Kreis Olpe. Wegen der Energiekrise gibt es im Kreis Olpe Diskussionen, ob es eine Weihnachtsbeleuchtung geben soll. Das sagen Händler und Stadtvertreter.

Die Energiekrise und die vielfältigen Rufe nach Stromsparmaßnahmen hat mittlerweile sogar die Weihnachtsbeleuchtung in den Innenstädten erfasst. Dass die Geschäftsstraßen im Kreis Olpe während der Adventszeit allerdings dunkel bleiben, können sich die Verantwortlichen nur schwer vorstellen: „Olpe bleibt nicht dunkel in der Weihnachtszeit. So viel kann ich schon einmal versprechen“, bezieht Peter Enders, Vorsitzender von Olpe Aktiv und Seniorchef von Mode Maiworm mit Filialen unter anderem in Olpe und Attendorn, schon mal klar Stellung.

Ja zu Sparappellen

Details müssten allerdings noch abgesprochen werden: „Auch wir Einzelhändler in der Stadt Olpe werden über Energiesparmaßnahmen bei der Weihnachtsbeleuchtung sprechen. Das wird in Kürze beraten und dann auch öffentlich kommuniziert.“ Aber: „Wir versuchen dennoch, eine weihnachtliche Stimmung zu erzeugen, nur eben mit deutlich weniger Energieverbrauch“, so der erfahrene Geschäftsmann. In der Olper City wird die Weihnachtsbeleuchtung traditionell in der Martinstraße angebracht, in der Westfälischen Straße, in der Kölner Straße, in der Bahnhofstraße und in der Kurfürst-Heinrich-Straße. In der Regel springt die Beleuchtung täglich um 16 Uhr an und leuchtet bis 22 Uhr, von Ende November bis Anfang Januar. Einfach auf eine der genannten Straßen zu verzichten, ist für Enders keine Lösung: „Das werden wir nicht tun, aber dennoch ein vernünftiges Konzept finden.“ Ein schlichtes Herunterdimmen der Leuchten sei nicht möglich. Vielleicht könne der Einsatz von LED-Technik eine Variante sein. Enders’ Fazit: „Olpe bleibt jedenfalls nicht dunkel, wird aber nachhaltig, verantwortungsvoll und sinnvoll Energie reduzieren.“ Das endgültige Vorgehen werde im Vorstand von Olpe Aktiv beraten und entschieden.

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Ein Abschalten der Weihnachtsbeleuchtung in Wenden sei aktuell zwar nicht vorgesehen, allerdings sei auch noch nicht endgültig entschieden, ob die Beleuchtung der Werbegemeinschaft in der Adventszeit erstrahlen werde, sagt Markus Hohmann, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung bei der Gemeinde Wenden: „Wir bauen die Weihnachtsbeleuchtung gerade um auf LED. Dadurch gibt es einen wesentlich geringeren Stromverbrauch als in den letzten Jahren.“

Schlechte Stimmung

Laut einer Pressemitteilung des Handelsverbands Deutschland trübt sich die Verbraucherstimmung zunehmend ein: „Angesichts der aktuellen Energiekrise, der anhaltend hohen Inflation und pandemiebedingter Unsicherheiten ist im September erneut eine Verschlechterung der Verbraucherstimmung zu beobachten.“ Das zeige das Konsumbarometer des Handelsverbands Deutschland (HDE). Nachdem der Index im August ein Allzeittief erreicht habe, falle er nun auf einen neuen Allzeit-Tiefststand. Eine Trendumkehr sei nicht in Sicht.

Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren.

Er gehe davon aus, dass die Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr aufgehängt werden könne. Noch liefen aber Gespräche: „Die Frage ist, ob wir auf weihnachtliche Stimmung verzichten wollen und sie nicht aufhängen. Das wird noch geklärt.“

Weihnachtsatmosphäre wichtig

Dass die Attendorner auf ihre Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt komplett verzichten werden, scheint aktuell unwahrscheinlich. „Diese Beleuchtung trägt einerseits zur Wirtschaftsförderung bei, und es darf es uns auch nicht darum gehen, die Weihnachts-Atmosphäre draußen so außer Acht zu lassen, dass die Leute nicht mehr in die Stadt kommen, um einzukaufen“, weiß Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) darum, dass man den Händlern im wahrsten Sinne des Wortes nicht den Strom abdrehen sollte. Kürzere Einschaltzeiten seien allerdings eine Option.

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Normalerweise wird die Weihnachtsbeleuchtung in Attendorn immer mit dem Martini-Markt im November eingeschaltet, das wird es laut Pospischil in diesem Jahr aber nicht geben.

„Der Einzelhandel befindet sich in einer schwierigen Situation, und wir hoffen auf ein gutes Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr. Deswegen lehnen wir einen kompletten Verzicht auch ab“, sagt beispielsweise auch Konditor Markus Harnischmacher.