Kreis Olpe. Der bekannte Verein Kompetenz gegen Brustkrebs im Kreis Olpe funkt S.O.S.: Das Spendenaufkommen ist eingebrochen. Was unbedingt passieren muss.

Dr. Susanne Kost aus Attendorn appelliert eindringlich. Es ist ihr anzumerken, dass es für sie eine Herzensangelegenheit ist: „Wir benötigen dringend wieder deutlich mehr Spenden für unseren Verein. Während der Corona-Pandemie mussten wir schon einen Rückgang von rund 40 Prozent zu den Vorjahren verschmerzen. In diesem Jahr sind es sogar fast 80 Prozent weniger.“

Die Rede ist vom über die Grenzen des Kreises Olpe bekannten Vereins „Kompetenz gegen Brustkrebs“, den engagierte Männer und Frauen ein Jahr nach der Jahrhundertwende aus der Taufe hoben. Zu den Gründerinnen gehörte auch die ehemalige Zahnärztin Susanne Kost aus Attendorn, die ein Jahr zuvor selbst an Brustkrebs erkrankt war und dem Verein seit 2011 vorsteht: „Die meisten von uns wissen aus eigener Betroffenheit, wie wichtig ein solcher Anlaufpunkt ist. Als ich damals die Diagnose erhielt, spielte das Internet noch keine Rolle. Und ich hatte große Schwierigkeiten, an brauchbare Informationen zu kommen.“

Spendenkonto und Ansprechpartner

Das Vereinsbüro des Vereins Kompetenz gegen Brustkrebs befindet sich in der Kardinal-von-Galen-Straße in Olpe gegenüber dem St. Martinus-Hospital. Telefonisch ist Koordinatorin Angela Jäger unter 02761/942974 zu erreichen. Email: info@gegen-brustkrebs.de - Homepage: kompetenzgegenbrustkrebs.de

Ansprechpartner: Dr. Susanne Kost (1. Vorsitzende) 02722/54125, Dr. med. Jürgen Schwickerath (2. Vorsitzender) 02761/852352, Evamaria Weinbrenner (Schriftführerin) 0271/312961, Sabine Scheppe (Schatzmeisterin): 02762/3133.

Jahresbeitrag für Mitglieder beträgt 30 Euro. Spendenkonto: Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen IBAN: DE45 4626 1822 0227 1007 00

Ganz zu schweigen von Gesprächs-Cafés, von Vortragsreihen oder Workshops, von jährlichen Expertenkongressen, Kreativtagen, Projekten und Kursen. All das bietet der Verein Kompetenz gegen Brustkrebs seit über 20 Jahren an. Das Vereinsbüro in der Kardinal-von-Galen-Straße in Olpe ist zu einer Institution geworden, in der die Koordinatorin Angela Jäger segensreiche Arbeit verrichtet.

Rund 35.000 Euro pro Jahr

„Angela Jäger ist derart beschäftigt, dass sie zahlreiche Überstunden angesammelt hat. Allein das macht deutlich, wie wichtig dieser warmherzige Erstkontakt für betroffene Frauen ist und wie viel Arbeit von unserem Verein getan wird und getan werden muss. Wir haben hier eine regelrechte Gesundheits-Oase geschaffen“, lobt die Vorsitzende.

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Damit diese Oase nicht austrocknet, braucht der Verein dringend wieder mehr Unterstützung. „Alles zusammengenommen, benötigen wir pro Jahr rund 35.000 Euro, die aus Spenden und Vereinsbeiträgen in unsere Vereinskasse fließen.“ Doch mit der Corona-Krise sei das Spendenaufkommen eingeknickt: „Wir selbst konnten keine Benefiz-Aktionen mehr veranstalten, und auch andere segensreiche Vereine und Gruppen, die uns Teil-Erlöse ihrer Veranstaltungen haben zukommen lassen, mussten ja pausieren“, begründet sie die kritische Entwicklung. Allein die große Veranstaltung mit dem TV-bekannten Arzt Eckhart von Hirschhausen habe etwa 800 Menschen in die Stadthalle Olpe gelockt. Da sei ein spürbarer Erlös für den Verein bei übriggeblieben. Über die Beiträge der rund 260 Vereinsmitglieder flössen rund 9.000 Euro in die Kasse. Es sei jedoch überlebenswichtig, dass der Spendenfluss wieder Fahrt aufnehme: „Unsere Reserven sind aufgebraucht.“

Dauerspender wären das Beste

Das Beste für den agilen Verein wären 10 bis 20 zuverlässige Dauerspender, „von denen jeder einen Beitrag in Höhe von vielleicht 1.000 oder 2.000 Euro für die gute Sache abzweigen könnte.“ Das könnten Unternehmen jeder Größe sein, Sparkassen und Volksbanken oder engagierte Privatsponsoren. „Es wäre auch hilfreich, wenn hiesige Gerichte Geldstrafen in unsere Richtung lenken könnten“, appelliert die Vereinsvorsitzende. Spendenquittungen seien kein Problem. „Kompetenz gegen Brustkrebs“ sei ein gemeinnütziger eingetragener Verein.

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Susanne Kost zeigt mir zum Schluss unseres Gespräches ein kleines herzförmiges Kissen: „Das ist zum Beispiel eine unserer Aktionen, die wir finanzieren. Jede Frau, die in Olpe an Brustkrebs operiert wird, erhält kostenlos ein solches Herz.“ Und das solle auch weiterhin möglich sein.