Borghausen. Einen besonderen Markt der etwas anderen Art versprachen die beiden Organisatoren, die konstatieren müssen: „Wir haben uns verschätzt.“

„Repetaler Erlebnis Weihnachtsmarkt - Weihnachten im Wald im Sauerland“: zu diesem besonderen Event laden Gottfried Heer und Christiane von der Linde auf das Gelände des Outdoor und Adventure Repetalpark ein. An allen vier Adventswochenenden versprechen sie, einen besonderen Markt der etwas anderen Art. Das wollten wir uns mal anschauen.

Veranstalterin Christiane von der Linde und Holzkünstler Franziko de Teba in einer der Hütten.
Veranstalterin Christiane von der Linde und Holzkünstler Franziko de Teba in einer der Hütten. © Barbara Sander-Graetz

Um die Zufahrt zu finden, sollte man sich jedoch auskennen. Nur ein kleines Banner weist den Weg. Man fährt entlang des Betonwerkes Bigge-Lenne, sieht den Kletterpark und kommt auf den Parkplatz. Hier ist Platz. Hubert und Karola kommen gerade zurück vom Markt. Ihr Fazit fällt durchwachsen aus: „Da haben wir mehr erwartet und wenn man erst Wertmarken kaufen muss, sind wir raus. Da kauft man meistens mehr als man nutzt. Außerdem ist das Angebot entgegen der Ankündigungen sehr überschaubar.“

Verwunderung über das Angebot

Na gut, mal sehen. Als nächstes kommt eine Familie mit drei Kindern aus Elspe zurück zum Parkplatz. Auf die Frage, wie es ihnen gefallen hat, zögert die Mutter. „Was soll ich sagen? Wir haben Senf gekauft, aber man wundert sich ein wenig über das Angebot.“ Beim Blick auf das Gelände des Weihnachtsmarktes fällt eine Gruppe ins Auge. Sie sind fast die einzigen Gäste.

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„Wir kommen aus Dahl und wohnen alle Im Spree“, erzählen sie sofort. Sie sind nach Borghausen gekommen, weil die Werbung sie angesprochen hat. „Der Glühwein schmeckt. Außerdem kann man die Kinder hier super laufen lassen. Die gehen hier garantiert nicht verloren.“ Die allerdings sind ein wenig enttäuscht. Wo ist die Krippe? Mit den Hütten, in denen Videofilme gezeigt werden, können sie wenig anfangen.

Christof und Andrea haben Essig und Dekoartikel für sich auf dem Markt gefunden.
Christof und Andrea haben Essig und Dekoartikel für sich auf dem Markt gefunden. © Barbara Sander-Graetz

Überhaupt die Hütten. Hier sollen auf Großbildschirmen Weihnachtsgeschichten aus aller Welt gezeigt werden, dazu afrikanische Sänger, schottische Piper, Drehorgel-Spieler und Posaunenbläser. Nicht alle Bildschirme gehen, die musikalische Untermalung fehlt komplett und auch die Krippe sucht man vergebens. Während Holzkünstler Franziko de Teba mit dem Markt zufrieden ist, sind die Händler nebenan mit Dekoration und Strickwaren tief enttäuscht. „Es fehlt einfach an Publikum und damit auch an Umsatz.“

Alles andere als befriedigend

Sie haben sich für alle vier Adventswochenende hier eingemietet und werden nach ihrer Einschätzung nicht mal die Standmiete einnehmen. Für Mitorganisatorin Christiane von der Linde alles andere als befriedigend. „Wir sind nicht fertig geworden. Wir hatten so viele tolle Ideen, aber wir haben es nicht geschafft sie umzusetzen.“ Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Gottfried Heer hatte sie die Idee, einen etwas anderen Weihnachtsmarkt anzubieten. Anders ist er, aber nicht so wie geplant.

Die Nachbarschaft aus Dahl
Die Nachbarschaft aus Dahl "Im Spree" hatte sich auf den Weg nach Borghausen gemacht. "Die Kinder gehen hier nicht verloren", so die Eltern, denn die Besucherzahl war überschaubar. © Barbara Sander-Graetz

„Wir hoffen, dass die Krippe nächste Woche steht.“ Sie beide sind allein für die Umsetzung zuständig. „Wir haben uns einfach verschätzt, wie viel Arbeit das bedeutet.“ Die meisten Besucher verweilen daher nur kurz in Borghausen. Aber vielleicht geschieht ein kleines Weihnachtswunder und am kommenden dritten Advent ist alles fertig.