Olpe/Oedingen. Weil U-3-Plätze fehlen, wird der Kindergarten in Oedingen aufwendig umgebaut. Das sichert seine Zukunft.
Der Oedinger Kindergarten neben der Grundschule soll angebaut werden, die Finanzierung ist gesichert. Der Jugendhilfeausschuss des Kreises hat den Plänen am Donnerstag bereits zugestimmt. Gibt der Kreistag am 12. Dezember ebenfalls grünes Licht, ist nicht nur die Zukunft des Kindergartens gesichert, sondern der Bau eines neuen Feuerwehrhauses nimmt eine weitere Hürde.
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„In Oedingen wurde für die notwendige Weiterentwicklung des Kindergartens über lange Zeit das ehemalige Pastorat in der Hinterhand gehalten, um dort, falls erforderlich, einen neuen Kindergarten zu bauen. Das Grundstück des Pastorats benötigen wir dringend für den hochwasserbedingten Neubau des Oedinger Feuerwehrhauses. Nun kann der Kindergarten am bisherigen Standort ausgebaut werden. Das war ein wichtiger Beschluss im Jugendhilfeausschuss und eine gute Entscheidung für Lennestadt, der hoffentlich auch der Kreistag folgen wird“, kommentierte Bürgermeister Tobias Puspas, der als Zuhörer an der Sitzung teilnahme, gestern den Beschluss.
Auslöser für den Beschluss ist der große Bedarf an U-3-Plätzen in Oedingen. In den Kindergärten in NRW herrscht derzeit eine Zwei-Klassen-Gesellschaft: Bei allen Planungen wird unterschieden zwischen Kindern unter (U-3)und Kindern über drei Jahren (Ü-3). Was Betreuungsschlüssel und Raumanforderungen angeht, werden für „U-3“ deutlich strengere Maßstäbe angelegt als für „Ü-3“. Im Fall des Kindergartens St. Burchard in Oedingen hat dies umfangreiche Umplanungen zur Folge, die einen Beschluss des Kreistags erfordern.
Diese führen auf den ersten Blick zu dem Paradoxum, dass 600.000 Euro investiert werden und der Kindergarten danach trotzdem drei Plätze weniger hat als heute.
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Wie die Kreisverwaltung mitteilt, ist in Oedingen der Bedarf an U-3-Plätzen größer als die in der derzeitigen Betriebserlaubnis ausgewiesenen Plätze. Bisher sind von den 40 Plätzen nur sechs für Unter-Drei-Jährige reserviert. Zudem sei auch Bedarf für Kinder unter zwei Jahren vorhanden, der zurzeit aber gar nicht erfüllt werden könne. Um die U-3-Nachfrage zu befriedigen, seien bisher vier zusätzliche Kinder „U-3“ aufgenommen worden. Dies kann beschränkt im Rahmen einer Platzzahlüberschreitung ermöglicht werden, die aber vom LWL-Landesjugendamt genehmigt werden muss. Dies sei jedoch „aufgrund des eingeschränkten Raumprogramms - unter anderem fehlen Ruheräume und ein ab der 2. Gruppe vorgeschriebener Mehrzweckraum - dauerhaft nicht mehr tragbar“, so der Kreis: Der LWL wolle die Überbelegungen nicht weiter hinnehmen. „Es besteht die Gefahr, dass dauerhaft benötigte U-3-Plätze wegfallen.“ Daher soll im Oedinger Kindergarten nun eine umfassende Neustrukturierung des Raum- und Gruppenprogramms erfolgen, was vom Land derzeit gefördert wird.
Vorgesehen sind ein Anbau für einen Ruheraum. Ein vorhandener Gruppen- soll in einen Mehrzweckraum umgewandelt werden, ein weiterer Anbau den verlagerten zweiten Gruppenraum aufnehmen. Weiterhin wird ein erweiterter U-3-Außenspielbereich geschaffen.
Auf Grundlage dieser Planungen hat der LWL eine Betriebserlaubnis für elf U-3- und 26 Ü-3-Plätze erteilt. Der Kreis dazu: „Im Ergebnis werden neben der umfassenden Qualitätsverbesserung aufgrund der neuen Raum- und Gruppenstruktur fünf U-3-Plätze dauerhaft geschaffen, die bisher nur durch Ausnahmegenehmigungen belegt wurden.“ Durch die neue Gruppenstruktur werde die Einrichtung zukunftsfähig ausgerichtet: Beide Gruppen seien dann vollumfänglich U-3- bzw. U-2-fähig.