Kreis Olpe. Teilweise steigen die Tierarztkosten auf ein Mehrfaches. Das wird, so die Sorge des Tierschutzvereins, neue Probleme im Tierheim verursachen.
Das Bundeskabinett hat im Mai eine neue Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) verabschiedet. Die Folge ist eine zum Teil drastische Kostensteigerung. In Kraft tritt diese neue Gebührenordnung zum 22. November, und ab diesem Zeitpunkt steigen beispielsweise die Kosten für eine Impfung von Hund oder Katze auch im Kreis Olpe von 5,77 auf 11,50 Euro. Eine Allgemeinuntersuchung einer Katze kostet künftig 23,62 statt 8,98 Euro. Im Schnitt erhöhen sich die Behandlungskosten um 20 Prozent.
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Elke Stellbrink, Vorsitzende des Tierschutzvereins Olpe, fürchtet fatale Folgen durch diese neue Gebührenordnung. Schon jetzt, berichtet sie auf Anfrage unserer Zeitung, komme es vermehrt vor, dass angebliche Fundtiere abgeben werden, „die in einem gesundheitlich desolaten Zustand hier plötzlich auftauchen“. In Wahrheit handle es sich aber nicht um Fundtiere, sondern um solche, die von ihren Besitzerinnen und Besitzern nicht mehr adäquat versorgt werden können. „Besonders trifft das alte Menschen, die durch die steigenden Energiekosten ohnehin gebeutelt sind und sich die steigenden Kosten für Futter und Medikamente nicht mehr leisten können.“ Die explodierenden Tierarztkosten würden, da sei sie sicher, zu einer weiteren Steigerung solcher Fälle führen.
„Wir können ja bei Härtefällen mal mit Futter und auch manchen Medikamenten aushelfen“, so Elke Stellbrink, aber die Tierarztkosten müsse der Verein ja ebenso bezahlen wie jeder private Tierhalter. Der Verein sei es seit seiner Gründung gewöhnt, von einer schwierigen Situation in die nächste zu steuern, daher sei vorgebeugt worden: „Wir haben Futterspenden erst einmal gebunkert, die wir sonst auch schon mal ins Ausland weitergegeben haben, ebenso Medikamentenspenden, die wir gelegentlich erhalten, wenn ein Tier verstorben ist.“ Somit hoffe sie, Härten zu überwinden. „Das wird noch eine Hausnummer“, wartet sie gespannt ab, wie hoch die Kostensteigerungen effektiv ausfallen werden: „Das kann dann dazu führen, dass wir bei unseren Heimtieren nur noch das Allernötigste machen lassen können.“
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Und was sagen Tierbesitzer im Kreis Olpe dazu? Rolf Schöpf aus Attendorn hat zwei Hunde. „Ist halt so“, bringt er es auf den Punkt. „Dass ein Familienmitglied – in diesem Fall ein Tier – Kosten verursachen kann, ist die eine Sache, die andere ist, wie viel Spaß und Freude es bereitet.“ In Verantwortung zu seinen Tieren sei das selbstverständlich, dass er sie behandele und pflege wie es sich für Familienmitglieder gehöre. „Was wird nicht teurer?“, fügt Rolf Schöpf hinzu. „Dessen muss man sich eben bewusst sein, bevor man sich ein Tier zulegt.“