Wenden. In einer Dachgeschosswohnung in Wenden war am Dienstagabend ein Feuer ausgebrochen. Das Ergebnis der Brandermittlung liegt nun vor.
Ein Dachstuhlbrand an einem Wohnhaus an der Hauptstraße in Wenden hatte am Dienstagabend für einen größeren Einsatz für Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und DRK gesorgt. Gegen 23.37 Uhr wurde der Alarm für die Feuerwehr-Einheiten Wenden und Gerlingen ausgelöst. „Bereits vom Gerätehaus in Wenden konnten wir die Rauchwolke sehen“, so Feuerwehr-Pressesprecherin Marie-Christine Linke.
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Beim Eintreffen der Wehr schlugen bereits Flammen aus dem Dach. Sechs Personen hatten beim Eintreffen der Feuerwehr bereits das Haus verlassen und suchten Schutz auf der Straße. Zu diesem Zeitpunkt galten drei Personen noch als vermisst. Mit einem Innenangriff sowie über die Drehleiter, die auf der Hauptstraße in Stellung gebracht wurde, konnte das Feuer bereits um kurz nach Mitternacht unter Kontrolle gebracht werden.
„Durch den starken Wasserdruck über die Drehleiter wurden Teile des Dachs nach innen gedrückt. Die Gefahr für die Kameraden im Innenangriff war zu gefährlich und wir sind erst einmal aus dem Haus raus“, erklärt die Pressesprecherin, die selbst als Atemschutzgeräteträgerin in dem Gebäude war. Unter der Einsatzleitung von Joachim Hochstein wurde zudem über die Drehleiter aus Olpe von oben gelöscht. Die zweite Drehleiter wurde in der Bergstraße aufgestellt. Während des Einsatzes war die Durchfahrt der Hauptstraße und der Bergstraße gesperrt.
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Innenangriffstrupps durchsuchten dann die Dachgeschosswohnung nach den vermissten Personen. Glücklicherweise wurde dabei niemand gefunden. Zu Beginn des Einsatzes verletzte sich ein Feuerwehrmann bei einem Sturz über einen Schlauch. Er wurde zur weiteren Behandlung durch den Rettungsdienst ins Krankenhaus gefahren.
Zur Ablösung des Regelrettungsdienstes des Kreises Olpe wurde das DRK Olpe mit einem Rettungswagen mitalarmiert. Das betroffene Wohnhaus ist vorübergehend unbewohnbar, die Betroffenen wurden in Absprache mit dem Ordnungsamt der Gemeinde Wenden in einem Hotel untergebracht.
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Das Feuer ist wahrscheinlich in der Dachgeschosswohnung ausgebrochen und hatte sich dann über den Dachboden auf den Dachstuhl ausgebreitet. Insgesamt waren 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort.
Am Donnerstagmorgen ist Flatterband vor dem Haus schräg gegenüber dem Rathaus. An der Haustür klebt ein Siegel der Polizei. Die Rollladen sind heruntergelassen. Ein Brandermittler der Polizei war nach dem Feuer tätig geworden.
Das Mehrfamilienhaus ist nach dem Feuer unbewohnbar. Vier Familien lebten hier mit insgesamt acht Personen. Kinder waren nicht darunter. „Wir mussten in der Nacht fünf Personen vorläufig unterbringen“, sagt Wolfgang Grimstein, Ordnungsamtsleiter in Wenden, auf Anfrage dieser Redaktion. Nach dem Schock durch das Feuer geschah dies zunächst im Hotel „Zum Landmann“ in Gerlingen. Die weiteren drei Bewohner des Hauses kamen in der Brandnacht bei Bekannten in Wenden unter.
Von den fünf zunächst im „Landmann“ untergebrachten Personen sind zwei mittlerweile zum Urlaub in ihre Heimat gefahren. Die drei anderen Menschen haben kurz vor Weihnachten in Wenden wieder ein Dach über dem Kopf. „Wir haben sie in einer gemeindlichen Unterkunft an der Hauptstraße untergebracht“, so Wolfgang Grimstein.
Am Freitag, 23. Dezember, steht die Brandursache fest: Die Brandermittler gehen von einem technischen Defekt in einer Gastherme aus.