Olpe. Das neue Rathaus in Olpe soll ein Wasserspiel bekommen. Dort lassen sich Energiesparen und Nachhaltigkeit vereinen, findet Jörg Winkel.

Von 11 auf 18 auf 30 Millionen. Das neue Olper Rathaus ist, soviel dürfte klar sein, noch lange nicht am Ende der Kostenspirale angekommen. Klar ist: So oft die Verantwortlichen auch behaupten, es handle sich keineswegs um eine Prunk- oder Protzvilla, weiß jeder, dass das Verwaltungsgebäude der Kreisstadt keineswegs ein reiner Funktionsbau wird. Ein Rathaus war und ist immer auch Visitenkarte einer Stadt, soll den Bürgern und auch den Besuchern zeigen, wer hier residiert.

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Dass nun aber die Verwaltung den kritischen Beobachtern der Planungen ein solches Geschoss an Gegenargument in die Hand gibt, das wundert fast schon. In Zeiten von Ressourcenschonung und Energiekrise für über 300.000 Euro ein Wasserspiel zu planen, um den ansonsten doch so leeren Rathausvorplatz zu strukturieren, hat etwas von Dekadenz. Andererseits steckt hier natürlich auch ein Sparvorschlag verborgen. Erst kürzlich erntete die städtische Tochterfirma, die das Freizeitbad betreibt, für wenig Begeisterung, aber durchaus Verständnis, als Sprudeldüsen und Nackenduschen im Whirlpool abgeschaltet wurden. Denn diese Maßnahme diente dem Energiesparen. Nun eröffnen sich dauerhafte Einspar-Möglichkeiten: Die Nackenduschen können für immer ausgeschaltet bleiben.

Durch die Hosenbeine bis zu den Achselhöhlen

Wer sich das Nass auf die Schultern plätschern lassen will, der kann künftig zum Wasserspiel vor dem Rat-, ach, nein, Entschuldigung, dem Bürgerhaus gehen. Und ganz Hartgesottene stellen sich einfach auf die Düsen und lassen sich durch die Hosenbeine bis zu den Achselhöhlen erfrischen. Auch die Sprudeldüsen können also ausgeschaltet bleiben.

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