Olpe. Seit dem 1. Oktober steht der neue Imbisswagen der Familie Gorani In der Trift in Olpe. Warum auch Vegetarier zum Zug kommen.

So berühmt, wie der Imbiss-Wagen an der Kölner Hohenzollernbrücke, wo die Tatort-Kommissare Schenk und Ballauf ihre Kriminalfälle aufarbeiten, ist er zwar noch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen. Die Rede ist von „Ellas Imbiss“ in Olpe, der seit dem 1. Oktober In der Trift 16, direkt unterhalb vom Aldi Station macht.

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Mohamed (45) und Emanuella Gorani (40), nach der Ellas Imbiss benannt ist, wollen aber mit ihrem Anhänger nicht nur die Zeit der innerörtlichen Olper Baustellen-Umgehung nutzen, sondern Wurzeln schlagen: „Wir wollen hier bleiben, auch, wenn die Baustelle erledigt ist“, sagt Emanuella, die wie ihr Mann Mohamed schon seit Anfang der 90er Jahre im Sauerland, genauer gesagt in Attendorn, heimisch geworden ist, nachdem sie während der ersten großen Flüchtlingswelle aus dem Kosovo nach Deutschland flohen: „Unsere fünf Kinder sprechen kaum albanisch, sind hier zur Schule gegangen, wollen hier studieren oder welche Träume auch immer verwirklichen“ lacht sie, während Mohamed eine Portion Pommes goldgelb frittieren lässt.

Kaffee für 1 Euro

Aber Ellas Imbiss hat weit mehr zu bieten als die sogenannte „Manta-Platte“ (Currywurst/Pommes rot-weiß), die spätestens seit dem Kultfilm Manta, Manta Berühmtheit erlangt hat. Bratwurst. Zigeunerwurst, Döner aus Kalbfleisch in allen Variationen, Hamburger, Lahmacun, Hähnchen-Nuggets oder Gemischter Salat bereichern die Speisekarte. Alkohol sucht man vergeblich. Kaffee gibt’s allerdings noch für 1 Euro.

In der Trift in Olpe gibt es das typische Imbissangebot mit Currywirt/Pommes, Burger oder Riesen-Krakauer, aber auch Dönerspezialitäten und Vegetarisches.
In der Trift in Olpe gibt es das typische Imbissangebot mit Currywirt/Pommes, Burger oder Riesen-Krakauer, aber auch Dönerspezialitäten und Vegetarisches. © Josef Schmidt

Emanuella und Mohamed Gorani legen Wert auf die Feststellung, dass sie vieles frisch zubereiten: „Die Saucen machen wir immer frisch, das haben unsere Kunden schon gemerkt“, sagt Mohamed. Auch Vegetarier und Veganer, die fleischlos unterwegs sind, kommen bei den Goranis zum Zuge: „Unseren Gemüsedöner kann ich nur empfehlen, der schmeckt fantastisch“, ist Mohamed von der Qualität überzeugt, und Emanuella zählt die Zutaten auf: „Da kommen Aubergine rein, Zucchini, Paprika, Karotten, Weißkohl, Zwiebeln und Kräuter. Alles frisch zubereitet. Es gibt ihn mit und ohne Fleisch.“

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Den Standplatz haben die Goranis von privat gemietet, den Imbissanhänger gebraucht gekauft und nach ihren Vorstellungen umgestaltet. Fritteusen, Gasbräter und der Dönerspieß sind im Innern die Grundausstattung, draußen sorgen die unverzichtbaren Stehtische für die typische Frittenschmieden-Atmosphäre. Dass die Autokundschaft mit dem Ende der Baustelle ausbleiben werde, solle kein Hindernis für den langfristig erhofften Geschäftserfolg werden, ist Emanuella optimistisch: „Wir setzen auf Stamm-Kundschaft. Das dauert natürlich eine Weile. Einige unserer Kunden sind auch schon wiedergekommen.“ Während sie das sagt, nimmt ein Security-Mitarbeiter eingepackte Speisen mit und antwortet auf meine Frage, ob er zum ersten Mal hier Halt gemacht habe, mit: „Ja. Ich bin gespannt.“

Erfahrungen in der Branche

Immer noch der Favorit für viele Kunden auch am neuen Imbiss In der Trift: die gute alte Currywurst mit Pommes.
Immer noch der Favorit für viele Kunden auch am neuen Imbiss In der Trift: die gute alte Currywurst mit Pommes. © WP | Josef Schmidt

Der Favorit bei der Kundschaft sei tatsächlich die Currywurst mit Pommes Frites, sagen die Goranis. Aber auch die Riesen-Krakauer komme gut an. Bleibt die Frage, wie die Familie den Weg zur Gastronomie gefunden hat? „Mein Mann hat schon jahrelange Erfahrungen in der Branche gesammelt, für mich ist es Neuland“, sagt die Namensgeberin des Imbiss, ganz nebenbei Hausfrau und Mutter von fünf Kindern.

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Trotzdem ist sie fast immer dabei, wenn Mohamed immer vormittags um 11 Uhr die Klappe zum Imbiss-Wagen öffnet, die Markise hochschlägt und die beiden hölzernen Stehtische aufstellt: „Wir sind jeden Tag in der Woche hier, immer von 11 bis 20 Uhr.“ Auch Bestellungen per Telefon nehmen die Goranis auf - unter 0152/31838400.

Wer jetzt noch mehr über den neuen Imbiss in der Kreisstadt wissen will, dem bleibt nur eines: „Am besten einfach mal vorbeikommen“, lacht Mohamed Gorani übers freundliche Gesicht, während er sich die Adidas-Kappe zurecht rückt und die nächste Bratwurst auf den Bräter legt.