Attendorn. Die neue Stahlskulptur „Großes A“ wurde am Sonntag in Attendorn offiziell übergeben. Es ist ein „neues Wahrzeichen“ der Stadt Attendorn.
Die offizielle Übergabe der Stahlskulptur „Großes A“ war bei trockenem und schönem Herbstwetter am gestrigen Sonntagnachmittag an der Stadthalle. Arndt G. Kirchhoff begrüßte herzlich die Anwesenden und brachte folgende Feststellung an den Anfang seiner Rede: „Statt sich an den Kaffeetisch zu setzen, haben Sie sich an die Stadthalle begeben.“ Er hob hervor, dass die Wirtschaft als Sponsor mit dieser Skulptur die Attraktivität der Stadt verbessern möchte.
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Bürgermeister Christian Pospischil stellte fest, dass der Künstler, aus dessen Kopf das „Große A“ entsprungen ist, Volker Schnüttgen aus Portugal die längste Anreise hatte. Der Bürgermeister lobte die Skulptur als „neues Wahrzeichen“ unserer Stadt: „Sie verleiht dem zukünftigen Bürgerpark ein Gesicht, denn Kunstwerke verändern die Orte, an denen sie stehen; sie lassen sie in einem neuen Licht erscheinen.“ An die Wirtschaftsvertreter gerichtet sagte der Erste Bürger: „Diese Geburtstagsüberraschung ist Ihnen wahrlich gelungen und ist ein sichtbares, nachhaltiges und spektakuläres Highlight im Jubiläumsjahr der Stadt Attendorn.“
Dies ist bereits die zweite Gemeinschaftsstiftung der heimischen Industrie, denn im Jahre 1999 wurde für den Kreisverkehr im Kölner Tor die Skulptur „Modul A. future 98/99“ gestiftet. Damals erhielt die österreichische Künstlerin Barbara Szüts den Auftrag. Doch diesmal konnte ein gebürtiger Attendorner, der Künstler Volker Schnüttgen - der seit 1993 in Portugal lebt und arbeitet- für das Projekt gewonnen und beauftragt werden.
Anlässlich des 800-jährigen Stadtjubiläums zum einen, aber auch in Sachen Gestaltung des neuen Bürgerparks unterhalb der Stadthalle zum anderen, ist die Idee entstanden, dass die Attendorn Wirtschaft eine Skulptur, welche im 2023 entstehenden Bürgerpark einen auffallenden Platz hat, stiftete.
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Das Kunstwerk hat ein stattliches Gewicht: zehn Tonnen Stahl. Die beachtliche Größe von 5 x 5 x 6 Meter kann nicht übersehen werden und wurden so platziert, dass die Skulptur von allen „Köppen“ und aus vielen Blickwinkeln der Innenstadt sichtbar ist. „Die Wahl des Materials, die Corten-Stahlbleche und der Prozess ihrer Verformungen stehen sinnbildlich für die lange Tradition der Blech- und Metallverarbeitung im Allgemeinen, die die Hansestadt Attendorn als wirtschaftlichen Global Player weltweit bekannt gemacht haben“, so Volker Schnüttgen. Je nach Perspektive wird die freie, abstrakte Form zum lesbaren Buchstaben A und somit zu einem plastischen Zeichen für Attendorn.
Im Westerwald verwirklicht
Verwirklicht wurde das Kunstprojekt im Westerwald und zwar beim ausgewiesenen Stahlspezialisten Mudersbach in Friedewald. Für die Umsetzung wurden vier 20 Millimeter dicke Bleche zu dem A zusammengefügt. Zum Schluss der Übergabe bedankte sich der Künstler Volker Schnüttgen, dass ihm die Stadt für sein Kunstwerk diesen hervorragenden Platz bereitstellte. Schnüttgen stellte fest: „Die Panoramasicht der Stadt tritt in den Dialog mit meiner Skulptur.“
Die Biographie von Volker Schnüttgen (61) sagt unter anderem aus, dass er in dem kleinen Ort Papiermühle groß geworden ist, beim SV Listerscheid Fußball spielte und im Jahre 1980 sein Abitur am Rivius Gymnasium bestand. Im Jahre 1982 begann er sein Studium der Bildhauerei und Gravur an der Hochschule der Künste in Bremen. Seit 30 Jahre ist Volker Schnüttgen sesshaft in Sintra, einer Kleinstadt in Portugal, die seit 1995 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt.
In diesem Jahr hat er geheiratet. Von 2010 bis 2016 lehrte er Bildhauerei an der Fakultät für Bildende Künste der Universität Porto. Seine bevorzugten Materialien sind Stein, Stahl und Holz. Zahlreiche Arbeiten und Ausstellungen waren in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Norwegen und Portugal zu sehen. Im Atelier des Bildhauers Karl Josef Hoffmann (+) hat er erste Erfahrungen mit der Bildhauerei gesammelt.