Attendorn. Die Stadt Attendorn rechnet wegen der hohen Inflation mit mehr Obdachlosen in der Zukunft. So soll der Neubau im Zentrum aussehen.
Bis zu 18 Personen sollen in der geplanten Obdachlosenunterkunft „Auf der Feldkirmes“ in Attendorn Platz finden. In der kommenden Woche wird der Ausschuss für Planen, Bauen, Klima- und Umweltschutz über das Bauprojekt entscheiden. Geplant ist ein dreistöckiges Gebäude in Massivbauweise und mit einer voraussichtlichen Investitionshöhe von 1,7 Millionen Euro. Schon im kommenden Jahr, voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte, soll mit dem Bau gestartet werden.
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„Tatsächlich haben wir uns schon seit einigen Jahren mit diesem Thema beschäftigt“, sagt Ludger Gabriel, Gebäudemanager der Stadt Attendorn. Zurzeit werden Obdachlose in einem Mehrfamilienhaus in Neu-Listernohl, in dem Gebäudekomplex an der Finnentroper Straße 46/48 und in der Ihnestraße 87 in Papiermühle untergebracht. Allerdings kann das Objekt in der Ihnestraße mit insgesamt sieben Zimmern in den kommenden Jahren nicht mehr für wohnungslose Personen zur Verfügung gestellt werden. Dort soll nämlich der neue Feuerwehrstandort des Löschzuges Ihnetal entstehen. „Dementsprechend brauchen wir Ersatz bzw. zusätzliche Unterkünfte“, erklärt Ludger Gabriel.
Verschärfung durch Inflation
Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass der Bedarf nach Obdachenlosenunterkünften steigen wird. „Durch die hohe Inflation wird sich der eine oder andere seine Wohnung nicht mehr leisten können. Darauf wollen und müssen wir vorbereitet sein“, meint Danica Struck, Leiterin des Ordnungsamtes der Stadt Attendorn. Auch Barrierefreiheit spiele eine immer größere Rolle, weil zunehmend ältere Menschen und Menschen mit Behinderung obdachlos werden.
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Wie aus der Sitzungsvorlage der Stadtverwaltung hervorgeht, soll es im Erdgeschoss der geplanten Notunterkunft zwei barrierefreie Einzelzimmer (je über 10 Quadratmeter groß) geben. Insgesamt soll das Erdgeschoss vor allem zur Erschließung und Versorgung der Bewohner dienen. Neben der Anmeldung und einem Dienstleistungsraum befindet sich hier auch ein großer Multifunktionsraum mit Küche (knapp 30 Quadratmeter). Hier sollen die Bewohner die Möglichkeit bekommen, an sozialen Aktivitäten – zum Beispiel ein gemeinsames Abendessen – teilnehmen zu können.
Das erste und zweite Obergeschoss sind baulich identisch. Jede Etage ist in zwei Flureinheiten unterteilt, wo sich jeweils vier Einzelzimmer (je 9 Quadratmeter) befinden. Damit bieten das erste und zweite Obergeschoss nochmal Platz für 16 Personen. Für jede Flureinheit ist ein eigener Sanitärbereich vorgesehen, sodass sich maximal vier Personen Dusche und WC teilen. Gleichzeitig soll es hier auch Platz für Waschmaschine und Trockner geben. Zusätzlich soll jede Flureinheit einen kleinen Gemeinschaftsraum erhalten.
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Die Einheiten in den einzelnen Etagen sind durch eine Tür getrennt, die nur im Fluchtfall aufgeht. Durch diese Trennung werden kleinere Einheiten geschaffen, so dass das Gebäude flexibler genutzt und besetzt werden kann. Das ermöglicht es zum Beispiel, Personen getrennt nach Geschlecht oder Abstammung unterzubringen.