Hohe Bracht/Lennestadt. .

Seit 11 Jahren betreibt die Familie Quarz das Ausflugslokal „Hohe Bracht“. Hätte man Günter und Hildegard Quarz damals prophezeit, dass der Aussichtsturm gleich mehrmals monatelang vom Durchgangsverkehr abgeschnitten wird, hätten sie den Job womöglich erst gar nicht angetreten.

Baubeginn nach Ostern

Voraussichtlich ab Mai wird die L 715 (Altenhundem-Bilstein) wieder mal voll gesperrt. Es ist die 5. Vollsperrung seit 2003. Damals, wenige Wochen nach der Übernahme durch die neuen Pächter, legte eine aufwändige Felssicherung in Altenhundem die Straße lahm. Anfang 2007 machte dann der Jahrhundertsturm „Kyrill“ die Straße für mehrere Wochen unpassierbar. 2008 wurde die L 715 von Bilstein bis zum Abzweig Hohe Bracht von Grund auf saniert - und 9 Monate lang gesperrt. Für den zweiten Abschnitt fehlte damals das Geld. Ende 2012 glich die Straße in Altenhundem für 3 Monate wegen Kanalarbeiten einer Mondlandschaft und nach Ostern beginnt der Landesbetrieb Straßen NRW mit der Grundsanierung des 2. Straßenabschnitts, vom Abzweig Hohe Bracht bis zum Ortseingang Altenhundem - Vollsperrung Nummer 5.

Günter und Hildegard Quarz sind bemüht, sich über die Vollsperrungen nicht mehr aufzuregen, auch wenn es schwer fällt. Denn die Sperrungen bedeuten satte Umsatzeinbußen im ohnehin schwierigen Ausflugsgeschäft.

Was Günter Quarz aber in Wallung bringt, sind die Beschilderungen durch die Stadt Lennestadt. „Viel zu klein und kaum lesbar“, moniert Günter Quarz. Autofahrer könnten höchstens das Zeichen „Durchfahrt verboten“ erkennen, aber auf keinen Fall die Dauer der Sperrung. Das gelte besonders für Schützenumzüge oder Karnevalszüge im Veischedetal. Obwohl die Umzüge nur eine oder zwei Stunden dauern, würde der Verkehr mehrere Tage vor und nach der Veranstaltung großräumig umgeleitet, so dass kaum noch jemand den Weg zur Hohen Bracht finde.

Keine Häuserwände

„Ich hab nichts gegen Schützenfeste, aber ich ärgere mich über die langen Vornwarnzeiten. Lennestadts Beigeordneter Karsten Schürheck sieht das anders. Die Autofahrer müssten vorher informiert werden. Die Schildergröße sei genormt, „sonst hätten wir dort Häuserwände stehen.“ Über eine zeitnähere Auf- und Abhängung bzw. Verhüllung der Schilder wolle man aber mit den Veranstaltern sprechen, so Schürheck.