Attendorn. Anfang Juni hat der neue Betreiber der Campinganlage an der Waldenburger Bucht die Unterlagen für den Bau von 47 Ferienhäusern eingereicht.

Die EuroParcs Gruppe hat Anfang Juni ihre Unterlagen für eine Baugenehmigung der ersten Ferienhäuser an der Waldenburger Bucht in Attendorn eingereicht. Im südlichen Teil der Anlage direkt am Biggesee sollen in einem ersten Schritt 47 energieeffiziente Ferienunterkünfte mit einer Größe zwischen 50 und 80 Quadratmetern entstehen. Bis wann der Kreis Olpe in seiner Funktion als Genehmigungsbehörde den Daumen hebt, kann Pressesprecherin Stefanie Gerlach aber noch nicht sagen.

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Der Ferienparkbetreiber mit Haupt-Sitz in den Niederlanden hatte im Herbst vergangenen Jahres die Campinganlage an der Waldenburg übernommen und plant hier laut eigener Aussage ein modernes und attraktives Urlaubsdomizil. Familien sollen hier in Zukunft in modernen Ferienhäusern, in sogenannten „Tiny Houses“ und Baumhäusern oder auf einem erweiterten Campingbereich übernachten und sich vom stressigen Arbeitsalltag erholen. Es ist der erste Ferienpark dieser Art, den die EuroParcs Gruppe auf deutschem Terrain baut.

Prototyp soll im Juli fertig sein

Tatsächlich drückt der neue Betreiber aufs Gaspedal. Ein erster Prototyp der Ferienhäuser im südlichen Teil der Anlage, also in Sichtweite der Bigge, soll bereits Anfang Juli fertig gestellt werden. Im Herbst sollen dann die weiteren Ferienunterkünfte aufgestellt werden. Das Zünglein an der Waage könnte jedoch der Kreis Olpe sein. „Innerhalb des Antragsverfahrens sind noch offene Fragen zu klären. Insoweit bleibt der Ausgang des Verfahrens abzuwarten“, hält sich Stefanie Gerlach auf Nachfrage dieser Redaktion mit einer zeitlichen Prognose zurück. Welche offenen Fragen noch zu klären seien, dazu könne Gerlach derzeit keine Aussagen machen.

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Fakt ist jedoch, dass der Betreiber selbst noch auf die Gutachter-Ergebnisse zur Umwelt-, Verkehrs,- und Lärmbelästigung, die durch den Bau der Ferienhäuser entstehen könnten, wartet. Doch Stefanie Härpfer, Direktorin von EuroParcs Deutschland, ist optimistisch: „Vorab kann man sagen, dass im Zuge der Bauarbeiten nur wenig Lärmbelastung entstehen wird, da die Häuser in Fertigbauweise erstellt und somit nicht vor Ort gebaut werden.“ Interessant ist der Ausgang des nun anstehenden Genehmigungsprozesses auch insofern, als dass der aktuell noch gültige Bebauungsplan den Bau von Ferienhäusern an besagter Stelle nicht gestattet, sondern dort nur Dauercamper stehen dürfen. Genau diese Zielgruppe ist im neuen Konzept von EuroParcs aber nicht mehr vorgesehen, alle Dauergäste haben bereits vor Monaten eine Kündigung erhalten. Was einen medialen Aufschrei vieler Betroffener, die ihr lieb gewonnenes zweites Zuhause an der Bigge nicht kampflos verlassen wollen, auslöste.

Das Baugesetzbuch ermöglicht jedoch eine Befreiung der Festsetzung „Dauercamping“, wodurch EuroParcs dann doch bauen dürfte. Die Politik in Attendorn hat ihre breite Unterstützung für das touristische Prestige-Projekt schon ausgesprochen und einen Aufstellungsbeschluss über einen neuen Bebauungsplan „Ferienpark Waldenburger Bucht“ auf den Weg gebracht. Dieser sieht dann auch nicht mehr das Dauercamping vor.