Kirchhundem/Heidschott. Kirchhundems Bürgermeister hat der Gemeinde den Pachtvertrag für ein Grundstück im Eichacker gekündigt.

2018 war die Deutsche Bahn mit schwerem Equipment in Kirchhundem-Heidschott angerückt, um zwei Brückenbauwerke zu erneuern. Doch dann tauchte die geschützte Schlingnatter auf, und die Bahn legte die Baustelle still. Und daran hat sich bis dato nichts geändert. Doch nun ist Bewegung in das Ganze gekommen – freilich anders als von vielen erhofft. Bürgermeister Björn Jarosz sorgte am Donnerstag in der Ratssitzung der Gemeinde Kirchhundem auf eine Anfrage hin für Aufklärung: „In Sachen Fertigstellung der Baustelle ist uns eine Jahreszahl genannt worden, die wir alle nicht glauben, und zwar das Jahr 2027.“

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Er betonte, die auf einem gemeindlichen Grundstück bereitliegenden Bauteile seien mit der Jahreszahl 2020 gekennzeichnet. „Da sollte das wohl eigentlich fertig sein.“ Alle Gespräche bezüglich möglicher Beschleunigungen des Vorhabens seien aber im Sande verlaufen, „da war ich nicht mehr bereit, unseren Platz der Bahn weiterhin zur Verfügung zu stellen“. Mehrere Gespräche auch unter Einbeziehung der Unteren Landschaftsbehörde hätten seitens der Bahn aber kein Entgegenkommen erkennen lassen. „Daraufhin habe ich verlangt, dass unsere Fläche geräumt wird. Wir können uns hier nicht vorführen lassen und haben selbst Bedarf.“

Im Gespräch mit unserer Zeitung konkretisierte Jarosz: „Ich bin da wirklich am Ende meiner Möglichkeiten. Ich habe Kontakt aufgenommen und das Gespräch gesucht. Ich komme ja selber aus dem Baubereich und wundere mich doch sehr: Da wurden 2015 die Planungen zur Erneuerung der Brücken aufgenommen. Die Ursache muss ja darin begründet liegen, dass irgendwas mit den vorhandenen Bauwerken nicht stimmt, sonst müsste man sie nicht erneuern. Und jetzt soll es kein Problem sein, das Ganze bis 2027 laufenzulassen?“ Insbesondere denkt Jarosz daran, dass die Ruhr-Sieg-Strecke eine Umleitungs-Option für die Verkehrsströme ist, die durch die Sperrung der Autobahntalbrücke Rahmede verstärkt belastet werden. Aber die Bahn habe ihm versichert, es gebe keine entsprechenden Bedenken. Einige Bauteile seien ja schon erneuert worden, das reiche aus. „Ich hoffe sehr, dass die Recht behalten“, so Jarosz.