Attendorn. Ein Jungbulle stößt am Samstag mit einem Zug bei Attendorn-Wamge zusammen. Zuvor hatte er sich von seiner Herde getrennt. So ist sein Zustand.
Der Jungbulle, der am Samstag von einem Zug im Attendorner Ortsteil Wamge erfasst und dabei verletzt wurde, ist noch nicht über den Berg. Wie schwer die inneren Verletzungen des Tieres sind und wie die weitere Genesung des mindestens 330 Kilogramm schweren Bullen voranschreitet, kann sein Besitzer, ein Landwirt (52) aus Wamge im Nebenerwerb, heute noch nicht final abschätzen.
Seit dem Zusammenstoß im Bahntunnel am Samstag liegt der Jungbulle im Laufstall auf Stroh und versucht sich dort zu erholen. „Er hat Schmerzen und Probleme aufzustehen“, erklärt der Landwirt im Gespräch mit dieser Redaktion und ergänzt: „Er ist jetzt bei seiner Mutter, die sich große Sorgen um ihn macht. Das spürt man richtig.“ Am Sonntag hatte ihm der Tierarzt, der ihn auch schon am Samstag unmittelbar nach dem Zusammenstoß erstversorgte, eine Infusion gegeben und nun sei man versucht, durch entsprechende Medikamente den Jungbullen wieder auf die Beine zu bekommen. „Er muss auch wieder aufstehen können, damit er an die Euter seiner Mutter kommt.“
Knochenbrüche zunächst ausgeschlossen
Deswegen gilt für den erfahrenen Landwirt derzeit die Devise: Abwarten und hoffen, dass sich sein Tier von den Strapazen erholt. Denn das, was er ihm unbedingt ersparen möchte, sei ein Transport in die Tierklinik. Dort müsste das verletzte Tier wohl zwangsläufig hin, wenn sich doch noch entgegen der ersten Diagnose herausstellen sollte, dass der Jungbulle Knochenbrüche erlitten hat. „Ein solcher Transport wäre nicht nur für den Bullen selbst, sondern auch für seine Mutter mit enormen Stress verbunden.“ Dann müsste das Tier wohl eingeschläfert werden.
„Nach meiner Untersuchung habe ich eine Fraktur der Knochen erst einmal ausgeschlossen. Klar, traumatisiert war das Tier an mehreren Stellen, aber die sind nach meiner Wahrnehmung nicht so stark, dass wir das Tier hätten erlösen müssen“, hatte der hinzugerufene Tierarzt Dr. Richard Rullof aus Drolshagen am Samstag vor Ort erklärt.
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Unklar ist auch weiterhin, wie genau sich der Unfall zugetragen hat. „Wir wissen leider nicht, wie stark ihn der Zug erwischt hat“, erklärt der Besitzer. Fakt sei, dass sein Tier nicht frontal getroffen worden sei, sonst hätte der Jungbulle den Crash nicht überlebt. Und freiwillig sei das Tier in den dunklen Tunnel auch nicht gelaufen. Vermutlich war das Tier also in Panik geraten, als plötzlich der Zug vor ihm auftauchte. „Und dann hat er vielleicht keinen Ausweg mehr gesehen, als in den Tunnel zu laufen“, versucht der Besitzer den möglichen Hergang zu skizzieren. Zuvor hatte sich das Tier von seiner Herde getrennt, während der Landwirt dabei war, seine Tiere vom Stall auf eine Weide zu bringen. Für den Jungbullen endete dieser Ausflug mit einem schmerzhaften Zusammenstoß mit dem Zug. Bleibt zu hoffen, dass das Tier schon bald wieder auf die Beine kommt.