Attendorn. Für die Industrie und die Automobilbranche war es kein einfaches Jahr. Dennoch: Kirchhoff Automotive blickt auf gute Zahlen. Auch in Attendorn.

Arndt G. Kirchhoff, Vorsitzender des Beirats der KIRCHHOFF Gruppe, blickt bei der Senioren- und Jubilarfeier der KIRCHHOFF Automotive Deutschland GmbH auf ein schwieriges Jahr zurück angesichts der aktuellen Herausforderungen für die Industrie und die Automobilbranche im Besonderen. Dennoch sieht er den südwestfälischen Automobilzulieferer für die Zukunft gut aufgestellt.

Das ablaufende Jahr hat wirtschaftliches Handeln nicht einfacher gemacht. Denn obwohl sich KIRCHHOFF Automotive in 2021 auf neue Herausforderungen wie Einschränkungen durch die Corona-Pandemie und Probleme in der Lieferkette einstellen konnte und so in der Krise resilienter geworden ist, musste das Unternehmen nun zusätzlich auf die Konsequenzen des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine reagieren. Wieder hieß es, sich auf Engpässe in der Lieferkette und Unsicherheiten bei den Abrufen der Kunden einzustellen.

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Unterbrochene Lieferketten

Die Abhängigkeit der Energieversorgung von Gaslieferungen aus Russland belasten die Industrie und so auch KIRCHHOFF Automotive zusätzlich. Im Jahresverlauf waren die Wachstumsraten der internationalen Automobilmärkte meist negativ, drehen aber aktuell ins Positive – auch aufgrund des niedrigen Vorjahresniveaus. Zwar steigen aktuell die Abrufe bei KIRCHHOFF Automotive – dies jedoch vor allem durch die Abarbeitung von Aufträgen, die von den Automobilherstellern verschoben werden mussten aufgrund unterbrochener Lieferketten und Halbleitermangel.

Positiv stimmt jedoch die Tatsache, dass die Mobilitätswende weiter voranschreitet. Allein im Oktober stiegen die Neuzulassungen von Elektro-Fahrzeugen in Deutschland um 25 Prozent. „Wir haben sicherheitsrelevante Leichtbauteile, speziell im Hinblick auf veränderte Karosserien und Anforderungen bei E-Fahrzeugen, kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert. Das lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken“, sagt Arndt G. Kirchhoff.

Viele neue Produkte und Sicherheitsstrukturteile für E-Fahrzeuge sind in diesem Jahr in den europäischen und nordamerikanischen KIRCHHOFF Automotive Werken erfolgreich auf neuen Anlagen angelaufen. Darüber hinaus hat KIRCHHOFF Automotive in 2022 diverse Maßnahmen umgesetzt, um den Prozess der Digitalisierung voranzutreiben.

Bei der Jubilarehrung: (v.l.n.r.): Erste Reihe oben: Thorsten Cramer, Arndt G. Kirchhoff, Özgür Adigüzel Mitte: Dr. Heiko Engels, Ali Cakir, Bernhard Schröder, Ansgar Berg Vorn: Irina Heinz, Markus Christoph, Peter Bauernschmitt, Tobias Halbe, Duschan Pagon, Cornelia Besting, Daniel Kramer
Bei der Jubilarehrung: (v.l.n.r.): Erste Reihe oben: Thorsten Cramer, Arndt G. Kirchhoff, Özgür Adigüzel Mitte: Dr. Heiko Engels, Ali Cakir, Bernhard Schröder, Ansgar Berg Vorn: Irina Heinz, Markus Christoph, Peter Bauernschmitt, Tobias Halbe, Duschan Pagon, Cornelia Besting, Daniel Kramer © Kirchhoff Automotive | Kirchhoff Automotive
  • Bereits 25 Jahre dabei sind: Özgür Adigüzel, Cornelia Besting, Markus Christoph, Tobias Halbe, Irina Heinz, Duschan Pagon, Markus Schulte, Axel Springob und Arnd Ulrich.
  • Auf mittlerweile 35 Jahre Betriebszugehörigkeit können Frank Albrecht, Ansgar Berg, Ercan Buran, Ali Cakir, Faruk Cankaya, Ulrich Erdmann, Frank Kolm, Bernhard Schröder und Marion Steinberg zurückblicken.
  • 45 Jahre im Unternehmen sind Peter Bauernschmitt und Kornelia Wagener.

Am Standort in Attendorn wurden für neue Anlagen für die Elektroplattformen der Kunden VW, Audi und Mercedes-Benz sowie für Werkserweiterungen und E-Ladesäulen in 2022 über acht Millionen Euro investiert. Auf einer komplexen Fertigungsanlage entstehen in Attendorn die inneren Radhäuser für die beiden E-Fahrzeuge Audi e-tron und ID. Buzz sowie zukünftig auch für die gesamte VW MEB (Modularer E-Antriebsbaukasten) Plattform.

Für diese Plattform wurden vier große Anlagen installiert, die Anfang 2023 die Produktion aufnehmen. Auf zwei neuen Standardschweißanlagen fertigt KIRCHHOFF Automotive die C-Säule für den Mercedes-Benz GLC. Die Installation einer weiteren Schweißanlage für die Ford MEB Plattform ist für 2023 vorgesehen.

17 Ladesäulen

Im Prototypenbau Attendorn wurde die Arbeitsfläche um ein Viertel auf über 3000 m² erweitert, eine neue Doppelroboter-Punktschweißanlage mit Drehtisch beschafft und eine Laserschweißanlage aufgerüstet. Auch die Versandfläche wurde umfangreich erweitert: Auf zusätzlichen 1.100 m² lagern nun Fertigteile vor dem Versand zum Kunden. Insgesamt 17 Ladesäulen, bzw. 34 Ladepunkte stehen seit Sommer 2022 auf den zum Werk gehörenden Parkplätzen für das Aufladen von Elektro- oder Hybrid Dienstwagen zur Verfügung. Seit September können die Beschäftigten auch ihre privaten E-Fahrzeuge an zwei dafür vorgesehenen Ladesäulen laden.

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Engagierte Mitarbeiter

„In Attendorn werden wir in 2022 insgesamt 175 Mio. Euro erlösen und 606 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen, davon 26 Auszubildende und 6 Studierende“, so Arndt G. Kirchhoff. „Dank unserer engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in diesen Zeiten große Einsatzbereitschaft und Flexibilität bewiesen haben, konnten wir auch dieses Jahr den Umständen entsprechend sehr gut meistern“, sagt Arndt G. Kirchhoff.

In 2022 wird KIRCHHOFF Automotive mit fast 8300 Beschäftigten einen Umsatz von 1,55 Mrd. Euro erzielen.