Kreis Olpe. Durch die Spannungen im Ukraine-Krieg wird der Gaspreis für viele Verbraucher aus dem Kreis Olpe ab dem 1. Mai steigen. Was Sie tun können.

Die Energiekosten klettern. Immer weiter. Nicht nur Benzin, sondern auch Gas wurde und wird für den Verbraucher im Kreis Olpe immer teurer. Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen wirtschaftlichen Spannungen zu Russland, dem (noch) wichtigsten Gaslieferanten von Deutschland, haben zuletzt eine kaum vorhersehbare Dynamik entfacht. „Durch die aktuelle Entwicklung in der Ukraine-Krise sind die Preise am Gasmarkt extrem gestiegen. Dies führt und führte dazu, dass Lieferanten die Belieferung eingestellt haben oder im schlimmsten Fall sogar Insolvenz anmelden mussten“, schreibt der regionale Versorger Bigge Energie in einem Brief an seine Kunden und kündigt zum 1. Mai eine satte Gaspreiserhöhung an.

Die Rechnung, die die Bigge Energie in ihrem Schreiben selber aufmacht, wird dem Verbraucher auf den Magen – oder besser gesagt den Geldbeutel – schlagen. Dort heißt es nämlich: „Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden ergeben sich Mehrkosten von 582 Euro pro Jahr.“

Beschaffungspreise an der Börse

Roland Schwarzkopf, Geschäftsführer der Bigge Energie, erklärt auf Nachfrage dieser Redaktion: „Mit jeder schlechten Nachricht aus Russland und der Ukraine reagiert der Energiemarkt. Der resultierende Preisdruck ist enorm und kann nicht von uns alleine kompensiert werden.“ Vor allem die Beschaffungspreise an der Börse seien zuletzt enorm angestiegen.

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Die Konsequenz: Die Preise steigen bis zur Belastungsgrenze der Bigge Energie-Kunden. „Das ist uns wohl bewusst, doch grundlegend ändern können wir die Situation nicht. Auch wir können nur hoffen, dass die Preisspirale ihren Höhepunkt gefunden hat. Allerdings gibt es hierzu keine belastbaren Hinweise“, kann Schwarzkopf den Frust einiger Kunden verstehen. Hinzu komme, dass sich auch die Preise an der Strombörse kongruent zu den Gaspreisen verhalten – und immer weiter steigen. Schwarzkopf ist sich sicher: „Wir werden weitere Preisverschiebungen erleben, auch wenn die politisch angekündigte Streichung der EEG-Umlage für eine kleine Entlastung sorgen mag.“

Informationen im Netz und Kontakt zur Leiterin

Was können Verbraucher tun, um Heiz- und Stromkosten zu sparen? Die Verbraucherzentrale des Kreises Olpe gibt hierzu Informationen auf ihrer Seite: www.verbraucherzentrale.nrw/energiepreise

Wer eine Beratung wünscht oder einfach nur offene Fragen geklärt wissen möchte, kann sich an die Leiterin der Verbraucherzentrale, Anne Hausmann, wenden: Beratungsstelle Lennestadt, Tel. 02723 / 719570

Trotz der für Mai angekündigten Preiserhöhung hofft die Bigge Energie, „dass unsere Kunden uns treu bleiben, da wir wirklich alles versuchen, die preisliche Belastung so gering wie nur möglich zu halten.“ In diesem Zusammenhang weist Schwarzkopf darauf hin, dass der Strompreis in diesem Jahr unverändert geblieben sei. „Ausgenommen davon ist nur die Grund- und Ersatzversorgung, für die wir Strommengen zu den aktuellen Börsenpreisen nachbeschaffen müssen.“

Tipps der Expertin

Doch was können Verbraucher nun tun, um die Heizkosten zu reduzieren und den eigenen Geldbeutel nicht übermäßig zu strapazieren? Anne Hausmann, Leiterin der Verbraucherzentrale für den Kreis Olpe in Lennestadt, gibt im Gespräch mit dieser Redaktion ein paar Tipps und unterscheidet dabei zwischen den steigenden Heiz- und Stromkosten. „Wer eine Gasheizung besitzt, sollte zunächst schauen, ob sie richtig eingestellt ist“, sagt sie. Darüber hinaus sollten Bewohner auf eine angemessene Raumtemperatur achten – mit einem Grad weniger könne man bis zu sechs Prozent Heizenergie sparen. Auch sei es ratsam, Räume wie das Schlafzimmer gar nicht oder nur in bestimmten Zeitintervallen zu beheizen.

„Dazu haben wir viele allgemeine Tipps, wie zum Beispiel, dass man seine Möbel nicht direkt vor die Heizung stellen sollte, damit die warme Luft gut zirkulieren kann.“ Und Strom sparen könne man etwa durch den Kauf einer Hocheffizienzpumpe, auch wenn hierbei einmalige Anschaffungskosten entstünden, erklärt die Leiterin der Verbraucherzentrale. Mitunter könne es auch helfen, den alten, stromfressenden Kühlschrank auszutauschen und die Spülmaschine bei 45 oder 55 Grad laufen zu lassen.