Lennestadt. Für ein stattliches Bürgerhaus in Massivholzbauweise gewinnt das Büro einen renommierten Preis des Bundesbauministeriums in Berlin.

Riesenerfolg für das Architekturbüro „Archifaktur“ aus Lennestadt. Das Team um Architekt Dipl.-Ing. (FH) Tobias Hermes wurde in Berlin vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) ausgezeichnet. Die Lennestädter hatten sich mit dem Entwurf für ein innerstädtischen Haus in Massivholzbauweise für den Wettbewerb „Menschen und Erfolge“ beworben und in der Kategorie Wohnen den 2. Platz gewonnen. Das brachte ihnen eine Einladung des Parlamentarischen Staatssekretärs Sören Bartol ins Berliner Ernst-Reuter-Haus ein, um die Auszeichnung persönlich entgegennehmen.

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„Der erfolgreiche Wettbewerbsbeitrag ,Haus am Kirchplatz’ hat Vorbildfunktion für die Lebensqualität in der Stadt-/Ortsmitte“, so das Urteil der Jurymitglieder. Durch die Umsetzung werde ein zentraler Leerstand in Schmallenberg beseitigt. Der ortsbildprägende Altbau am Kirchplatz bleibe erhalten und es entstehe barrierefreier Wohnraum im Stadtkern. Durch die Errichtung einer Tiefgarage mit 23 Stellplätzen werde dem Engpass an Stellplätzen Rechnung getragen, gleichzeitig beschränke sich die Flächenversiegelung auf ein minimales Maß.

Das neue  Haus am Kirchplatz in Schmallenberg kurz vor der Fertigstellung.
Das neue Haus am Kirchplatz in Schmallenberg kurz vor der Fertigstellung. © Peter Himsel

Bauherr Paul Falke hatte dabei die Marschrichtung für die Bebauung am Platz seines Elternhauses vorgegeben: „Ich fühle mich verpflichtet, aus diesem für unsere Familie so geschichtsträchtigen und für das Altstadtgesamtbild so wichtigen Gebäude etwas zukunftsorientiertes und sinnvolles zu entwickeln“, hatte Falke den Architekten ins Stammbuch geschrieben.

Tobias Hermes und sein Team entschieden sich für ein Gebäude in Massivholzbauweise. Die mehrschalig aufgebauten Wände und Decken bestehen aus Brettsperrholz. Das Bauen mit Holz übernimmt eine Schlüsselfunktion für das nachhaltige Bauen. Hierzu Martin Schwarz vom Zentrum für Wald und Holzwirtschaft des Landesbetriebs Wald und Holz: „Die bundesweite Charta für Holz 2.0 betont den Beitrag der Holzverwendung im Bauwesen zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele. Das durch die Bundesregierung ausgezeichnete Projekt zeigt, wie durch den Einsatz moderner Holzbautechnologien anspruchsvolle Konzepte zur Innenentwicklung in Städten und Gemeinden, auch in historischen Ortskernen, ressourcenschonend und mit hoher Effizienz umgesetzt werden können.“

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Die Massivholzbauweise ist aber nicht nur in puncto Nachhaltigkeit aktueller denn je. Die bauphysikalischen Eigenschaften tragen zu einem guten Wohnklima im Sommer bei und beim Wärmeschutz bestechen diese Konstruktionen durch niedrige Energiekosten im Winter. Die Materialien haben eine hohe spezifische Wärmespeicherkapazität, die die Raumtemperatur gut regulieren.

Das hatte die „Archifaktur“ Lennestadt GmbH bereits vor gut zehn Jahren erkannt und ihren Planungsschwerpunkt auf Gebäude in Massivholzbauweise gelegt. Das Architekturbüro ist als renommiertes Büro in Südwestfalen in puncto Holzmassivbau bekannt. Großprojekte im mehrgeschossigen Holzbau gehören mittlerweile zum Tagesgeschäft. Zu den Auftraggebern zählen neben überregionalen Investoren auch regionale Projektierer wie z. B. Geldinstitute und weitere private Projektgesellschaften.