Wenden. Die Autobahn AG hat erstmals die Pläne für den sechsspurigen Ausbau der A 45 vorgestellt. Wann mit dem Bau der Brücke bei Ottfingen begonnen wird.

Der sechsspurige Ausbau der A 45 zwischen dem Autobahnkreuz Olpe-Süd und Freudenberg nimmt Fahrt auf. In einer Infoveranstaltung stellte die Autobahn GmbH am Donnerstagabend in der Aula des Wendener Schulzentrum erstmals die Pläne vor. Dabei geht es zunächst um den Neubau der beiden Talbrücken Ottfingen und Büschergrund. Voraussichtlicher Baubeginn der Brücke bei Ottfingen ist im Jahr 2024. Fertig sein soll sie dann in etwa vier Jahren.

„Anlass für den Ersatzneubau der Brücken ist nicht der sechsspurige Ausbau, sondern die Brücken müssen auf den neuesten Stand gebracht werden“, erläuterte Marco Gräb, Leiter der Niederlassung Netphen der Autobahn GmbH. Zwar könnten die Talbrücken Ottfingen und Büschergrund noch bis 2033 genutzt werden, doch die Anzahl und das Gewicht der Fahrzeuge würden steigen. So waren auf der Sauerlandlinie zwischen den Anschlussstellen Olpe-Süd und Freudenberg im Jahr 2017 etwa 60.000 Fahrzeuge unterwegs. Nach Berechnungen der Autobahn GmbH werden es im Jahr 2030 etwa 72.000 Fahrzeuge sein. Auch der Schwerlastverkehr werde um etwa 1000 auf 12880 Fahrzeug am Tag zunehmen.

Künftig weniger Pfeiler

Die Talbrücke Ottfingen stammt aus dem Jahr 1971 und ist 235 Meter lang. Durch den Ausbau von vier auf sechs Spuren gibt es je Fahrtrichtung eine zusätzliche drei Meter breite Spur. Statt aktuell 24 Pfeilern wird es künftig nur noch acht geben.

An Stellwänden vor der Aula der Gesamtschule konnten sich die Bürgerinnen und Bürger über die Pläne zum Ausbau der A 45 und dem Neubau der Brücken informieren.
An Stellwänden vor der Aula der Gesamtschule konnten sich die Bürgerinnen und Bürger über die Pläne zum Ausbau der A 45 und dem Neubau der Brücken informieren. © WP | Roland Vossel

Vollsperrungen sind während der Bauphase nicht vorgesehen, der Verkehr soll weiter fließen. „Wir werden die beiden Teilbauwerke nacheinander bauen“, sagte Katharina Erbismann, Teamleitung Brückenbau bei der Autobahn GmbH. Für Ottfingen liege bereits ein Baustraßenkonzept vor: „Klares Ziel ist es, die Baustraßen direkt an der Autobahn zu errichten. Es wird keinen Baustellenverkehr in der Ortschaft Ottfingen geben.“

„Wir verbessern mit dem Ausbau die Leistungsfähigkeit der A 45. Gleichzeitig wird es für die Anlieger mehr Lärmschutz geben“, so Marco Gräb. So soll lärmmindernder Asphalt eingebaut werden. „Zusätzlich wird es in allen Bereichen noch Lärmschutzwände geben“, teilte Gräb mit. Wo Anfang und Ende dieser Wände seien, stünde derzeit noch nicht fest. Hier würden aktuell die Berechnungen laufen.

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Zur Frage von Markus Hohmann, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung bei der Gemeinde Wenden, ob denn auch Lärmschutzwälle geplant seien, meinte Marco Gräb: „Es wäre denkbar, aber dann hätten wir einen zusätzlichen Flächenverbrauch. Wir gehen eher davon aus, dass wir Wände bauen.“

Auftakt zur Bürgerbeteiligung

Nach dem Vortrag konnten sich die Bürgerinnen und Bürger an Stellwänden vor der Aula der Gesamtschule über die Pläne informieren. „Für uns ist diese frühe Beteiligung wichtig, um für die Planungen wichtige Impulse aus der Region zu bekommen. Die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung ist der Auftakt zur Bürgerbeteiligung. Im weiteren Verlauf haben Bürgerinnen und Bürger im Rahmen des Planfeststellungsverfahren Gelegenheit, sich zu informieren und Stellung zu beziehen“, sagte Marco Gräb.