Wenden. Der Neubau des Caritas-Zentrums in Wenden biegt auf die Zielgerade ein. So ist der aktuelle Stand.

Es ist ein Leuchtturmprojekt für die Gemeinde Wenden und das bislang größte Vorhaben des Caritasverbandes Olpe. Für 20 Millionen Euro wird am Altenhofer Weg ein Ersatzneubau für das St. Josefsheim geschaffen. Es wird ein Haus nach modernstem Standard, in dem es dann alle Angebote unter einem Dach gibt: Essen auf Rädern, Alltagsbegleitung, Hausnotruf, ambulante Pflege, Tagespflege, stationäre Pflege sowie einen ambulanten und stationären Hospizdient.

Am Montagabend tagte der Haupt- und Finanzausschuss vor Ort im großen Saal und machte sich vor der Sitzung bei einem Rundgang ein aktuelles Bild vom Stand der Bauarbeiten des neuen Caritas-Zentrums Wenden. Christoph Becker, Vorstand des Caritasverbandes für den Kreis Olpe, äußerte sich begeistert von den Baufortschritten: „Es gibt eine große Vorfreude auf den Neubau.“

5800 Quadratmeter Fläche

Auf einer Grundfläche von 5800 Quadratmetern entsteht ein Neubau auf fünf Ebenen. Im Untergeschoss wird es eine Verbundküche geben. Diese versorgt die Caritas-Zentren in Wenden und Olpe, die Tagespflegen, die Essen-auf-Rädern-Kunden und künftig auch die Werthmann-Werkstätten im Kreis Olpe. „Wir kochen jeden Tag frisch. In das Serviceteam der Küche werden auch Menschen mit Behinderung integriert“, berichtete Silke von Bültzingslöwen, Leiterin des Caritas-Zentrums Wenden.

Der Neubau des Caritas-Zentrums Wenden soll im Herbst dieses Jahres fertig sein.
Der Neubau des Caritas-Zentrums Wenden soll im Herbst dieses Jahres fertig sein. © WP | Roland Vossel

Im Erdgeschoss gibt es Tagespflege mit 18 Plätzen, Cafeteria und Verwaltungsräume. „Es wird eine sehr schöne neue Cafeteria. Für die Zukunft ist auch geplant, Essen anzubieten für Externe“, so die Zentrumsleiterin. Bei der Tagespflege gebe es derzeit noch freie Plätze. „Durch Corona stellte sich die Frage, ob man sich Kontakten und Risiken aussetzt. Darunter hat die Tagespflege insgesamt gelitten. Früher war es sehr schwer, einen Platz zu bekommen“, sagte Christoph Becker. Dabei sei gerade die Tagespflege sehr wichtig: „Es geht um den Austausch mit anderen Menschen und die Entlastung der Pflegenden.“ Die Caritas geht aber davon aus, dass die Nachfrage bei der Tagespflege wieder steigen wird. „Der Neubau hat natürlich eine große Strahlkraft“, meinte Silke von Bültzingslöwen.

Im ersten Obergeschoss wird es eine große Kapelle, einen Friseur-Salon, einen Bürotrakt und eine Galerie geben. Zweites und drittes Obergeschoss werden Bewohneretagen. Es gibt dort 80 modern gestaltete Einzelzimmer mit einer barrierefreien und rollstuhlgerechten Ausstattung. Jedes Zimmer verfügt über ein eigenes Bad. Umgesetzt werden soll das Konzept des Lebens in Wohngruppen: Es gibt sechs Wohnbereiche mit eigenen Wohnküchen. „Das wird ein neues Miteinander. Es geht um aktives Leben, nicht mehr den Betreuungsverwahrgedanken“, betonte Silke von Bültzingslöwen.

Kapelle und Galerie

In der neuen Kapelle soll es regelmäßige Gottesdienste geben, die auch in die Zimmer übertragen werden. Die Galerie soll als Veranstaltungsraum genutzt werden, zum Beispiel für Ausstellungen, Konzerte und Lesungen. Im Innenbereich entsteht zudem ein geschützter Demenzbereich. „Wir planen, auch noch einen Zahnarzt zu integrieren. Gerade auch für nicht mobile Bewohner“, so die Leiterin des Caritaszentrums Wenden. Auf dem Dach des Neubaus wird eine Photovoltaik-Anlage installiert. Im Bestandsgebäude sollen künftig Wäscherei, Kurzzeitpflege, Servicewohnen und Caritas AufWind untergebracht werden.

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Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses zeigten sich beim Rundgang beeindruckt vom Neubau, in dem noch einiges zu tun ist. Wie Christoph Becker auf Anfrage dieser Redaktion mitteilte, ist die Fertigstellung für September/Oktober dieses Jahres geplant.