Attendorn. Die Stadt fördert seit Freitag „grüne Dächer“ in der Hansestadt. Wer einen Zuschuss haben möchte, muss jedoch ein paar Voraussetzungen erfüllen.
Einen regelrechten Ansturm erlebte die Attendorner Verwaltung auf das seit Juni existierende Zuschussprogramm für Batteriespeicher von Photovoltaikanlagen. Finanzierungsantrag über Finanzierungsantrag trudelte in kürzester Zeit im Rathaus ein. Noch nicht so gefragt ist hingegen ein weiteres Zuschussprogramm, mit dem die Stadt aktiven Klimaschutz fördern will: Seit vergangener Woche Freitag, 1. Juli, gewährt sie nach einem entsprechenden Ratsbeschluss Zuschüsse für all jene Attendorner, die ihr Dach begrünen wollen. Stand Montag Nachmittag war „erst“ ein Antrag im Rathaus eingegangen und bewilligt worden, immerhin vier weitere Interessenten stünden kurz vor der Beantragung.
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Es ist also noch Luft nach oben und es stehen noch ausreichend Haushaltsmittel (in dem Topf liegen 30.000 Euro) zur Verfügung. Deswegen hofft Chiara Sopart, die sich im Attendorner Rathaus um die Themenfelder Klima, Umwelt und Mobilität kümmert, dass noch viele Attendorner einen städtischen Zuschuss für ihr begrüntes Dach beantragen werden. Und das mache auch wirklich Sinn, erklärt die Verwaltungsmitarbeiterin auf Nachfrage unserer Redaktion: „Einen persönlichen Vorteil können Hausbesitzer zum Beispiel bei Starkregen erleben. Das Regenwasser kann vermindert abfließen, was zum Teil Überschwemmungen entgegenwirken kann.“ Das gespeicherte Wasser einer Dachbegrünung kühle außerdem bei Hitze die Umgebung über Verdunstung ab. Ein weiterer Faktor sei die Dämmfunktion einer solchen Grün-Anlage.
Neue Lebensräume schaffen
Chiara Sopart: „Außerdem hilft eine Dachbegrünung das Dach vor Witterungseinflüssen zu schützen und so die Lebensdauer von Dächern zu verlängern. Für alle Tierliebhaber gibt es den Vorteil, dass eine Dachbegrünung über eine Erweiterung des Grünflächennetzes Tieren wie Vögeln und Insekten neue Lebensräume schafft.“ Aus diesen genannten Gründen ist auch Bürgermeister Christian Pospischil (SPD), der um die zunehmende Flächenversiegelung und dadurch zerstörte Biotope und Lebensräume vieler Tiere im Stadtgebiet weiß, optimistisch: „Dieses Programm wird auf ein reges Interesse stoßen“, betonte er zumindest in der letzten Stadtratssitzung.
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Die Stadt bezuschusst 50 Prozent der als förderwürdig anerkannten Kosten, maximal jedoch 20 Euro pro Quadratmeter. Mehr als 1000 Euro bekommt der Antragssteller aus dem städtischen Haushalt aber nicht. Außerdem muss die begrünte Fläche auf dem Dach – egal, ob Wohn- oder Bürogebäude – mindestens 10 Quadratmeter groß sein, so geht es aus der Förderrichtlinie hervor. Wer einen Förderantrag schriftlich oder digital im Rathaus einreicht, muss zwingend einen Lageplan des Dachs mit Fotos und die Maßnahmenbeschreibung eines qualifizierten Handwerksbetriebs beifügen. Genauso muss der Antragssteller die entstehenden Kosten möglichst genau aufschlüsseln.
Ansprechpartner
Wer Fragen hat, kann sich an die Rathaus-Mitarbeiterin Chiara Sopart vom Sachgebiet Klima, Umwelt, Mobilität wenden. Telefon: 02722 / 64334, c.sopart@attendorn.org. Die Richtlinie über die Gewährung von Zuschüssen für Dachbegrünungen finden Interessierte auf der Internetseite der Stadt, www.attendorn.de
Bezuschusst werden die entstehenden Kosten für den Aufbau der Vegetationsschicht, also beispielsweise Schutzvlies, eine Filtermatte, Saatgut oder Pflanzen. Wer Materialien, die Torf, PVZ oder Biozide enthalten, verbauen möchte, bekommt indes kein Geld. Wichtig zudem: Antragsberechtigt sind Privatpersonen genauso wie Vereine, Stiftungen oder Genossenschaften. Allerdings besteht kein Rechtsanspruch auf Förderung. Doch wer schnell ist und in den nächsten Tagen einen Antrag stellt, wird gute Chancen auf eine städtische Finanzspritze haben.