Attendorn. Frühestens im Jahr 2027 können die ersten Unternehmen im Eckenbachtal bauen. Das kleine Gewässer soll im Frühjahr 2024 verlegt sein.
Vor über einem Jahr wies das Verwaltungsgericht in Arnsberg einen Eilantrag der Landesgemeinschaft Natur und Umwelt e.V. zurück, mit dem die Naturschützer einen vorzeitigen Baubeginn im geplanten Industriegebiet Fernholte/Eckenbachtal in Attendorn verhindern wollten. Gegenstand der juristischen Auseinandersetzung, die schon etliche Jahre läuft, ist die Verlegung eines kleinen Gewässers, das durch das Plangebiet läuft. Der Kreis Olpe hatte bereits Ende 2020 der Stadt Attendorn dafür grünes Licht gegeben.
Als Reaktion auf den abgelehnten Eilantrag klagte sich die LNU, quasi im Auftrag der hiesigen Initiative zur Erhaltung des Eckenbachtals e. V., vor das Oberverwaltungsgericht in Münster. Und genau dort liegt dieses Verfahren noch heute, eine Entscheidung haben die Richter in Münster noch nicht gefällt. Die Stadt sitzt auf heißen Kohlen, würde lieber heute als morgen mit dem Bau starten, doch muss sie eben abwarten, bis es einen finalen Richterspruch gibt. Dennoch treiben die Verantwortlichen im Rathaus die Planungen voran und präsentierten der heimischen Industrie jüngst ihren Zeitplan.
26 Hektar Nettobaufläche
Aus Sicht der Stadt, die mit Ausnahme von Fernholte keine eigenen, dringend benötigten Industrieflächen mehr besitzt, ist es ein sehr ernüchternder Zeitplan, denn frühestens Anfang 2027 (!) werden die Firmen bzw. Unternehmen, die ein Grundstück erhalten, mit ihren Bautätigkeiten beginnen können. Bis Frühjahr 2024 soll hinter der Gewässerumlegung ein Haken sein, es folgen Kanal- und Straßenbauarbeiten inklusive Regenrückhaltebecken bis Ende 2026. Dass dieser Prozess noch so lange dauert, ist für Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) nicht zufriedenstellend. Ihn ärgert vor allem, dass die gerichtliche Klärung bezüglich der Gewässerverlegung bis heute andauert. „Aber es ist leider auch kein Einzelfall in Deutschland, dass es so lange dauert, bis Industriegebiete gebaut werden können.“
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Für die Unternehmen stehen in Fernholte gut 26 Hektar Nettobauland zur Verfügung. Und es mangelt auch nicht an Interessenten, bestätigt Uwe Waschke, Amtsleiter Bauen und Planen, dass es eine lange Liste geben würde. Sie sei umfangreich und diene dazu, die Notwendigkeit des Industriegebietes im Rahmen einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme nachzuweisen. Waschke: „Die Liste wird stetig ergänzt, da bis zum heutigen Tage Bewerbungen eingehen.“ Über die Vergabe der Grundstücke werde zu gegebener Zeit der Stadtrat entscheiden. Doch bis dahin wird noch reichlich Zeit ins Land gehen.