Kirchhundem/Lennestadt. Bürgermeister und ZWS unterstützen Ausweitung des Linienverkehrs. Wo der BürgerBus demnächst halten soll.
„Es ist eine erfreuliche Geschichte und Lennestadt und Kirchhundem gehen gleichen Schritts ins neue Jahr“, sagt Margret Hennecke. Der Vorsitzenden des Bürgerbus-Vereins Kirchhundem ist die Freude anzumerken. Nach dem unrühmlichen Ende der Molly-App in Lennestadt ist nun der Weg frei, das Fahrverkehrsangebot des Bürgerbusses im Stadtgebiet Lennestadt auszuweiten. Alle Signale dafür scheinen im Moment auf „grün“ zu stehen, deshalb sagt die sonst eher vorsichtige Vorsitzende: „Wir sind zuversichtlich, dass wir schon im Frühjahr in Altenhundem fahren werden.“
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Und zwar nicht wie bisher nur mit den Haltestellen Bahnhof (ZOB) und Krankenhaus, sondern mit Anschluss der innerörtlichen Wohngebiete sowie des Jammertals. Der Plan ist nicht neu. Schon 2020 wollte der Bürgerbus-Verein expandieren, wurde dabei aber vom Zweckverband Personennahverkehr Westfalen Süd (ZWS) ausgebremst. Denn damals ging gerade das Pilotprojekt „Mobilenn“ mit der Molly-App in Altenhundem an den Start. Das von der NRW-Landesregierung mit rund 800.000 Euro gesponserte ÖPNV-Projekt sollte auf keinen Fall durch einen konkurrierenden Bürgerbus gefährdet werden. Der Bürgerbus-Verein sah das damals anders, sprach von zwei völlig unterschiedlichen Nutzergruppen für beide Angebote. Der Vorstand kritisierte die Entscheidung öffentlich, hielt dann aber die Füße still. Möglicherweise ahnte der Verein damals, dass die „Molly-App“, die niemand nutzte, früher oder später ein Flop werden würde.
Schnee von gestern – im September dieses Jahres wurde das MobiLenn-Projekt eingestampft und der Bürgerbus ist seitdem mit seinen Expansionsplänen wieder im Rennen. „Am Tag, als Molly gestorben ist, hat Bürgermeister Puspas mich direkt angerufen“, so Hennecke. Eine Kehrtwende, denn zuvor hatte die Stadt Lennestadt die ZWS-Linie 100-prozentig mitgetragen.
Machbare Route ausgearbeitet
Seitdem gab es mehrere Gespräche in den Rathäusern und auch der ZWS-Zweckverband, jetzt unter neuer Leitung, sendete positive Signale nach Kirchhundem. „Ich habe das Gefühl, das jetzt alle an einem Strick ziehen, beide Bürgermeister haben ihre Unterstützung zugesagt.“ Zusammen mit der ortskundigen Stadtverwaltung Lennestadt wurde eine machbare und sinnvolle Route für Altenhundem ausgearbeitet. „Wir werden den Antrag auf Genehmigung der neuen Linie im neuen Jahr einreichen“, versichert die Hofolperin. Geplant ist, dass der BürgerBus in Altenhundem das Jammertal, den ZOB und das Krankenhaus anfährt und zusätzlich das Wohngebiet an der Vogelwarte, Blumen Kremer sowie die Linden- und die Hochstraße, also fast ganz Altenhundem – und das drei Mal die Woche am Montag, Mittwoch und Freitag. Nicht aufgegeben hat der Verein seine Pläne für eine zusätzliche Einkaufstour am Donnerstag, dann soll der Bus auch am HIT-Markt und am Lidl-Markt halten.
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„Wir werden sehen, wie das angenommen wird“, sagt Hennecke. Sie ist aber zuversichtlich, dass das Fahrgast-Interesse vorhanden ist. „Leute aus dem Jammertal haben uns immer gefragt, warum fahrt ihr nicht bei uns?“ Im Frühjahr könnte der Bürgerbus Kirchhundem schon „zu den neuen Ufern“ starten, das Fahrerteam ist auf die Mehrbelastung vorbereitet. Eine neue, weitere Fahrperson wäre aber wünschenswert. „Es ist ein Phänomen, dass wir den Fahrplan mit nur sechs Fahrern immer wieder hinkriegen“, lobt die Vorsitzende ihre Busfahrer. „Unsere Fahrer stehen alle voll hinter dem Bürgerbus“. Jeden letzten Mittwoch im Monat treffen sich die Fahrer zur Besprechung. In nur fünf Minuten seien alle Fragen geklärt.