Der 21-jährige Youssouf Barry aus dem westafrikanischen Guinea lebt jetzt bei der Bäckerfamilie Breuch in Saßmicke. Warum er Bäcker werden will.

Gerade das Bäckerhandwerk stöhnt bereits seit Jahren über einen fast lähmenden Fachkräftemangel. Nicht nur beim Bäckernachwuchs fehlt es, auch Verkäuferinnen sind Mangelware.

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Die Bäckerfamilie Breuch (Bäckerei Paul Hesse) freut sich deshalb, mit dem 21-jährigen Youssouf Barry einen Lehrling gefunden zu haben, über den alle voll des Lobes sind. Petra Breuch: „Wir sind begeistert. Youssouf ist ein toller Lehrling. Unheimlich fleißig und emsig. Er gibt sich total Mühe. Man merkt ihm an, dass er das unbedingt lernen will.“ Auch Bäckermeister Paul Breuch und sein Sohn Max loben den aus Westafrika nach Deutschland geflohenen jungen Mann über den grünen Klee. Obwohl Youssouf Barry erst zwei Jahre in Deutschland ist, kann er sich gut verständigen, versteht vieles von dem, was ich ihn frage und grinst übers ganze Gesicht, als ich ihm erkläre, wir beide hätten den gleichen Vornahmen und dass ich ihm das Du anbieten wolle. Youssouf über seine Motive, die Lehrstelle anzutreten: „Ich backe sehr gerne und möchte auch mal Bäckermeister werden.“

Nur noch ein Onkel

Da er nur noch einen Onkel in der westafrikanischen Heimat habe, wolle er dann auch in Deutschland bleiben. Während in der ehemaligen französischen Kolonie das Baguette die Nummer 1 ist, ist Youssouf von der Vielfalt des deutschen Bäckerhandwerks begeistert. „Ihm schmeckt alles“, lacht Paul Brauch, „Brot, Brötchen, Gebäck, er mag es.“

Seit September ist Youssouf sozusagen Familienmitglied der Breuchs, lebt im Hause der Bäckersfamilie in Saßmicke.

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Paul Breuch: „Bis dahin wohnte er im Container In der Wünne in Drolshagen. Und bevor wir ihn morgens um 3 Uhr mit dem Fahrrad nach Saßmicke hätten radeln lassen, haben wir ihn bei uns einquartiert.“

Was der 21-Jährige davon hält, braucht er nicht sonderlich zu offenbaren. Ein Blick in sein strahlendes Gesicht sagt mehr als tausend Worte.js