Lennestadt/Kreis Olpe. In Meggen blieben eine Woche lang viele Briefkästen leer. Das hat für Unmut gesorgt. Ist auf die Post im Kreis Olpe überhaupt noch Verlass?
Postkunden im Meggen hätten sich in der letzten Woche den täglichen Gang zum Briefkasten sparen können, denn die Kästen blieben leer, eine ganze Woche lang. Wegen Krankheit war in einem Zustellbezirk eine Mitarbeiterin ausgefallen und der Ausfall konnte personell nicht kompensiert werden, so dass die Briefe liegen blieben. Das bestätigt Sebastian Heinemann, Leiter des Zustellstützpunktes Lennestadt in Trockenbrück auf Anfrage. Es habe sich aber um einen Einzelfall gehandelt. Ab diese Woche werde die Post in Meggen wieder regulär zugestellt. Dennoch fragen sich Kunden: Ist auf die Post noch Verlass? Ja, sagt René Schäfer, Leiter des Zustellstützpunktes in Olpe, zuständig für den gesamten Kreis, Schmallenberg und Kreuztal. Probleme bei der Zustellung seien ein temporäres Problem in der Urlaubszeit und wegen der Corona-Pandemie.
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„Wir haben jetzt Ferien – und Urlaubszeit, dazu kamen im Juni und Juli mehr als 60 Coronafälle“, erklärt der Stützpunktleiter. Besonders im Juni und im Juli sei das richtig heftig gewesen, „das hat sich aber in den letzten zwei Wochen wieder entspannt.“
Dazu seien dann auch noch die hohen Temperaturen gekommen. „Unsere Leute sind den ganzen Tag draußen, die müssen schleppen, tun und machen und bevor uns jemand auf der Straße zusammenbricht, da sagen wir lieber, abbrechen und am nächsten Tag wieder durchstarten. Das darf man nicht unterschätzen.“
Für den Fall, dass zu viele Mitarbeiter auf einmal ausfallen, hat die Post ein Notfallkonzept erarbeitet. Dann werden die Zustellbezirke in zwei Gruppen, A und B, aufgeteilt. An einem Tag wird die Post in den A-Bezirken zugestellt und am nächsten Tagin den Zustellbezirken in Gruppe B. Dieses Notfallkonzept sei bis jetzt aber nur in der Coronazeit angewandt worden, so René Schäfer. „Das hatten wir in Finnentrop, auch die Post ist leider nicht vor Corona sicher.“
Durch die Aufteilung in zwei Gruppen kommt es zwangsläufig zu Verzögerungen, aber nur bei sogenannter Dialogpost. „Pakete gegen jeden Tag raus und wichtige Briefpost wie Zustellungsurkunden, Priobriefe oder Einschreiben werden immer taggleich zugestellt“, sagt Schäfer.
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Wenn die Ferien- und Urlaubszeit vorbei ist, werde sich die Personalsituation wieder entspannen, weil die Urlaubstage weitgehend abgebaut sind. Um erst gar nicht in die Engpass-Situation zu kommen, sind neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Zustelldienst willkommen. „Wir suchen wie jeder anderer Betrieb und wollen gerne weitere Leute einstellen, aber die Bewerber sind ziemlich rar“, so Schäfer. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer könnten sich heute die Jobs ja praktisch aussuchen.
Die Zustellarbeit bei der Post AG gehört da nicht zu den Traumjobs. Im Zustellstützpunkt in Lennestadt-Trockenbrück werden die Postsendungen ab 6.30 Uhr für 23 Zustellbezirke vorsortiert, bevor sie auf die letzte Etappe zu den Kunden gehen. Zwar gehe das Briefaufkommen jedes Jahr um rund 9 Prozent zurück, dafür steige die Anzahl der Pakete immer weiter an. Im letzten Jahr 2021 musste jede Zustellerin und jeder Zusteller bis zu 150 Pakete täglich an den Haustüren abliefern.