Olpe . Die Ermittlungen sind abgeschlossen. Wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchten Totschlags steht ein 18-Jähriger aus Olpe vor Gericht.
Für blankes Entsetzen hatte die Messerstecherei am 17. Juli dieses Jahres beim Olper Schützenfest gesorgt. Ein 29-Jähriger hätte dabei in der Nacht zum Sonntag auf der Schützenstraße beinah sein Leben verloren. „Ein Messerstich traf die Leber. Es war eine lebensgefährliche Verletzung“, sagt Staatsanwalt Rainer Hoppmann. Jetzt sind die Ermittlungen abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben wegen gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen, einmal in Tateinheit mit versuchtem Totschlag. Das bestätigte Hoppmann auf Anfrage unserer Redaktion.
Nur das beherzte Eingreifen einer Krankenschwester hat dem jungen Mann damals das Leben gerettet. „Er hat Glück gehabt, dass sie vor Ort war. Sie hat ihn versorgt und womöglich Schlimmeres verhindert“, so Hoppmann.
Nach dem Schützenzug
Rückblende. Der Schützenzug hatte um 1 Uhr den Ümmerich verlassen. Eine halbe Stunde später kam es dann zu der Tat im unteren Bereich der Schützenstraße zwischen der Straße Zur Bäckerschule und der Otto-Müller-Straße. Nach den Ermittlungen gingen die beiden späteren 29-jährigen Opfer mit etwas Abstand vom Schützenplatz hinunter. Der Hintere, ein Olper, soll dann vom Tatverdächtigen, einem 18-Jährigen aus Olpe, und dessen Begleitung provoziert worden sein. Dann soll es wechselseitige Provokationen gegeben haben.
Der 18-Jährige soll dann zunächst den 29-jährigen Olper mit einem Messer zweimal in den Rücken gestochen haben. Dann soll er sich auf den vorangehenden 29-jährigen Wendener gestürzt haben. Beide sollen zu Boden gestürzt sein. Der 18-Jährige soll dem 29-Jährigen dann fünf Messerstiche verpasst haben. Nach den Ermittlungen gingen diese in den mittleren Körperbereich, zwei kamen von hinten, drei von vorn.
Während der zweimal gestochene Olper nicht so schlimm verletzt worden war, musste der Wendener längere Zeit im Krankenhaus bleiben. Der 18-jährige Olper sitzt in der Jugendvollzugsanstalt Wuppertal-Ronsdorf in Untersuchungshaft. Er ist mittlerweile von einem Sachverständigen psychiatrisch untersucht worden.
Prozess beginnt am 26. Januar
Bei der Frage nach dem Motiv haben die Ermittler noch keine konkreten Erkenntnisse. Zu den Vorwürfen schweigt der junge Olper. Nach Informationen unserer Redaktion bestreitet er die Tat und hat nur angegeben, dass er Alkohol und Drogen konsumiert habe.
„Es gibt Zeugen, die das Tatgeschehen beobachtet haben“, sagt Rainer Hoppmann. Ermittlungen würden derzeit noch laufen bezüglich des jungen Mannes, der den verhafteten Olper beim Weg vom Schützenplatz begleitet hatte. „Es wird noch ermittelt, was er gemacht hat. Da ist die Polizei noch dran“, so der Staatsanwalt.
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Der Termin für den Prozess gegen den jungen Olper steht bereits fest. Verhandelt wird ab 26. Januar 2023 vor der Jugendkammer des Landgerichtes Siegen. Es wird danach Fortsetzungstermine geben bis März.