Lennestadt. Wegen Straßenbauarbeiten ist der bekannte Aussichtsturm ab März per Bus und Auto weitgehend unerreichbar. Was das für die Besucher bedeutet.

Es ist wie ein Fluch. Regelmäßig, alle paar Jahre, wird das Ausflugsziel verkehrstechnisch abgeschnitten. Ab 6. März wird die Kreisstraße K 20, die einzige Fahrstraße zum Aussichtsturm Hohe Bracht, auf der gesamten Länge von Grund auf saniert. „Die Auftragserteilung an das bauausführende Unternehmen steht kurz bevor. Die Arbeiten werden grundsätzlich unter Vollsperrung ausgeführt“, teilt die Kreisverwaltung in Olpe auf Anfrage mit. Voraussichtlich bis Ende Mai, also 12 komplette Wochen lang, wird das Wahrzeichen des Kreises Olpe dann für Autofahrer mal wieder von der Außenwelt weitgehend abgeschnitten sein.

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Der Zustand der Straße ist nicht mehr gut, überall wurde schon geflickt, es tun sich immer größere Schlaglöcher auf und die Spuren der intensiven Holzabfuhren in den letzten Jahren sind sichtbar. Und Straßenbau funktioniert nun mal nicht im Winter. Dennoch wird die dreimonatige Sperrung so kurz nach der Coronazeit nicht ohne wirtschaftliche Folgen für die Betreiber bleiben. Gerade zum Start der neuen Wandersaison kommt die Sperrung ungelegen.

Die K 20, einzige Auto-taugliche Zufahrt zur Hohe Bracht muss komplett grundsaniert werden.  
Die K 20, einzige Auto-taugliche Zufahrt zur Hohe Bracht muss komplett grundsaniert werden.   © Volker Eberts | Volker Eberts

Für viele Hohe-Bracht-Fans werden Erinnerungen wach. Denn es ist schon das sechste Mal, dass Turm, Restaurant, Skihang und Wandergebiet per Auto, Motorrad oder Bus ganz oder nicht erreichbar sind. Immerhin scheinen Kreis und Straßenbauer aus dem regelmäßigen Ärger, der mit früheren Straßensperrungen verbunden war, gelernt zu haben.

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An den für die Betreiber lukrativen Wochenenden wird die Sperrung aufgehoben. „In Absprache mit den Betreibern und Pächtern der Hohen Bracht ist an den Wochenenden, jeweils von Samstagnachmittag bis einschließlich Sonntag, sowie an den verlängerten Feiertagswochenenden die Hohe Bracht auch für den Publikumsverkehr erreichbar“, so der Kreis.

Diese sind das Osterwochenende vom 7. bis 10. April, das Wochenende über den 1. Mai, der dieses Jahr auf einen Montag fällt, und das Christi-Himmelfahrt-Wochenende vom 18. (Vatertag) bis 21. Mai. In der 16. Kalenderwoche vom 17. bis 23. April bleibt die Straße wegen des Asphalteinbaus komplett gesperrt.

Rückblick: Für die früheren Pächter Günter und Hildegard Quarz, die das Turm-Restaurant im Januar 2003 übernommen hatten, waren die fünf Sperrungen ein Alptraum. Schon wenige Wochen nach der Übernahme legte der Bau einer Stützmauer am Ortseingang Altenhundem die L 715 lahm, Sperrzeit: acht Monate. Anfang 2007 machte der Jahrhundertsturm „Kyrill“ die Straße für mehrere Wochen unpassierbar, die Hohe Bracht war komplett abgeschnitten. 2008 wurde die L 715 von Bilstein bis zum Abzweig Hohe Bracht von Grund auf saniert - und neun Monate lang vollgesperrt. Für den zweiten Abschnitt fehlte damals noch das Geld. Ende 2012 glich die L 715 (Olper Straße) in Altenhundem für drei Monate wegen Kanalbauarbeiten mit Grunderneuerung einer Mondlandschaft und nach Ostern 2014 begann der Landesbetrieb Straßen NRW mit der Grundsanierung des zweiten Straßenabschnitts der L 715, vom Abzweig Hohe Bracht bis Ortseingang Altenhundem, es war Vollsperrung Nummer 5.