgeschlossen. „Diese Kinder und deren Familien würde ich gerne zusätzlich unterstützen“, meint Veronika. Rainer könnte sich außerdem vorstellen, einen Teil der Einnahmen von jedem Kleidungsstück an Tierschutzorganisationen zu spenden. Gedanken, die alle mit Django starteten. Und immer weiterführen.