Olpe. Knapp zwei Jahre lang sollen zwischen dem Ausräumen des Schuhhauses Koch in Olpe und der Neueröffnung liegen.
Die Kreisstadt hat eine neue Sehenswürdigkeit. Allerdings nur eine auf Zeit, denn der Longfront-Abbruchbagger der Firma Pfeifer hat dafür gesorgt, dass das bisherige Schuhhaus Koch an der Kurfürst-Heinrich-Straße in Olpe in Rekordgeschwindigkeit in Bauschutt verwandelt wurde. Dann wurde ein Berg von Bauschutt und Mauerreste zerkleinert und weggeschafft. Zahlreiche Passanten hielten inne und bestaunten den Vorgang, der dank der speziellen Abbruchzange am vorderen Ende des überlangen Baggerarms nicht nur schnell, sondern auch hochpräzise vor sich ging.
Diese Präzision war auch nötig, denn im unmittelbar angrenzenden Sanitätshaus, ebenfalls im Eigentum der Familie Koch, ging der Alltag ungestört weiter, während das Abbruchunternehmen eine Baulücke schuf. Nicht für lange. Geschäftsführer Ansgar Koch erklärt, wie der Neubau aussehen soll, der unmittelbar nach Abbruchende begonnen wird. Die Vorarbeiten für die Bauarbeiten haben nach Abschluss des Abbruchs sofort begonnen. Wie berichtet, wird hier das wohl größte Schuhhaus in Südwestfalen entstehen mit einer reinen Verkaufsfläche von über 1000 Quadratmetern.
Ursprünge aus dem Jahr 1815
Ende nächsten Jahres, so die Planungen, soll der Neubau fertig sein, der an der Stelle entsteht, an der das ursprüngliche Schuhhaus Koch um das Jahr 1815 entstand. Ansgar Koch erklärt, ursprünglich sei geplant gewesen, das Stammhaus nur umfassend zu sanieren, auch, um es energetisch fit für die Zukunft zu machen. Doch im Lauf der Planungen sei die Überlegung entstanden, das Konglomerat aus Häusern und Anbauten verschiedener Jahrzehnte durch einen Neubau zu ersetzen: „Sonst hätten wir die unterschiedlichen Geschosshöhen nie wegbekommen“, so Ansgar Koch. So aber kann der Neubau barrierefrei angelegt werden.
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Hinzu kam die Tatsache, dass Modefilialist C&A den Standort Olpe aufgab und das dafür angemietete ehemalige Herrenmodengeschäft Neuhaus frei wurde. Somit hatte die Familie Koch die Möglichkeit, mit ihrer Schuhhandlung in diese Räumlichkeiten auszuweichen. Seit dem 22. Februar wird das komplette Sortiment nun im ehemaligen Modehaus Neuhaus an der Bahnhofstraße vorgehalten, während in den Räumlichkeiten Kurfürst-Heinrich-Straße 6 bis 8 die Vorbereitungen für den Abbruch starten konnten.
Bis zu zehn Wohnungen
Außer der Schuhhandlung sollen in dem Neubau auch Wohnungen entstehen - bis zu zehn könnten es werden, sollten sich Überlegungen zerschlagen, weitere Gewerbeflächen anzulegen, drei werden es mindestens sein. Ausführen wird die Arbeiten die Bauunternehmung Behle aus Würdinghausen, die ihre Maschinen praktisch nur eine Baustelle weiter fahren muss: Sie ist derzeit mit dem Bau des zweiten Abschnitts der Martinushöfe unmittelbar neben dem Schuhhaus Koch befasst.
40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Schuhhaus Koch beschäftigt. Die Familie Koch kann ihre Ahnentafel bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen, und schon damals waren die Vorfahren als Gerber und Schuhmacher in Olpe beschäftigt, ursprünglich im Weierhohl, dem alten Gerberviertel der heutigen Kreisstadt.