Kreis Olpe. Fischerei-Zentrum, Museum, Kreisverkehr, Ferienpark und einiges mehr. 2023 werden im Kreis Olpe viele Millionen Euro verbaut.
Das alte Jahr war neben allen negativen Ereignissen auch ein Jahr, in dem im Kreis Olpe viel passiert ist. Es wurde abgebrochen und gebaut, geplant und umgesetzt. Das wird 2023 nicht weniger, ganz im Gegenteil. Eine ganze Reihe von größeren Projekten steht an, die zum Teil tiefgreifende Änderungen für die Infrastruktur der jeweiligen Stadt oder Gemeinde bedeuten. Wir liefern einen Überblick - ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
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Die Kreisstadt Olpe setzt darauf, dass 2023 das leerstehende ehemalige Realschulgebäude abgebrochen werden kann – abhängig von der Frage, ob die in der Fassade lebenden Mauersegler spät genug aus ihrem Winterquartier heimkehren und so die zurzeit ihren Winterschlaf haltenden Zwergfledermäuse, vergrämt werden können.
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Weiterhin hofft die Technische Beigeordnete Judith Feldner, dass die Komplettsanierung des Bauteils Schützenstraße am Städtischen Gymnasium abgeschlossen werden kann. Auch wird vermutlich im Frühjahr mit den Erschließungsarbeiten für die Bauabschnitte 2 und 3 des Gewerbegebiets Hüppcherhammer begonnen: Im Bauabschnitt 1 ist kein Grundstück mehr zu haben. Und auch der Bau des Gefahrenabwehrzentrums unmittelbar neben dem Interkommunalen Gewerbegebiet, ein Projekt des Kreises, könnte nächstes Jahr in Angriff genommen werden.
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Begonnen werden soll auch der Neubau des Parkhauses am Freizeitbad. Der zweite Bauabschnitt der Martinushöfe an der Bruchstraße wird 2023 fertig. Weiterhin dürfte der Neubau des Krankenhauses an der Martinstraße in seine Umsetzung starten. Das Hotel am Obersee in Olpe soll im März fertig sein.
Die Bagger rücken an
An der Waldenburger Bucht in Attendorn rücken nächstes Jahr die Bagger an. Der erste Teil des neuen Ferienparks der EuroParcs-Gruppe wird gebaut, in 2023 entstehen hier 47 Ferienhäuser in unmittelbarer Nähe zum Strandbad. Bis zum Winter 2026/27 soll dann der gesamte neue Ferienpark fertig sein, der unter anderem mit einem Campingbereich, Glamping und Baumhäusern Urlauber aus Nah und Fern anlocken soll. Endgültig Platz machen dann allerdings die letzten Dauercamper auf dem Gelände.
Seit dem ersten Spatenstich im Mai 2018 sind bereits viereinhalb Jahre vergangen. Doch im kommenden Jahr wird die „Viega World“, ein hochmodernes Schulungszentrum des bekannten Attendorner Unternehmens im Ortsteil Ennest endlich offiziell eingeweiht. Die Viega World ist als klimaneutrales Gebäude nach höchsten ökologischen Standards gebaut worden und über 12.000 Quadratmeter groß. Hier sollen die Fachkräfte der Zukunft ausgebildet werden.
Für die Stadt Drolshagen läuft ein Großprojekt bereits, das nach derzeitigem Planungsstand im neuen Jahr abgeschlossen werden kann: der Neubau einer Flüchtlingsunterkunft in der Wünne, den die Stadt über ein Genossenschaftsmodell nur indirekt verantwortet und der schlüsselfertig von der Hünsborner Firma Arns-Bau gebaut wird.
Noch nicht klar ist, inwieweit das „Zukunftsquartier“ zum Projekt wird. Bürgermeister Uli Berghof: „Da sind wir irgendwo zwischen die Ministerien geraten und aktuell noch auf der Suche nach dem richtigen Fördertopf zur Erstellung eines Masterplans. Das treiben wir weiter voran, aber anders als bisher gedacht.“
Auch das mögliche Großprojekt Stadtbad ist auf Eis gelegt, im Haushalt gibt es keine Ansätze, „weil uns aktuell jede Idee fehlt, wie wir das in die Zukunft bringen können“, so Berghof. Daher wird das Bad erst einmal weiterbetrieben. Was aber definitiv ein Großprojekt wird, ist das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK), für das Berghof vom Rat die Zustimmung im Frühsommer erhofft. Und ebenso ein Großprojekt“, das viel Arbeit bedeutet, ist die für 2023 geplante Neuaufstellung des Flächennutzungsplans.
Erweiterung des Feuerwehrhauses
In der Gemeinde Wenden steht an Großprojekten der Baubeginn zur Erweiterung des Feuerwehrhauses in Gerlingen auf der Agenda. Weiterhin wird die Grundschule in Hünsborn umgebaut und erweitert. Auch wird die Erschließung des Wohnbaugebiets Am Buchhagen in Möllmicke angegangen. Indirekt ist die Gemeinde über eine Genossenschaft in die Entwicklung des ehemaligen Apparatebau-Geländes in Rothemühle involviert, hier stehen Abbrucharbeiten zur weiteren Entwicklung des Geländes auf dem Plan für 2023. Außerdem wird der Plan für das weitere Vorgehen zur Erweiterung der Grundschule Rothemühle entwickelt.
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Die Bürgerinnen und Bürger in Lennestadt freuen sich auf die Wiedereröffnung des komplett sanierten Stadtmuseums in Grevenbrück im Sommer 2023, das dann unter anderem über einen neuen Aufzug sowie eine Open-Air-Bühne im Außenbereich verfügen wird. Mehr als zwei Millionen Euro kostet die Maßnahme. Aus den vielen Infrastrukturmaßnahmen ragt das Baugebiet „Am Bauken II“ in Maumke mit zehn bis zwölf neuen Bauplätzen hervor. Vorbereitet werden der neue Kreisverkehr an der „Krankenhauskreuzung“ (B 236/L 715/Uferstr.) in Altenhundem und die Umsetzung des Hochwasserkonzepts Veischedetal mit dem Bau eines ersten Damms oberhalb von Kirchveischede. Beide Maßnahmen sollen voraussichtlich 2024 starten.
Eines der größten, wenn nicht das größte Neubauprojekt im Kreis Olpe geht in Kirchhundem an den Start. In Albaum beginnt der Neubau des „Zentrums für angewandte Fischerei, Fischökologie und Aquakultur“ des Landes Nordrhein-Westfalen. Rund 40 Millionen Euro soll das Mammutprojekt an der Heinsberger Straße kosten. Die ersten Rückbauarbeiten haben bereits begonnen, offizieller Baubeginn soll schon in wenigen Wochen sein. „Es läuft bisher alles nach Plan“, bestätigt Wilhelm Deitermann, Pressesprecher des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV NRW), zu dem das Zentrum gehören wird.
Ein neues Verwaltungsgebäude
In Welschen Ennest errichtet Elektrotechnik-Spezialist Mennekes an der Kölner Straße ein neues Verwaltungsgebäude. Fertigstellung soll im Frühjahr 2024 sein. Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf rund sieben Millionen Euro. 110 neue Büroarbeitsplätze werden geschaffen. Fertig werden 2023 die Anbauten an den Grundschulen in Kirchhundem und Welschen Ennest und das Feuerwehrgerätehaus Heinsberg.
Ins Erlebnisbad „Finto“ am Finnentroper Rathaus fließen im kommenden Jahr rund 1,5 Millionen Euro zwecks Modernisierung des Schwimmbades. Die Gemeinde wird darüber hinaus ihr Feuerwehrgerätehaus in Heggen umbauen und ein wichtiges, zentrales Neubaugebiet in Finnentrop erschließen. Im Fokus könnte jedoch der bereits für dieses Jahr angedachte Verkauf des alten Metten-Gebäudes an der Bamenohler Straße in Finnentrop stehen. Mit einem konkreten Investor ist das Unternehmen im Gespräch. Entstehen soll auf dem Areal eine Form seniorengerechten Wohnens.